18.02.2013 15:50:00
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ESG-Kriterien jetzt auch im Staatsanleihenmanagement
AXA IM hat einen neuen ESG-Analyserahmen für Länder entwickelt. ESG-Kriterien haben Auswirkungen auf die Länderallokation.
Matt Christensen, Global Head of Responsible Investment bei AXA IM, sagt dazu: „Immer mehr Kunden interessieren sich für ESG-Analysen, die auch auf Assetklassen wie Staatsanleihen angewandt werden können. Die Euroraumkrise hat dieses Interesse nur noch gesteigert, weil sich gezeigt hat, wie wichtig es ist, die Kreditwürdigkeit der staatlichen Emittenten beurteilen zu können.“
In seinem Forschungspapier „Sovereign debt investing: ESG framework and applications” beschreibt das Responsible Investment Team von AXA IM, wie Anleger ESG-Analysen auf zweierlei Art für ihre Staatsanleiheportfolios nutzen können. Wer Reputationsrisiken begrenzen möchte, kann das Anlageuniversum vor der Portfoliozusammenstellung nach bestimmten ESG-Kriterien filtern.
Viele Kunden haben Interesse bekundet, Reputationsrisiken zu begrenzen, die aufgrund ihrer Anlagen in Emerging-Market-Staatsanleihen entstehen können. Der auf klaren Regeln beruhende Filter von AXA IM hat zehn staatliche Emittenten (von insgesamt 57) identifiziert, die für die Investoren erhebliche Reputationsrisiken bedeuten können. Das entspricht 9,7% der Marktkapitalisierung des gesamten Anlageuniversums. Durch das regelbasierte Screening haben sich Qualität, Rendite und Duration dieses Universums nicht wesentlich verändert. Was die Bonität betrifft, hat der Risikofilter den Anteil hochspekulativer Anleihen verringert – eine Qualitätsverbesserung ohne große Auswirkungen auf Rendite und Duration.
„Die wirtschaftliche und politische Stabilität eines Landes ist für Investoren ein wichtiges Thema. Deshalb ist die Berücksichtigung von ESG-Themen nur konsequent. Hinzu kommt, dass viele institutionelle Investoren Reputationsrisiken und Negativschlagzeilen verringern wollen. Dazu kann es durch Investitionen in Ländern kommen, deren Politik und Regierungsform problematisch ist. Für besonders nützlich dürften die Anleger ein Screening in den Emerging Marktes halten, weil deren Verwaltung häufig weniger gut funktioniert als die der Industrieländer, beispielsweise bei der Korruptionskontrolle“, erklärt Matt Christensen.
Außerdem wurde untersucht, welchen Einfluss ein ESG-Overlay auf die wichtigsten Eigenschaften eines Staatsanleiheportfolios hat. Wie die Analyse zeigt, beeinflusst ein Overlay mit vorab definierten Risikoparametern die Länderallokation, lässt die Portfolioeigenschaften aber ansonsten weitgehend unverändert. Die bei der Anwendung von ESG-Kriterien am stärksten übergewichteten Emerging Markets sind Polen und Chile. Unter den Industrieländern fiel vor allem Spanien mit einem überdurchschnittlichen ESG-Rating auf – trotz des schwachen Langfristratings von S&P und düsteren Wachstumsaussichten. Am schlechtesten bei den Emerging Markets schnitten die Philippinen, Kolumbien und Indonesien ab. In den Industrieländern lag Japan aufgrund seiner Mängel im Staatsapparat ganz hinten, aber auch Länder mit hohen Langfristratings wie Großbritannien und die USA schnitten unterdurchschnittlich ab, vor allem wegen schwacher Umweltindikatoren.
„ESG-Faktoren könnten bei Staatsanleihen eine immer wichtigere Rolle spielen. Das haben auch die Investoren erkannt. Deshalb hat AXA IM untersucht, wie man ESG-Kriterien auf Staatsanleiheportfolios anwenden kann. Für unsere Core Responsible Investment Fonds nutzen wir den ESG-Länderansatz bereits, sehen aber auch die Möglichkeit einer Anwendung auf unsere konventionellen Fonds. Der Vorteil unseres Modells ist seine Flexibilität. Sie gestattet uns, ESG-Kriterien auf verschiedene Weise in den Investmentprozess zu integrieren, je nach dem Anlageziel des Fonds und den Anforderungen des Kunden“, so Matt Christensen abschließend.
Die Analyse sowie weitere Informationen zum Responsible-Investment-Ansatz von AXA IM finden Sie unter http://www.axa-im.com/en/responsible-investment.
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