Euro am Sonntag-Interview |
15.05.2016 03:00:02
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Fondsmanager Fischer: "Natürliche Obergrenze an Kapital"
von Andreas Höß, Euro am Sonntag
Seit Januar 2015 hat sich das im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen verwaltete Vermögen von rund 800 Millionen auf heute 1,5 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Nun hat die Gesellschaft einen "Soft Close" für den zuletzt sehr erfolgreichen Fonds beschlossen.
€uro am Sonntag: Herr Fischer, seit Montag begrenzen Sie die Mittelzuflüsse in Ihren Fonds. Weshalb?
Frank Fischer: Wir investieren vor allem in Nebenwerte und fahren in unserem Fonds ein relativ konzentriertes Portfolio. Deshalb haben wir eine natürliche Obergrenze an Kapital, das wir sinnvoll nach unserem Ansatz anlegen können.
Und wenn ein neuer Anleger trotzdem unbedingt in den Fonds investieren möchte?
Wir haben einen Soft Close. Das heißt: Anleger können den Fonds weiter beziehen, allerdings müssen sie jetzt einen Ausgabeaufschlag entrichten, der dem Fondsvermögen zufließt.
Was ist mit den Anlegern, die bereits über Sparpläne in den Fonds investieren? Können die ihre Beiträge weiter einzahlen?
Unser Ziel ist es, die Mittelzuflüsse so zu reduzieren, dass Sparpläne weiter ausgeführt werden. Wir hoffen, dass dies auf den meisten Plattformen möglich sein wird.
Sie investieren in Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen. Wie sind deren Aussichten?
Nach wie vor spannend. Um weiter in diesem Segment bleiben zu können, begrenzen wir ja das Fondsvolumen. Denn historisch gesehen haben Value-Nebenwerte jährlich vier Prozent mehr Rendite gebracht als der breite US-Aktienindex S&P500.
Sie investieren aber vor allem in deutsche Nebenwerte. Richtig, gerade in Deutschland finden sich viele sogenannte Hidden Champions. Viele davon sind inhabergeführt und verfügen als Weltmarktführer über einen wirtschaftlichen Burggraben. Ein tendenziell weiterhin schwacher Euro ist gut für eine exportlastige Wirtschaft wie die unsere. Die Konjunkturerwartungen sehen auch nicht allzu schlecht aus, und die Notenbanken versuchen das Notwendige, um sie weiter anzufachen.
Wer sind Ihre Favoriten?
Der Weltmarktführer für Autowaschanlagen Washtec, GfK, Software AG und Sixt.
Und um welche Unternehmen oder Branchen machen Sie einen Bogen?
Wir vermeiden Unternehmen, deren Geschäftsmodell und Bilanzen wir nicht verstehen und wo sich der Vorstand nur selbst bedient, wie es bei vielen Banken der Fall ist. Aber auch Wachstumsaktien ohne Substanz, wo nur auf zukünftige Cashflows spekuliert wird.
Die Stimmung an den Börsen ist immer noch nervös. Ihr Fonds kann sich mit Derivaten gegen fallende Kurse absichern. Tun Sie das im Moment?
Das machen wir immer mal wieder. Aktuell verzichten wir aber auf eine Absicherung, da es weniger Alarmzeichen gibt.
Sieben Prozent der Aktien in Ihrem Fonds stammen aus Großbritannien. Keine Angst vor einem EU-Austritt der Briten?
Nein - sofern England nicht in der Vorrunde der Fußball-Europameisterschaft ausscheidet.
Das ist nicht Ihr Ernst, oder?
Doch, das ist kein Witz. Das Referendum liegt mitten in der EM. Scheidet England davor aus, würden auch die weniger wirtschaftlich bewanderten und dann sicher sehr enttäuschten Engländer zur Abstimmung über den Brexit gehen.
Vita:
Frank Fischer
Der 1964 geborene Bankkaufmann und Betriebswirt ist Vorstand und Chefanleger der Shareholder Value Management AG, die unter anderem den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen managt.
