21.05.2016 12:20:46
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G7: USA und Japan streiten weiter über Wechselkurse
-- Japans Finanzminister Aso "besorgt" über "exzessive" Bewegungen
-- US-Finanzminister Lew: Wetteifernde Abwertungen vermeiden
Japan zeigt sich weiterhin "besorgt" über die exzessiven Bewegungen an den Devisenmärkten, sagte Japans Finanzminister Taro Aso im Anschluss an das zweitägige Treffen. Das habe er seinem US-amerikanischen Amtskollegen Jacob Lew auch deutlich gesagt. "Einseitige, spekulative Handelsgeschäfte konnten jüngst am Devisenmarkt beobachtet werden. Wir bewerten diese Bewegungen als unerwünschte exzessive Bewegungen im Devisenhandel", sagte Aso bei einer Pressekonferenz am Samstag.
Geordnete Entwicklung? Aso verwies dabei auf die Entwicklung von Ende April, als der Dollar innerhalb von zwei Tagen rund 5 Yen an Wert verlor und von über 111 Yen je Dollar auf knapp über 106 Yen je Dollar abwertete. Eine solche Entwicklung in so kurzer Zeit könne kaum als "geordnet" eingestuft werden. US-Finanzminister Jacob Lew bezeichnete die jüngsten Entwicklungen dagegen erneut als weitgehend "geordnet". Er forderte, "von wetteifernder Abwertung abzusehen". Zuletzt mussten wieder rund 110 Yen für einen US-Dollar bezahlt werden.Beide Seiten wollen den Dialog dennoch weiter fortsetzen. "Es ist wichtig, den Dialog fortzusetzen und nicht emotional auf das Thema zu reagieren", sagte Aso. Auf die offizielle Position der G7 -- dass ein Abwertungswettlauf bei Wechselkursen zu vermeiden sei -- hatten die Meinungsverschiedenheiten der beiden Länder letztlich keinen Einfluss: Im Abschluss-Kommunique heisst es weiterhin, die Minister hätten "existierende G7-Vereinbarungen zu Wechselkursen bestätigt" und "die Wichtigkeit hervorgehoben, dass alle Länder von wetteifernder Abwertung absehen".
Japan scheitert mit Forderung nach Abwertung des Yen Damit erteilten die G7 den zuletzt laut gewordenen Forderungen des japanischen Premierministers Shinzo Abe eine Abfuhr. Abe wollte eine Abwertung des japanischen Yen gegenüber wichtigen Handelswährungen wie dem US-Dollar. Dadurch werden Exporte billiger, was der schwächelnden japanischen Wirtschaft auf die Beine helfen könnte. Gleichzeitig verteuern sich Importe, was zu einer von Japan gewünschten Anheizung der Inflation führen würde. Die Regierung Abe kämpft seit einiger Zeit gegen die Effekte einer am Rande der Rezession kämpfenden Wirtschaft, in der zugleich immer wieder Sorgen vor einer Deflation aufkommen.Hinter den Kulissen wurde daher offensichtlich weiter trefflich darüber gestritten, was als "exzessiv" zu bezeichnen sei. Ein führender Vertreter des japanischen Finanzministeriums, der nicht namentlich genannt werden wollte, blieb in seinen Aussagen jedenfalls zweideutig. In Sendai habe es "keine Diskussionen zu den Wechselkursentwicklungen gegeben, die deutlich über das hinausgingen", was bei früheren Treffen besprochen worden sei.
US-Finanzminister Lew verwies dagegen darauf, dass die G7 aus gutem Grund ihre vergangene Position zu Wechselkursfragen wiederholt habe. Dazu gehöre unter anderem "die Verpflichtung, sich einer Politik zu enthalten, die auf bestimmte Wechselkursziele abhebe", so Lew bei einer Pressekonferenz am Samstag nach den zweitägigen Beratungen.
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May 21, 2016 05:50 ET (09:50 GMT)
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