Bitcoin-Gesetz |
31.07.2021 23:45:00
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Salvador will Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel - Bevölkerung nicht überzeugt
• Salvadorianer sollen von verbessertem Zugang zum Finanzsystem profitieren
• Umfrage offenbart Skepsis der Bürger
Die Nachricht schlug in der Kryptogemeinde ein wie eine Bombe: Anfang Juni 2021 akzeptierte das Parlament von El Salvador den Vorschlag des Präsidenten Nayib Bukele, die Urkryptowährung Bitcoin künftig als gesetzliches Zahlungsmittel zu akzeptieren. So könnten die Salvadorianer davon profitieren, dass für den Zugang zu der Kryptowährung lediglich ein Smartphone vonnöten wäre und damit mehr Menschen am Finanzsystem teilhaben könnten. Denn während fast alle Bürger ein smartes Telefon besitzen würden, hätten 70 Prozent der Bevölkerung El Salvadors nach Behördenangaben kein Bankkonto. Darüber hinaus könnten die im Ausland lebenden Salvadorianer mithilfe des Bitcoins kostengünstig Geld an ihre Angehörigen im Heimatland senden und würden damit Vermittler-Gebühren durch Banken umgehen.
Das Bitcoin-Gesetz
Das sogenannte Bitcoin-Gesetz soll am 7. September 2021 in Kraft treten, allerdings soll die Verwendung der Kryptowährung weiterhin freiwillig bleiben. Auch Gehälter und Pensionen würden weiterhin in US-Dollar ausgezahlt. Seit 2001 nutzt das südamerikanische Land den US-Dollar als Landeswährung. Um dem Vorhaben der Regierung El Salvadors, mehr Menschen zur Bitcoin-Nutzung zu animieren, jedoch zusätzlich auf die Sprünge zu helfen, sei geplant, dass jeder erwachsene Bürger El Salvador bei Installation der offiziellen Krypto-App des Landes ein Bitcoin-Guthaben im Wert von 30 US-Dollar erhalten solle, wie Forbes berichtet.
Umfrage offenbart Skepsis an Plan der Regierung
Ob dies jedoch ausreicht, um die Salvadorianer von den Vorzügen der extrem volatilen Kryptowährung Bitcoin zu überzeugen, wird sich erst zeigen. Denn wie eine vor kurzem veröffentlichte Umfrage offenbarte, seien mehr als drei Viertel der Bürger El Salvadors skeptisch, was die Einführung der Cyberdevise als gesetzliches Zahlungsmittel angeht. Befragt wurden dabei 1.233 Salvadorianer zwischen dem ersten und vierten Juli durch das Marktforschungsunternehmen Disruptiva.
Dabei gaben bei der Studie 54 Prozent der Befragten an, die Einführung des Bitcoins als "überhaupt nicht korrekt" wahrzunehmen. 24 Prozent hätten die Adoption der Kryptowährung als "nur geringfügig korrekt" eingeschätzt. Nicht einmal ein Fünftel der Umfrageteilnehmen hätten dabei die Kryptopläne der Regierung befürwortet. Darüber hinaus hätte die Studie offenbart, dass 46 Prozent der Teilnehmenden über sich angaben, "nichts" über den Bitcoin zu wissen. Fast 65 Prozent hätten wiederum deutlich gemacht, nicht in der Kryptowährung bezahlt werden zu wollen.
Das Fazit von Disruptiva fällt gegenüber Reuters durchwachsen aus: "Dies ist eine riskante Wette auf die digitale Transformation", so Oscar Picardo von Disruptiva. Nun bleibt nur abzuwarten, ob sich das Vorhaben El Salvadors als Erfolg oder Flop erweisen wird.
Redaktion finanzen.at
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