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CAC 40
Die Herabstufung Irlands durch Rating-Agenturen sowie die Andeutung Chinas, umfassendere Unterstützung für kriselnde Euro-Staaten zu leisten, würden beim ETF-Handel auch so kurz vor Weihnachten für ausreichend hohe Impulse sorgen. "Zudem positionieren sich noch viele Kunden zum Jahresende, weshalb wir insgesamt gut zu tun haben" berichtet Bernardus Roelofs von Flow Traders. Der ETF-Spezialist spricht von einem Käuferüberhang. Anleger zeigten etwa Interesse an Trackern auf die großen Indizes wie DAX, Euro Stoxx 50 und S&P 500. Bei Schwellenländer-ETFs bewege sich noch Einiges und spezifische Sektoren wie Haushaltswaren stünden bei Anlegern hoch im Kurs.
Andere Spezialisten sprechen von einer vorweihnachtlichen Zurückhaltung bei ETF-Anlegern. Der Handel sei ruhig und insgesamt würden Anleger sich eher von Positionen trennen. "Wir sehen ungefähr 60 Prozent Abgaben zu 40 Prozent Käufen", meldet Mark Schönbrodt von der DekaBank. Auch hätte das Verfalldatum von Futures am vergangenen Freitag den ETF-Handel beeinflusst.
Dagegen hat Bastian Ohta von Uni Credit von ETF-Marktreaktionen auf den Futures-Verfall wenig bemerkt. "Einige Investoren haben sich vom diesjährigen ETF-Geschäft bereits verabschiedet", weiß der Händler. "Vielleicht tummeln sie sich lieber auf den Schneepisten als am Schreibtisch." Dennoch seien auch Käufer noch aktiv. Zum Jahresende würden einige Schaufenster noch aufgehübscht. "Bei diesem so genannten Window Dressing werden besonders gut gelaufene Werte oder Sektoren noch in das Portfolio aufgenommen", erklärt Ohta. Institutionelle Anleger könnten ihren Kunden so zeigen, dass sie bei den erfolgreichen Trends dabei sind.
Zuwendung zu Bluechips ungebremst
Ob DAX, Eurostoxx 50 oder S&P 500, bei Trackern der großen Indizes sei weiterhin viel Bewegung zu beobachten. "Die guten konjunkturellen Prognosen für Deutschland für das Jahr 2011 stimmen viele Anleger positiv", erklärt Ohta. Außerdem habe der Dax in der vergangenen Woche die psychologisch wichtige Marke von 7.000 Punkten überschritten. Das hebe die Stimmung der ETF-Liebhaber, weshalb sie sich etwa den iShares DAX (WKN 593393) ins Depot legen. An Euro Stoxx 50- gekoppelte Indexfonds (WKN A0MNT7, 593394, 593395, DBX1EU) sieht Flow Traders ebenfalls mit einem Käuferüberhang. Erhöhte Nachfrage bestehe außerdem bei Indexfonds auf den S&P 500 (WKN DBX0F2). Dagegen verliere der iShares MSCI Japan Small Cap (WKN A0RFEC) in der Gunst der Anleger.
Banken weiter ungeliebt
Banken und ihr Faible für große Bestände an Anleihen würde die derzeitige Abneigung der ETF-Anleger gegen diesen Sektor begründen. Das sei ein Dauerthema und sorge auch gegenwärtig für Fragen, die noch unbeantwortet blieben. "Gewichtige Anleihe-Posten könnten sich im kommenden Jahr negativ auf die Ergebnisse der Banken auswirken", weiß Ohta. Die Abgaben beim Lyxor ETF DJ STOXX 600 Banks (WKN LYX0AP) stünden stellvertretend für Verkäufe anderer Bankenwerte. Schönbrodt dagegen registriert auch Interesse an Bankentiteln. Gekauft werde beispielsweise der iShares Stoxx Banks (WKN 628934).
Koreanische Werte auf Abgabenliste
Insgesamt sei bei den Schwellenländer-ETFs wohl das Klassenziel erreicht worden. "Denn Anleger schippern derzeit in ruhigem Fahrwasser bei diesen Titeln", meldet Stefano Valenti von Uni Credit. Vor den Festtagen gebe es zudem nur noch wenige Konjunkturmeldungen mit Signalwirkung. "Da sehen einige Marktteilnehmer wahrscheinlich eher zu, wie sie bei den derzeitigen Schneeverhältnissen in Europa noch rechtzeitig zur Bescherung und ihre Familien kommen", glaubt Valenti. Allein bei koreanischen Indexfonds würde der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea etwas zu Buche schlagen. "Die Unsicherheit über den Ausgang des Streits lässt Anleger reagieren", vermutet Valenti. So trennen sie sich beispielsweise vom iShares MSCI Korea (WKN A0HG2L) und vom db x-trackers MSCI Korea (WKN DBX1K2). Beide Werte orientieren sich an dem Länderindex aus dem MSCI -Universum, der die Wertentwicklung südkoreanischer börsennotierter Unternehmen darstellt. Flow Traders sieht zudem Interesse an Indexfonds mit russischen und vietnamesischen Aktien sowie breite aufgestellte Tracker asiatischer Aktien (WKNs DBX1AE, DBX1AG, LYX0AF).
Festverzinsliches gesucht
Bei Renten-ETFs seien deutsche Kurzläufer und europäische Langläufer wieder begehrt, aber auch langfristige Staatsanleihen der Schwellenländer kämen beim ETF-Anleger gut an. Flow Trader registriert Käufe etwa beim iShares eb.rexx Government Germany 2,5-5,5 (WKN 628948), iShares Treasury Bond 7-10 (WKN A0LGQB) und beim iShares JPMorgan Emerging Markets Bond (WKN A0RFFT).
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© 21. Dezember 2010/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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