19.02.2007 11:33:34

Discount-Zertifikate-Fonds unter der Lupe

Harthausen (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Brief" haben Discount-Zertifikate-Fonds unter die Lupe genommen.

Der Reiz: Mit Discount-Zertifikaten erwerbe man Wertpapiere mit einem Rabatt. Man komme günstiger zum Zuge und erhalte somit eine kleine Versicherung gegen Kursverluste. Im Gegenzug nehme man an Kurssteigerungen nur begrenzt teil. Rabattpapiere seien daher wie geschaffen für Anleger, die an der Börse in Punkto Risiko mit angezogener Handbremse fahren möchten. Da die Auswahl von derzeit etwa 20.000 Discount-Papieren einige Anleger überfordere, habe auch die Fondsbranche das Thema "Rabattjagd" für sich entdeckt. Sie werbe damit, die Auswahl geeigneter Papiere für einen zu übernehmen. Das Anlageziel: Eine aktiennahe Durchschnitts-Performance bei gleichzeitig reduziertem Risiko.

Ein solcher "Rabattfonds" sei der Aktienstrukturen Europa von HSBC (ISIN LU0154656895/ WKN 724591). Ihn gebe es bereits seit 2002. Seither habe er Mittel im Volumen von gut 100 Mio. Euro einwerben können. Es sei ein Rabattfonds in Reinkultur: Fondsmanager Harald Edele meide Aktien komplett. Er investiere das Kapital stattdessen vollumfänglich in Discount-Zertifikate: Mindestens vierzig Prozent in Rabatt-Titel auf etablierte Börsenindices à la DAX, MDAX oder Euro Stoxx 50. Der überwiegende Rest: Discounter auf ausgewählte Einzeltitel.

Die Besonderheit des über Laufzeiten, Basiswerte und Emittenten streuenden Fonds: Er investiere ausschließlich in konservative Discount-Papiere, bei denen der Cap unter dem Kurs des Basiswertes liege. Mit Erfolg. Vier Jahre nach dem Start stehe der Fonds mit 31 Prozent im Plus. Im Jahresvergleich liege er mit gut sieben Prozent vorn. Damit könne er den großen Indices zwar nicht das Wasser reichen, doch dafür betrage seine Volatilität mit sieben Prozent auch kaum die Hälfte dessen, was man bei einer direkten Investition am Aktienmarkt in Kauf nehmen müsste. Die Kosten: Man zahle bis zu fünf Prozent fürs Agio, im Anschluss pro Jahr 1,25 Prozent fürs Management.

Die Nummer zwei im fondsgebundenen Rabattkauf am Aktienmarkt komme von der DWS. Sie heiße DWS Diskont Europa (ISIN DE0005152383/ WKN 515238) und verfolge eine etwas großzügigere Anlagestrategie: Das Fondsmanagement beschränke sich nicht auf konservative Discountpapiere, sondern investiere - abhängig von der Marktlage - ebenso in neutrale und offensive Rabattstrukturen und mische dem Portfolio darüber hinaus Aktien und Optionen bei. Das Ziel der DWS: Sie visiere eine Rendite von 4,5 bis 6 Prozent pro Jahr an. Dieses Ziel hätten die DWS-Manager bislang klar erreicht: Seit Auflage im August 2005 hätten sie bei einer im Vergleich zum HSBC-Produkt leicht höheren Schwankungsbreite eine annualisierte Rendite von 5,5 Prozent erwirtschaftet. Die Vergütung sei gleichwohl fürstlich: Man zahle ein Agio von bis zu vier Prozent sowie 1,4 Prozent pro Jahr fürs Management.

Zwei Strategien mit einer nur auf den ersten Blick ähnlichen Performance. Tatsächlich hätten HSBC's Aktienstrukturen sowohl in punkto Rendite als auch Risiko (Volatilität) die Nase vorn. Darüber hinaus würden sie als einziges Produkt eine inzwischen mehr als vierjährige Erfolgsbilanz zeigen.

Anleger sollen daher - ungeachtet der leicht höheren Kosten - das HSBC-Produkt präferieren, raten die Experten vom "Geldanlage-Brief". (Ausgabe 08 vom 16.02.2007) (19.02.2007/fc/a/f)

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