EZB im Fokus 14.05.2018 17:05:41

Das lässt den Euro in Richtung 1,20 Dollar steigen

Das lässt den Euro in Richtung 1,20 Dollar steigen

Er stieg bis auf fast 1,20 US-Dollar. Am Nachmittag fiel er ein wenig zurück und wurde mit 1,1975 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte der Euro noch bei rund 1,1950 Dollar notiert. Die EZB hat den Referenzkurs auf 1,1988 (Freitag: 1,1934) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8342 (0,8379) Euro.

Der Euro reagierte mit Gewinnen, nachdem sich Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau zur geldpolitischen Ausrichtung der EZB geäußert hatte. Auf einer Veranstaltung in Paris sagte er, eine erste Zinsanhebung im Euroraum werde wohl einige Quartale, nicht aber Jahre, nach Beendigung der EZB-Wertpapierkäufe erfolgen. Letzteres wird derzeit zum Jahresende hin erwartet. Villeroy de Galhau entscheidet als EZB-Ratsmitglied mit über Geldpolitik.

"Die EZB will mit den Aussagen klar machen, dass sich nicht von ihrer geldpolitischen Wende abbringen lassen will", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Die Aussagen seien umso aussagekräftiger, da Villeroy de Galhau eher als ein Verfechter eine lockeren Geldpolitik gilt. Tatsächlich dürfte die EZB laut Leuchtmann ihre künftige Geldpolitik aber vom Inflationsausblick und der Konjunkturentwicklung abhängig machen. Die jüngsten Konjunkturdaten seien eher enttäuschend ausgefallen.

Leuchtman begründete die jüngsten Gewinne auch mit einer Gegenbewegung nach den deutlich Kursgewinnen des Dollar seit Mitte April. Die Kursrallye habe eine Verschnaufpause eingelegt. Der Euro dürfte sich zunächst auf dem aktuellen Niveau stabilisieren.

Die Möglichkeit einer eurokritischen Regierung in Italien belastete die Gemeinschaftswährung zunächst kaum. Die fremdenfeindlichen Lega und die populistische Fünf-Sterne-Partei werden wohl die künftige Regierung in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone stellen. Die Versprechungen beider Parteien dürften zu massiven Ausgabesteigerungen führen und zu einem deutlichen Anstieg der Verschuldung. "Da die Finanzmärkte derzeit nicht im Krisenmodus sind, spielt Italien am Devisenmarkt keine große Rolle", sagte Leuchtmann. Dies könne sich in einem anderen Umfeld ändern.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88240 (0,88000) britische Pfund, 131,27 (130,44) japanische Yen und 1,1965 (1,1933) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold kostete am Nachmittag im freien Handel 1319,66 Dollar. Gefixt wurde die Feinunze Gold in London zuletzt am Freitag mit 1324,35 (Donnerstag:1318,80) Dollar./jsl/jkr/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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