16.03.2010 08:55:59
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ETFs in Wartestellung
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - "Wenig los" ist beinahe unisono die Aussage der Market Maker im Handel mit ETFs, so die Deutsche Börse AG.
"Investoren wissen derzeit nicht, wie sie sich positionieren sollen und warten ab", sage ein Händler. "Der Dax kämpft sich an die 6.000er Marke heran, aber solange die Impulse fehlen, ob es nach oben oder nach unten gehen wird, sitzen die Anleger in einer Warteschleife", kommentiere Bernardus Roelofs von Flow Traders.
Die Konjunkturzahlen in dieser Woche seien zu uneinheitlich gewesen. "Die US-Einzelhandelsdaten sind besser als erwartet ausgefallen, der Konjunkturindikator der Uni Michigan, die das US-Verbrauchervertrauen abfragen, bleibt weiterhin schwach, die US-Finanzmarktreform wird diskutiert, Ergebnisse sind noch unklar und Chinas Konjunktur und Geldpolitik könnten das Weltwirtschaftswachstum bremsen", fasse Roelofs die Ereignisse der vergangenen Tage zusammen. "Überraschungen bleiben aber aus und man wartet ab."
So würden sich Verkäufe und Käufe in ETFs auf die großen Indices - DAX (iShares DAX (R) (DE)), Euro Stoxx 50 (iShares DJ EURO STOXX 50 (DE)) oder dem französischen CAC 40 die Waage halten.
Eindeutig jedoch Käufe würden die Market Maker in ETFs auf den MDAX® (iShares MDAX (R) (DE)) und dem MSCI Emerging Markets (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C) sehen. Ebenso stünden ETFs auf den MSCI Asien (db x-trackers MSCI EM ASIA TRN INDEX ETF 1C) und auf US-Werte (iShares S&P 500 (DE)) auf den Einkaufszetteln der Investoren.
Bei europäischen Aktienfonds dagegen seien Investoren weniger zuversichtlich bzw. abwartend. Quer über alle Anbieter werde der MSCI Europe-ETF (Lyxor ETF MSCI Europe) verkauft.
Eric Wiegand von der Deutschen Bank berichte, dass einige Anleger sich auf eine Korrektur in den europäischen Indices vorbereiten würden. Sie würden Short-Produkte auf den DAX (db x-trackers SHORTDAX (R) Daily ETF 1C) und den EURO STOXX 50 (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) SHORT Daily ETF 1C) kaufen. Aber, so sei von verschiedenen Market Makers zu hören, es würden in keinem Produkt massive Verkäufe registriert. Wiegand bringe es auf den Punkt: "Es wird auf eine Korrektur spekuliert."
Einzelne Investoren würden zu ETFs greifen, die die Länder Russland (LYXOR ETF Russia (DJ RUSINDEX TITANS 10) A), Japan (ETFlab MSCI Japan) oder Indien (LYXOR ETF MSCI INDIA A) abdecken würden.
Frank Mohr von der Commerzbank beobachte, dass einige Anleger sich aus zyklischen Sektoren verabschieden und nun defensive Sektoren suchen würden. "Ein Indiz, dass Investoren vorsichtiger werden", meine Mohr. Verkauft hätten sie ETFs mit Aktien aus dem Technologiesektor (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Technology TR I), der Chemie (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Chemicals TR I) und der Industreigüterindustrie (ComStage ETF DJ STOXX R 600 Industrial GoodsServices TR I). Gefragt seien stattdessen ETFs der Sektoren Gesundheit und Pharma (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Health Care TR I), Haushaltsgüter (ComStage ETF DJ STOXX R 600 PersonalHousehold Goods TR I) und Grundstoffe (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Basic Resources TR I).
Vor dem Hintergrund der Diskussion über die Finanzmarktreform würden sich einige Investoren trauen, in Banken-ETFs einzusteigen (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Banks). Und von Immobilien würden sich auch einige Investoren locken mit dem iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (DE)) lassen.
Einige Investoren würden die Gunst der Stunde und der niedrigen Zinsen nutzen: Wie schon in den vergangenen Wochen würden sie auf einen Zinsanstieg über den db x-trackers II Short iBoxx EUR Sovereigns Eurozone TR Index ETF (db x-trackers II SHORT IBOXX EUR SOV EUROZONE TR IDX ETF 1C) spekulieren. (16.03.2010/fc/a/f)
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