16.02.2010 09:19:35

ETF-Handel Verkaufswelle abgeebbt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Griechenlandkrise hat die Märkte weiter fest im Griff, auch die ETF-Investoren zeigen sich nach wie vor orientierungslos, so die Deutsche Börse AG.

"Es ist allerdings nicht so, dass die Leute alles verkaufen", urteile Bernardus Roelofs von Flow Traders. Das Bild bei an Aktienindices gekoppelte Fonds sei vielmehr gemischt, eine klare Richtung gebe es nicht. Einige Händler würden von einem leichten Übergewicht der Verkäufe berichten, andere etwas mehr Zukäufe sehen. "Bei den Bluechip-Produkten überwiegen die Abgaben", meine etwa Frank Mohr von der Commerzbank. In den vergangenen Tagen hätten die Abflüsse 55, die Zuflüsse 45 Prozent der Umsätze ausgemacht. Marco Salaorno von der Société Générale melde hingegen einen leichten Überhang bei den Eindeckungen: "Die Zuversicht ist durchaus da, eine extrem negative Sicht können wir nicht ausmachen."

"Ausgeglichen" sei der Handel laut Roelofs, Verkäufe und Käufe hätten sich die Waage gehalten. Neben den Sorgen um die hohe Staatsverschuldung Griechenlands habe die zweite geldpolitische Straffung der chinesischen Notenbank zu Ernüchterung geführt.

"Es geht im Moment allerdings nur um kurzfristige Engagements, längerfristig orientierte Anleger fehlen ganz", beschreibe er die aktuelle Situation. Das gelte ihm zufolge sowohl für die europäischen Indices als auch für die US-amerikanischen, also etwa den iShares DJ Euro Stoxx 50 (iShares DJ Euro STOXX 50), den Lyxor ETF DJ EURO STOXX 50 (LYXOR ETF DJ EURO STOXX 50 A), den iShares Dax (iShares DAX (R) (DE)), den iShares S&P 500 (iShares S&P 500 (DE)) und den iShares MSCI North America (iShares MSCI North America (DE)). Auch bei Short-Produkten gebe es Ein- und Aussteiger.

Laut Mohr sei auch das Interesse am Japan-ETF der UBS (UBS - ETF MSCI Japan A), bei dem zuvor größere Positionen aufgebaut worden seien, etwas abgeflacht. Dagegen seien Dividendenstrategie-Produkte, etwa der Lyxor ETF DJ STOXX Select Dividend 30 (Lyxor ETF DJ Stoxx Select Dividend 30), nach Einschätzung von Salaorno wieder angesagt.

Bei den Schwellenländerprodukten beobachte die Commerzbank eher Abgaben. Flow Traders zufolge würden einige Investoren die vergleichsweise niedrigen Kurse aber auch für Positionierungen nutzen, zum Beispiel beim iShares MSCI Emerging Markets (iShares MSCI Emerging Markets (DE)) und beim iShares MSCI Turkey (iShares MSCI Turkey (DE)). Ähnliches sei auch von der Société Générale zu hören: "Der Abgabedruck, den wir vor kurzer Zeit noch hatten, ist weg", schildere Salaorno die Lage: "Anleger haben wieder Interesse an Emerging Markets." Anhänger hätten etwa Indien- (LYXOR ETF MSCI INDIA A), Südafrika- (LYXOR ETF SOUTH AFRICA (FTSE JSE TOP 40) A), Türkei- (Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey TITANS 20)) und Asia-Pacific ex Japan-ETFs (LYXOR ETF MSCI AC ASIA - PACIFIC EX JAPAN) gefunden.

Bei den Branchen-Indexfonds sei derzeit ebenfalls kein großer Trend auszumachen, übliche Sektorrotationen würden das Bild bestimmen. Mohr melde etwa Verkäufe beim ComStage ETF DJ STOXX 600 Construction & Materials (ComStage ETF DJ STOXX (R) 600 ConstructionMaterials TR I) sowie Käufe beim ComStage ETF DJ STOXX 600 Basic Resources (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Basic Resources TR I). Laut Flow Traders hätten sich Investoren tendenziell von Banken-ETFs (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Banks) sowie Indexfonds getrennt, die die Entwicklung der Lebensmittel- und Getränkebranche abbilden würden (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 FoodBeverage), während Versorger-Produkte (iShares DJ STOXX 600 Utilities (DE)) gerne ins Portfolio genommen würden.

Marco Salaorno wisse hingegen von Zuflüssen in die Telekommunikations- und Bankenbranche (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Telecommunications) sowie Abflüssen aus dem Bereich Basic Resources (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Basic Resources).

Rentenprodukte würden zwar angesichts der enttäuschenden Aktienmärkte nicht mehr ganz so links liegengelassen wie zuvor, die Volumina aber hinter den Aktien-ETFs nach wie vor weit zurückbleiben. "Bei den Kurzläufern gibt es vereinzelte Investments, von einer großen Bewegung kann man aber nicht sprechen", meine Roelofs. Laut Mohr seien der iShares eb.rexx Government Germany 5,5-10,5 (iShares ebrexx (R) Government Germany 55-105 (DE)) und der iShares eb.rexx Government Germany 10,5 (iShares ebrexx (R) Government Germany 105+ (DE)) gesucht, beides Indexfonds, die die Entwicklung der größten und liquidesten deutschen Staatsanleihen nachzeichnen würden. "Bei den Renten-ETFs sehen wir auch zunehmend kleinere Order", schließe der Händler. (16.02.2010/fc/a/f)

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