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Regulierung gefordert |
26.07.2019 22:32:00
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Wirtschaftsexperte Nouriel Roubini verlangt Strafermittlungen gegen Bitcoin-Börse
• Vorwurf der systematischen Illegalität, bewusste Täuschung von Privatinvestoren
• Forderung von Strafermittlungen und Eingriff der Regulierer
Einmal mehr hat Krypto-Skeptiker Nouriel Roubini seinem Ärger über die Existenz von Kryptowährungen Luft gemacht.
"Wie ein unreguliertes Casino"
Der Wirtschaftsprofessor hat in einem Text für die internationale Non-Profit-Organisation "Project Syndicate" erneut Kryptowährungen wie Bitcoin, Ripple, Ethereum oder Litecoin ins Visier genommen. Der Kryptomarkt sei ein unreguliertes Casino, in dem Kriminalität an der Tagesordnung sei, so der Wirtschaftsexperte. "Es gibt einen guten Grund, wieso jedes zivilisierte Land der Welt sein Finanzsystem streng reguliert", betont Roubini. Die Finanzkrise im Jahr 2018 sei das Ergebnis eines Rückgangs der Regulierung.
Nur durch staatliche Regulierung könnten Anleger vor Betrügern, Kriminellen und Gaunern geschützt werden - wie es sie in jedem Finanzsystem gebe. Daher gebe es Vorschriften, die besagen, dass Wertpapiere registriert werden müssen, man für die Erbringung von Gelddienstleistungen eine Lizenz braucht, Kapitalkontrollen AML- und KYC-Bestimmungen (zur Bekämpfung von Geldwäsche bzw. Steuerhinterziehung und anderen ungesetzlichen Finanzflüssen) enthalten müssen und Vermögensverwalter im Interesse ihrer Kunden handeln müssen. Da die Vorschriften auf Anleger- und Gesellschaftsschutz ausgelegt seien, halte er die mit ihrer Einhaltung verbundenen Kosten für vernünftig und angemessen.
"Völlig neue kriminelle Industrie"
In der Vergangenheit hatte Roubini diverse Male mit drastischen Worten vor kriminiellen Machenschaften im Kryptobereich gewarnt und Krytofans sogar als "Trottel" bezeichnet. Erst vor wenigen Tagen hatte der Experte im Interview mit "Bloomberg" vor massiven Preismanipulationen am Markt gewarnt und die Blockchain als die am meisten zu Unrecht gehypte Technologie aller Zeiten bezeichnet.
Nun legte Roubini nochmals nach und bescheinigte dem Kryptomarkt "systematische Illegalität". "Dies ist keine bloße Mutmaßung. Einige der größten Kryptoakteure beteiligen sich offen an systematischer Illegalität."
Dabei erneuerte der Finanzprofi seine Vorwürfe gegen die Bitcoin-Börse BitMEX, "eine unregulierte, Billionen Dollar schwere, global aktive Börse für Kryptoderivate mit Sitz auf den Seychellen". Der Chef der Kryptobörse, Arthur Hayes, habe offen damit geprahlt, "dass das Geschäftsmodell von BitMEX darin bestehe, ‚degenerierten Glücksspielern‘ (gemeint sind naive Privatanleger) Kryptoderivate mit einem Hebel von 100 zu 1 anzudrehen". Zudem sei ihm zugetragen worden, dass BitMEX jeden Tag im massiven Rahmen von Terroristen und anderen Kriminellen aus Russland, dem Iran und anderswo zur Geldwäsche genutzt werde. Die Verantwortlichen würden dies jedoch nicht unterbinden, da sie Nutznießer der Transaktion seien.
Strafverfolger und Regulierer in der Verantwortung
Angesichts der inzwischen milliardenschweren Industrie, hinter der zwischenzeitlich ein Betrugsapparat stehe, der die Cosa Nostra blass aussehen ließe, sei es nun höchste Zeit, dass Strafverfolgungsbehörden sich der Sache annähmen."Bisher haben die Regulierer geschlafen, während sich das Krypto-Krebsgeschwür immer weiter ausgebreitet hat." Zumindest solle gegen Hayes und all die anderen, die Offshore-Oasen aus ähnlichen Betrügereien vorstehen, Untersuchungen eingeleitet werden, bevor Millionen weitere Privatanleger in den finanziellen Ruin getrieben werden, fordert Roubini weiter.
Redaktion finanzen.at
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