08.07.2013 09:26:00

Finanzmärkte stellen sich auf die Zeit nach dem Quantitative Easing ein

Das US-FED (US-Notenbank) denkt mittlerweile laut über die Art und den Zeitpunkt des Rückzuges aus den quantitativen Maßnahmen nach. In der Eurozone ist man noch nicht an diesem Punkt angelangt.

Beim Blick zurück auf das zweite Quartal 2013 wird man wohl vor allem deutliche Rück-gänge an den Finanzmärkten wahrnehmen. Die durchaus erfreuliche, fundamentale Entwick-lung hat angesichts der massiven Bewegungen bestenfalls einen untergeordneten Stellenwert. Auslöser der Kursverluste waren Aussagen vom Präsidenten des US-FED, Ben Bernanke, der den Ausstieg aus den quantitativen Maßnahmen skizzierte. Ein erster Schritt in diese Rich-tung erfolgte bereits am 22. Mai als er andeutete, den Ausstieg aus den quantitativen Maß-nahmen lieber zu früh als zu spät durchzuführen. Angesichts der Gefahren die eine zu lange aufrechterhaltene, lockere Geldpolitik in Form von Preisblasen bei Vermögenswerten bringt – und uns allen das Platzen der letzten Blase noch im Gedächtnis steckt – ist diese Äußerung durchaus verständlich. Allerdings war die mangelnde Präzision in der Wortwahl ausschlag-gebend dafür, dass die Märkte mit Panik reagiert haben. Sofort wurde begonnen Kapital aus jenen riskanten Märkten abzuziehen, die letztlich – auch dank der US-Geldpolitik – starke Kurszuwächse verzeichnet hatten.

Was auch immer die Intention dahinter war, solch massive Bewegungen hätte sich Ben Bernanke wohl nicht erwartet. Auch die US-Zinskurve wurde deutlich steiler, so stieg die Rendite im 10-jährigen Bereich seit dieser Äußerung um 50 Basispunkte an. Am 19. Juni präzisierte er jedoch seine Formulierung. Der aktuelle Fahrplan sieht nun so aus, dass – eine entsprechende Entwicklung der Fundamentaldaten vorausgesetzt – der Rückzug auf den quantitativen Maßnahmen „später in diesem Jahr“ beginnt. Dies bedeutet hier wohl eine Ver-ringerung der monatlich zugekauften Wertpapiere. „Um die Mitte 2014“ könnte dann das Quantitative Easing ganz beendet sein. Nebenbei hob Bernanke noch die Verbesserung am Arbeitsmarkt hervor und betonte die Verringerung der Risiken. Er formuliert damit eine deut-lich neue Notenbank-Kommunikation, nämlich mit Berücksichtigung der Parameter für die jeweilige Entscheidung. Wenngleich damit die Unsicherheit bezüglich der FED-Pläne ver-ringert wurde, die Gewissheit, dass die Liquidität durch die FED-Käufe reduziert wird, bleibt bestehen und wurde auch weiterhin in den Märkten gepreist.

Weniger Überraschungen bot die Europäische Zentralbank (EZB) anlässlich ihrer monat-lichen Zinssitzungen. Im Juni betonte Präsident Draghi die Verbesserung der konjunkturellen Aussichten für das zweite Halbjahr bzw. auch darüber hinaus. Er ließ aber dennoch nicht un-erwähnt, dass Risiken nach unten weiterhin bestehen würden. Zukünftige geldpolitische Maß-nahmen ließ er – wenig überraschend – unkommentiert, meinte jedoch, dass der Notenbank noch zahlreiche Möglichkeiten offen stünden um gegebenenfalls auf negative Einflüsse zu reagieren.

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