Verbaler Angriff |
21.04.2022 22:24:00
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Peter Thiel bezeichnet Buffett als Bitcoins "Feind Nr. 1"
• Techinvestor wettert gegen Buffett, Dimon und Fink
• Thiel bezeichnet ESG als "Hassfabrik" - Vergleich mit der kommunistischen Partei Chinas
In seinem Vortrag in Miami sprach Techinvestor Peter Thiel, der als Verfechter von Kryptowährungen bekannt ist, zunächst von den Chancen des Bitcoin. Bei der "Bitcoin 2022" prophezeite er den Krypto-Anhängern enorme Wertsteigerungen - der Bitcoin-Kurs könne auf das Hundertfache steigen, so Thiel. Andere Digitalwährungen wie Ether oder der sichere Hafen Gold seien laut Thiel keine Konkurrenz für die älteste und nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung - und das obwohl Gold auf einen weitaus größeren Wert von mehr als zwölf Billionen Dollar kommt, verglichen mit der Marktkapitalisierung des Bitcoin von mehr als 800 Milliarden Dollar. Geht es nach dem US-Milliardär, wird der Bitcoin-Wert gerade in Zeiten hoher Inflation und zunehmender Regulierung irgendwann den Wert aller börsennotierten Unternehmen einholen können. Diesen bezifferte Thiel in seiner Präsentation auf derzeit 115 Billionen Dollar.
Dann holte der Milliardär gegen Investmentlegende Warren Buffett und weitere Krypto- bzw. Bitcoin-Kritiker aus.
Thiel: "Feindliste" versucht Bitcoin zu stoppen
Als Grund, warum Bitcoin nicht bereits das Zehnfach oder Hundertfache wert sei, nannte Thiel in seiner Rede eine "Feindliste" von Menschen, die versuchen, Bitcoin zu stoppen. Und so holte der PayPal-Gründer und Trump-Unterstützer bei der Keynote gegen Bitcoin-Kritiker wie Berkshire Hathaway-CEO Warren Buffett aus. Er blendete ein Porträt von Buffett mit den Zitaten "Rattengift" und "Ich besitze keine und werde es auch nie tun" ein. Damit bezog er sich auf die Zeit, als Buffett die älteste und bekannteste Kryptowährung mit diesen Worten abtat. Thiel erklärte in seiner Rede, dass Buffett, "der soziopathische Opa aus Omaha", wie er ihn nennt, die "Feindliste" von Menschen anführe, somit also Bitcoins "Feind Nr. 1" ist.
Auch JPMorgan-CEO Jamie Dimon und BlackRock-CEO Larry Fink blieben nicht verschont. Thiel präsentierte Bilder der beiden Finanzvorstände und ihrer Kommentaren zu Bitcoin. Über JPMorgan-CEO Dimon sagte Thiel, seine Ansichten seien Teil der "New York City Banker Bias". "Wenn sie sich entscheiden, nicht in Bitcoin zu investieren, ist das eine zutiefst politische Entscheidung", erklärte Thiel, und diese müsse man ändern. Er fügte hinzu, dass es außerdem Investoren gebe, die die Blockchain, also die Technologie, die der Kryptowährung zugrunde liegt, anpreisen, jedoch Bitcoin und seine Legitimität in Frage stellten.
Laut Thiel habe der Bitcoin wie ein Kanarienvogel in einer Mine fungiert und habe uns vor dem was gekommen sei, wie zum Beispiel der Inflation, in den vergangenen zwei Jahren, gewarnt. "Er sagt uns, dass die Zentralbanken bankrott sind, dass wir uns am Ende des Fiat-Geldregimes befinden", so Thiel. Er erklärte, dass die Zentralbanker, Leute wie Fed-Chef Jerome Powell, "Bitcoin extrem dankbar sein" sollten, denn es sei "die letzte Warnung, die sie bekommen werden". "Sie haben sich entschieden, es zu ignorieren, und sie werden in den kommenden Jahren die Konsequenzen dafür tragen müssen", so Thiel.
ESG ist laut Thiel der "wahre Feind"
Ebenfalls verärgert zeigte sich Thiel über den aktuellen Nachhaltigkeitstrend. "ESG ist der wahre Feind", so Thiel in seiner Rede. Der Techinvestor erklärte, dass ESG eine "Hassfabrik" sei, um den Wert des Bitcoin klein zu halten und die Ziele hinsichtlich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung nur darauf abzielten, noch mehr Kontrolle auszuüben. Thiel verglich ESG sogar mit der kommunistischen Partei Chinas (CCP) - wer ESG sehe, solle an CCP denken, erklärte Thiel.
Letztlich sei jedes Unternehmen laut Thiel, vor allem nach einem Börsengang, im Prinzip unter staatlicher Kontrolle, während Bitcoin kein Unternehmen sei, keinen Vorstand habe und man nicht wisse, wer Satoshi Nakamoto sei - die Kryptowährung dürfte seiner Meinung nach dagegen also frei sein.
Auf der Bühne präsentierte Thiel zum Ende seiner Präsentation eine Collage aus den Porträts von Buffett, Fink und Dimon, Bildern der Mitglieder der chinesischen Regierung und dem Wort "Gerontokratie". Thiel wetterte, dass es eine "Finanzgerontokratie" gebe, die das Land beherrsche und sich einer "revolutionären Jugend" entgegenstelle und rief dazu auf: "Wir müssen von dieser Konferenz losziehen und die Welt übernehmen!"
Während ein JPMorgan-Sprecher es laut CNBC ablehnte, sich zu dem Thema zu äußern und ein Vertreter von Berkshire Hathaway nicht diekt auf eine Bitte um Stellungnahme reagierte, verwies ein BlackRock-Sprecher auf Kommentare von Larry Fink aus einem Brief an die Aktionäre. Dort schrieb der BlackRock-CEO, dass Russlands Invasion in die Ukraine die Einführung digitaler Währungen beschleunigen könnte, und erklärte, dass "ein globales digitales Zahlungssystem, das durchdacht konzipiert ist, […] die Abwicklung internationaler Transaktionen verbessern und gleichzeitig das Risiko von Geldwäsche und Korruption verringern" könne.
Redaktion finanzen.at
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