07.12.2010 10:00:56

ETF-Handel DAX-Indexfonds haben Nase vorn

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Als Wechselbad der Gefühle beschreibt Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank die Handelswoche, so die Deutsche Börse AG.

"Anfangs war der Grundtenor Risikoaversion und Anti-Aktien, Ende der vergangenen Woche und diese Woche gab es dann wieder Zuflüsse", sage Kleefeld. Auch Bastian Ohta von der UniCredit Group berichte von einem Hin und Her an den Märkten, bei sehr hohen Volumina. Viele ETF-Investoren seien ausgestiegen, Zukäufe habe es aber auch gegeben. "Eine große Verkaufswelle haben wir nicht gesehen. Die Anleger blieben ruhig", meine hingegen Bernardus Roelofs von Flow Traders. Die Stimmung sei weiter sehr positiv bei guten Umsätzen. Enttäuschende US-Konjunkturdaten wie die Arbeitsmarktzahlen seien Roelofs zufolge schnell verarbeitet worden, die Euro-Krise werde "ein bißchen vergessen".

Wenn Bluechip-ETFs abgestoßen würden, dann treffe es derzeit meist den EURO STOXX 50: Die Deutsche Bank melde hier umfangreiche Verkäufe, zumindest vor Ende der vergangenen Woche. Von Zu- und Abflüssen bei EURO STOXX 50-Trackern (iShares EURO STOXX 50 (DE)) berichte Flow Traders, ebenso von Interesse an Short-ETFs (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) SHORT Daily ETF 1C) auf den europäischen Leitindex. Beliebter seien nach wie vor deutsche Aktien: "Der Dax bleibt ein Magnet, Höchstkurse über 7.000 Punkte, wie heute, kann man nicht ignorieren", erkläre Bastian Ohta.

Emerging Markets würden mittlerweile fast immer gehen. "Die Zuflüsse hören nicht auf", meine Stefano Valenti von der UniCredit Group. Seiner Einschätzung nach hätten die Schwellenländer in der zweiten Jahreshälfte nochmals klar an Bedeutung gewonnen: "In den USA und Europa, abgesehen von Deutschland, gibt es konjunkturelle Risiken, in Europa außerdem die Euro-Krise."

Daher rücke der Fokus in Richtung Schwellenländer. Dort sehe er nur vereinzelt Gewinnmitnahmen, grundsätzlich werde das Potenzial nicht infrage gestellt. Einzige Ausnahme: Korea-ETFs (iShares MSCI Korea (DE)). Die seien aufgrund der Sorgen um eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Nord- und Südteil in den vergangenen zwei Wochen massiv verkauft worden.

Der Deutschen Bank zufolge würden sich Investoren breit aufgestellte Schwellenländerfonds wie den db x-trackers MSCI Emerging Markets (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C) ins Portfolio legen, aber auch den db x-trackers MSCI Russia Capped (db x-trackers MSCI RUSSIA CAPPED INDEX ETF 1D). Laut Flow Traders seien ETFs mit indischen (LYXOR ETF MSCI INDIA A) und russischen Aktien eher gekauft worden, während Indexfonds mit lateinamerikanischen Unternehmen (db x-trackers MSCI EM LATAM TRN INDEX ETF 1C) eher verkauft worden seien.

Sektoren-ETFs würden ebenfalls hohe Umsätze aufweisen - allerdings sei hier kein klarer Trend auszumachen. UniCredit berichte von hohen Volumina bei Banken- und Immobilien-ETFs in beide Richtungen, Flow Traders habe umfangreiche Käufe bei asiatischen (iShares FTSE EPRA/NAREIT Asia Property Yield Fund (DE)) sowie Abgaben bei europäischen Immobilien-Indexfonds (iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (DE)) beobachtet. "Banken waren weiter der meistgehasste Sektor", erkläre hingegen Sidi Kleefeld. Der db x-trackers 600 Banks (db x-trackers DJ STOXX (R) 600 BANKS ETF 1C) habe klar auf den Abgabelisten gestanden.

Bei den Rentenprodukten aus den Industrieländern seien weiterhin, wie schon in den Vorwochen, vor allem die Kurzläufer gefragt. Laut Roelofs würden sich Anleger etwa gerne mit dem iShares eb.rexx Government Germany 1,5-2,5 (iShares ebrexx (R) Government Germany (DE)) eindecken. Insgesamt würden die Fixed Income-Produkte derzeit aber eher ein Schattendasein fristen, Aktien- und Emerging Markets-ETFs Investoren mehr ansprechen.

Allerdings würden Anleihen-Indexfonds aus den Schwellenländern zahlreiche Anhänger finden: Laut Kleefeld sei etwa der db x-trackers II Emerging Markets Liquid EuroBond (db x-trackers II Emerg Markets Liquid Eurobond Index ETF 1C) gesucht gewesen. Der habe, nach einem deutlichen Kursanstieg seit Jahresmitte, im November ordentlich Federn lassen müssen, sich zuletzt aber wieder etwas erholt. Auf Sicht von sechs Monaten komme der Rentenfonds immer noch auf ein Plus von 8,8 Prozent, auf Sicht von einem Jahr auf 10,9 Prozent. (07.12.2010/fc/a/f)

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