Olympische Rekorde verzeichnet die ETF-Branche in dieser Jahreszeit kaum. Stattdessen geht es laut Händlern derzeit eher sommerlich gedämpft zu. "Je weiter der August fortschreitet, desto ruhiger wird das Geschäft", beschreibt Marco Salaorno. Bei ETFs mit US-Unternehmen macht der Händler der Société Générale gar die niedrigsten Umsätze seit Thanksgiving aus. Bis Mitte vergangener Woche hätten Anleger ihre Aktien-ETFs unterm Strich abgestoßen. "Seit Freitag stehen Zuflüsse im Vordergrund." Das deckt sich mit den Bewegungen an den Aktienmärkten. Der DAX gab bis Mittwoch auf 10.170 Punkte bevor eine Erholung einsetzte. Aktuell steht das deutsche Aktienbarometer bei 10.558 Zählern.

Keine eindeutige Tendenz

"Mit rund 29 Tausend war die Anzahl der Trades trotz Urlaubssaison ansehnlich", berichtet Frank Mohr. Der Anlegerfokus liege mit 75 Prozent klar auf Aktieninvestments, wobei auf Wochensicht in dieser Anlageklasse die Käufe überwögen. Von deutschen Standardwerten (WKNs ETF002, DBX1DA, ETFL01, LYX0AC) trennten sich Anleger in Summe, wie der Commerzbank-Händler registriert. Stattdessen stünden Tracker des breiter aufgestellten Stoxx Europe 600 (WKNs ETF060, 263530, A0X9R1) bei seinen Kunden im Fokus und landeten per Saldo in den Anlegerdepots. Rege Nachfrage macht Mohr an von fallenden Kursen profitierenden Euro Stoxx 50 Daily Short-ETFs (WKN ETF052) aus. "Auch hier dominieren die Käufe."

Bei der Unicredit stehen hiesige Bluechips in der Umsatzstatistik weit vorn. "Unsere Kunden setzten sehr stark auf DAX-Produkte verschiedener Anbieter (WKN 593393, LYX0AC)", präzisiert Oliver Kilian. Ebenso seien S&P 500-Tracker (WKN A0YEDG) beliebt. Auch hier hätten Anleger überwiegend zugegriffen.

Anleger setzen auf inflationsgesicherte Bonds

Der Bereich Fixed Income nimmt Kilian zufolge spürbar an Fahrt auf. "Mit einem Verhältnis von 65 zu 35 Prozent standen in diesem Sektor allerdings Abgaben im Vordergrund." Etwa seien nordamerikanische und europäische Staatsanleihen durch die Bank zumeist zurückgegeben worden.

Europäische Staatsanleihen mit Restlaufzeiten zwischen ein und drei Jahren (WKN A0J205) kommen bei der Société Générale auf der Kaufseite besonders häufig zum Tragen, wie Salarono bemerkt. Anleger positionierten sich zudem in zehnjährigen spanischen Bonds (WKN LYX0QA). Überwiegend Abnehmer fänden inflationsgeschützte Staatsanleihen der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion im Barclays Euro Government Inflation Linked Bond Index (WKN A0HGV1) sowie Tracker des Euro MTS Inflation Linked Index (WKN A0F7AM) mit Bezug zum europäischen Markt für inflationsindexierte Anleihen. Letzterer enthält inflationsgeschützte Bonds der Euro-Länder mit einem Emissionsvolumen von mindestens zwei Milliarden Euro und einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Kurzlaufende Unternehmensanleihen beispielsweise im Barclays 0-3 Year Corporate Bond (WKN A1W3V1) stoßen Salaorno zufolge derzeit auf ebenso wenig Gegenliebe wie der Smart Cash-ETF (WKN LYX0WM), der kurzfristige Renditen oberhalb des Referenzindex Eonia mit besonders geringer Volatilität erzielen soll. Bei beiden verbucht der Händler mehr Ab- als Zuflüsse.

Vertrauen in europäisches Betongold

Mit einem Anteil von 18 Prozent der Flows bei den Branchen-ETFs steht laut Mohr der Finanzbereich bei Investoren im Mittelpunkt, gefolgt vom Immobiliensektor. Eine deutliche Verkaufstendenz querbeet registriert der Händler für Produkte wie MSCI Europe Banks- (WKN A0REJZ), Stoxx Europe 600 Banks- (WKN A0F5UJ) und Euro Stoxx Banks-ETFs (WKN 628930). "Da spielen vermutlich die Ergebnisse des Banken-Stresstests eine Rolle." Von Immobilien etwa im Stoxx Europe 600 Real Estate (WKN A0Q4R4) versprechen sich Investoren scheinbar mehr. "Anleger deckten sich in Summe ein."

Von viel Bewegung in beide Richtungen spricht Salaorno bei Produkten, die sich am global aufgestellten Dow Jones Global Select Real Estate Index (WKN A1J3PB) orientieren.

von: Iris Merker

9. August 2016

© Deutsche Börse AG

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