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Innerhalb von zwei Jahren |
20.06.2020 22:40:00
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Darum warnt Devisenkenner Roach vor einem Einbruch des Dollars
• Rekordtief für US-Sparquote in Aussicht
• Dollar-Crash möglicherweise in den nächsten zwei Jahren
US-Wirtschaft im Ungleichgewicht
Das Zusammenspiel einer weltweiten Wirtschaftslandschaft im Wandel und einem erheblichen US-amerikanischen Haushaltsdefizit werde laut Wirtschaftswissenschaftler und Marktexperte Stephen Roach in naher Zukunft zu einem Crash des US-Dollars führen. "Die US-amerikanische Wirtschaft wird bereits seit einiger Zeit von signifikanten Makro-Ungleichgewichten heimgesucht", erklärt der Finanzexperte im Interview mit CNBC und bezieht sich dabei auf das Spar- und Leistungsbilanzdefizit der USA. So vermutet er einen Einbruch des US-Dollars um 35 Prozent gegenüber anderen Leitwährungen. Weiter geht er davon aus, dass sich die sowieso schon schlechte Ausgangssituation weiter zuspitzen werde, wenn das Haushaltsdefizit der USA in den kommenden Jahren noch erweitert wird.
Kritik an US-Wirtschaftspolitik
Zwar verläuft der US-Dollar-Index in diesem Jahr bisher relativ gleichmäßig, was laut Roach jedoch kein Grund dafür sei, sich in Sicherheit zu wiegen. Stattdessen vermutet er, dass die inländische Sparquote niedriger ausfallen werde als jemals zuvor in den USA oder einer anderen führenden Wirtschaft in der Wirtschaftsgeschichte. Ein möglicher Grund für den Crash sei aber auch, dass sich die USA von der Globalisierung abwenden und vom Rest der Welt isolieren. Gerade diese Kombination halte er für gefährlich.
Mögliche Stagflationskrise
Den genauen Zeitpunkt des Crashs könne Roach nicht bestimmen, er vermutet aber, dass es in den nächsten ein bis zwei Jahren soweit sein werde, eventuell aber auch erst später. Sicher sei aber, dass der Crash komme. Umso wichtiger sei es, dass Investoren seine Warnung ernst nähmen. "Es handelt sich um eine negative Implikation für US-Finanzanlagen", so Roach weiter. "Es deutet alles auf die Wahrscheinlichkeit einer höheren Inflation hin, da wir mehr teurere ausländische Waren aus Übersee importieren, und das wirkt sich wiederum negativ auf die Zinssätze aus". Ein Crash könne zu einer Stagflation ähnlich der Ölkrise in den späten 1970er Jahren führen, als die Preise stark stiegen, das wirtschaftliche Wachstum aber still stand. Auch ein möglicher Führungswechsel infolge der US-Präsidentschaftswahl im November würde diese Tendenz nicht beeinflussen können, da umfangreiche Konjunkturmaßnahmen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise bekämpfen sollen, Sparmaßnahmen aber behindern würden.
Redaktion finanzen.at
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