Einfluss des Coronavirus 14.04.2020 17:56:00

Pantera Capitals-CEO: "Bitcoin wurde in einer Finanzkrise geboren" - was das für Kryptowährungen heißt

Pantera Capitals-CEO: "Bitcoin wurde in einer Finanzkrise geboren" - was das für Kryptowährungen heißt

• Wirtschaft wird schwer belastet werden
• Coronavirus-Auswirkungen auf Kryptowährungen
• Neuer Rekord bei Bitcoin denkbar

In einem Brief an die Anleger von Pantera Capital, einem Investmentunternehmen, das sich auf Blockchain und Kryptowährungen spezialisiert hat, äußert sich der CEO Dan Morehead zu den Auswirkungen der Coronakrise auf die Wirtschaft, aber vor allem auch auf für die Strategie besonders relevanten Bereiche wie Kryptowährungen. Dabei gewährt er gleichzeitig einen Einblick in seine Vorstellung zur zukünftigen Entwicklung des Bitcoin.

Coronavirus und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft

Wie respektive in welchem Ausmaß sich die Lungenkrankheit, die sich als Pandemie über den gesamten Globus ausgeweitet hat, letztendlich auswirken wird, steht noch in den Sternen. Klar ist jedoch, dass sie bereits jetzt einen erheblichen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft hat. Vielerorts steigt die Arbeitslosenquote, die Wirtschaft und das öffentliche sowie private Leben wurden auf ein nötiges Minimum heruntergefahren - ein Zustand, der seinesgleichen sucht.

Dementsprechend schwarzmalerische Prognosen tauchen auf: Zustände wie nach einem Krieg seien zu befürchten. Dafür sprächen die ökonomischen Ähnlichkeiten. Jüngst ergab etwa eine ifo-Umfrage, dass ein schlimmerer Einbruch der Produktion als zu Zeiten der Weltfinanzkrise zu erwarten sei - allein für die deutsche Industrie zeichnen sich somit harte Zeiten ab. Mit einem solchen Muster ist auch an anderen Stellen weltweit zu rechnen. Investorenlegende Warren Buffett zog ebenfalls die Finanzkrise als Vergleich heran und sprach von einem zweiten "Schwarzen Montag" an den Börsen.

Auch Morehead rechnet damit, dass es sich nicht, wie von manchen behauptet wird, um eine V-förmige Rezession, also mit schnellen Erholung, handeln wird. "Wir stehen erst am Anfang von etwas, das sich erst nach einer langen Zeit entwirren wird," schreibt der Pantera Capital-Chef und rechnet mit einem deutlicheren Rückgang des BIP als in der Rezession von 2007-2009. Doch was genau bedeutet die gegenwärtige Situation für Kryptowährungen?

"Bitcoin wurde in einer Finanzkrise geboren"

Morehead glaubt, dass der Bitcoin gestärkt aus dem Corona-Crash herausgehen wird. Begünstigt würde diese Entwicklung dadurch, dass durch ein möglicherweise durch die Pandemie verdreifachtes Defizit in den USA dazu führen könnte, dass mehr Geld in den Markt gepumpt werden muss, spekuliert er. Das habe einen Einfluss auf Aktien, Immobilien und eben auch Kryptowährungen: "Anders ausgedrückt: Der BTC/USD-Wechselkurs wird steigen", schlussfolgert der Pantera-Chef. Im Laufe der nächsten zwölf Monate könnte das beim Krypto-Gold sogar zu einem neuen Rekordhoch führen.

Die Entwicklung laufe dabei in verschiedenen Phasen und hänge wohl von den Handlungen institutioneller Investoren ab, führt Morehead aus: "Meine beste Vermutung ist, dass institutionelle Investoren 2-3 Monate brauchen werden, um ihre aktuellen Portfolios zu prüfen. Weitere 3-6 Monate, um neue Möglichkeiten wie notleidende Schulden, besondere Situationen, Kryptos usw. zu erforschen. Dann, wenn sie anfangen, Allokationen vorzunehmen, werden diese Märkte wirklich anfangen zu steigen." Insgesamt sei er der Überzeugung, dass Kryptowährungen schlussendlich einen positiven Einfluss erführen, angeleitet vom Bitcoinkurs. "Bitcoin wurde in einer Finanzkrise geboren. In dieser wird er erwachsen werden," resümiert Morehead. p>

Korrelation zwischen Krypto und Aktien vorbei - Bitcoin voraus

In seinem Blockchain Letter schreibt der Pantera-CEO außerdem davon, dass die Korrelation, die im Zuge der Corona-Krise deutlich erhöht war, nun ein Ende habe. Krypto-Assets würden sich nun "unabhängig" von den allgemeinen Märkten bewegen und während der nächsten Monate Unternehmen sogar out-performen.

Dabei behalte der Bitcoin seine Vormachtposition als Urgestein unter den Kryptowährungen bei: "Wir glauben, dass Bitcoin wahrscheinlich eine Zeit lang besser abschneiden wird als andere Token." Der Bitcoin sei einfach ein bereits ausgebautes Projekt, das auf eine 11-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicke. Dagegen befänden sich zahlreiche andere Kryptoprojekte noch in den Kinderschuhen - Bitcoin sei da liquider als konkurrierende Cyberdevisen. "Es gibt typischerweise eine Flucht in die Qualität, bei der die Leute Geld in die Mega-Caps, das sicherste Gut, "die Schatzkammern" der Industrie, investieren wollen," erläutert der Chef der Krypto-Investmentfirma abschließend.

Redaktion finanzen.at

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