BfV: Kapitalmarkt - was nun?

Der deutsche Leitindex DAX ist seit seinem Allzeithoch um deutlich mehr als 1000 Punkte gefallen. Im Gleichklang damit hat sich auch die Stimmungslage der Anleger unverkennbar eingetrübt. Stehen wir gar am Beginn eines neuen Bärenmarktes?

Nach drei Jahren quasi ungebremster Rallye liefert die aktuelle Entwicklung unserer Einschätzung nach noch keinen Grund zu nachhaltiger Sorge. Entscheidend sind und bleiben die USA, die ja de facto immer noch den Takt für die Weltwirtschaft vorgeben. Und hier kann durchaus von einer soliden wirtschaftlichen Erholung gesprochen werden. Europa gibt dagegen weiterhin ein eher trauriges Bild ab. Im Gegensatz zu den USA scheinen hier Politik und Notenbank eben (noch) nicht an einem Strang zu ziehen. Der Markt reflektiert dies schon durch deutlich günstigere Bewertungen. Dagegen dürfe der schwächere Euro schon bald die Gewinne der europäischen Exporteure beflügeln. Und die EZB unter Mario Draghi sollte mittlerweile auch niemand mehr unterschätzen. Überraschend fest präsentieren sich aktuell die Emerging Markets. Alles in allem überwiegen für uns am Aktienmarkt die Chancen, ohne dabei aber die Risiken außer Acht zu lassen. Zumal auf den Rentenmärkten genau das Gegenteil gilt. Auch wenn wir auf absehbare Zeit nicht mit massiven Zinssteigerungen rechnen.

Die amerikanische Notenbank FED hat dies jüngst nochmals deutlich gemacht. Zurückhaltend sind wir weiterhin im Hochzinssegment, wo es in den letzten Monaten schon zu ersten Rücksetzern kam. Amerikanische oder deutsche Staatsanleihen kaufen wir ausschließlich zu Absicherung von Aktienmarktrisiken. Denn aus Renditegesichtspunkten sind Aktien eigentlich weiterhin alternativlos. Klar ist aber auch: Diversifikation und ein dynamisches Risikomanagement bleiben die erste Verteidigungslinie.

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