Investor-InfoFonds im Fokus
Zwei Prozent Gewinn seit Jahresbeginn, fünf Prozent in den vergangenen zwölf Monaten, rund 70 Prozent in den vergangenen fünf Jahren: Der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen bringt hohe Renditen und trotzt selbst turbulenten Märkten. Weil zuletzt massiv Kapital in den Fonds floss, begibt das Management Anteile für Neuanleger nur noch mit einem Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent. Manager Frank Fischer investiert in Nebenwerte mit Schwerpunkt Deutschland und berücksichtigt dabei hohe Dividendenrenditen und Nachhaltigkeitskriterien. Er achtet auf Stimmungsindikatoren und steuert Risiken, indem er sich mit Derivaten gegen Crashs absichert. Der Fonds richtet sich an Privatanleger sowie Stiftungen und findet sich auch im Defensiven Musterdepot.
Fazit: Lange investiert bleiben!
Seit Januar 2015 hat sich das im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen verwaltete Vermögen von rund 800 Millionen auf heute 1,5 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Nun hat die Gesellschaft einen "Soft Close" für den zuletzt sehr erfolgreichen Fonds beschlossen.
€uro am Sonntag: Herr Fischer, seit Montag begrenzen Sie die Mittelzuflüsse in Ihren Fonds. Weshalb?
Frank Fischer: Wir investieren vor allem in Nebenwerte und fahren in unserem Fonds ein relativ konzentriertes Portfolio. Deshalb haben wir eine natürliche Obergrenze an Kapital, das wir sinnvoll nach unserem Ansatz anlegen können.
Und wenn ein neuer Anleger trotzdem unbedingt in den Fonds investieren möchte?
Wir haben einen Soft Close. Das heißt: Anleger können den Fonds weiter beziehen, allerdings müssen sie jetzt einen Ausgabeaufschlag entrichten, der dem Fondsvermögen zufließt.
Was ist mit den Anlegern, die bereits über Sparpläne in den Fonds investieren? Können die ihre Beiträge weiter einzahlen?
Unser Ziel ist es, die Mittelzuflüsse so zu reduzieren, dass Sparpläne weiter ausgeführt werden. Wir hoffen, dass dies auf den meisten Plattformen möglich sein wird.
Sie investieren in Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen. Wie sind deren Aussichten?
Nach wie vor spannend. Um weiter in diesem Segment bleiben zu können, begrenzen wir ja das Fondsvolumen. Denn historisch gesehen haben Value-Nebenwerte jährlich vier Prozent mehr Rendite gebracht als der breite US-Aktienindex S&P500.
Sie investieren aber vor allem in deutsche Nebenwerte. Richtig, gerade in Deutschland finden sich viele sogenannte Hidden Champions. Viele davon sind inhabergeführt und verfügen als Weltmarktführer über einen wirtschaftlichen Burggraben. Ein tendenziell weiterhin schwacher Euro ist gut für eine exportlastige Wirtschaft wie die unsere. Die Konjunkturerwartungen sehen auch nicht allzu schlecht aus, und die Notenbanken versuchen das Notwendige, um sie weiter anzufachen.
Wer sind Ihre Favoriten?
Der Weltmarktführer für Autowaschanlagen Washtec, GfK, Software AG und Sixt.
Und um welche Unternehmen oder Branchen machen Sie einen Bogen?
Wir vermeiden Unternehmen, deren Geschäftsmodell und Bilanzen wir nicht verstehen und wo sich der Vorstand nur selbst bedient, wie es bei vielen Banken der Fall ist. Aber auch Wachstumsaktien ohne Substanz, wo nur auf zukünftige Cashflows spekuliert wird.
Die Stimmung an den Börsen ist immer noch nervös. Ihr Fonds kann sich mit Derivaten gegen fallende Kurse absichern. Tun Sie das im Moment?
Das machen wir immer mal wieder. Aktuell verzichten wir aber auf eine Absicherung, da es weniger Alarmzeichen gibt.
Sieben Prozent der Aktien in Ihrem Fonds stammen aus Großbritannien. Keine Angst vor einem EU-Austritt der Briten?
Nein - sofern England nicht in der Vorrunde der Fußball-Europameisterschaft ausscheidet.
Das ist nicht Ihr Ernst, oder?
Doch, das ist kein Witz. Das Referendum liegt mitten in der EM. Scheidet England davor aus, würden auch die weniger wirtschaftlich bewanderten und dann sicher sehr enttäuschten Engländer zur Abstimmung über den Brexit gehen.
Vita:
Frank Fischer
Der 1964 geborene Bankkaufmann und Betriebswirt ist Vorstand und Chefanleger der Shareholder Value Management AG, die unter anderem den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen managt.
Investor-Info
Fonds im Fokus
Frankfurter Aktienfonds f. Stiftungen
Zwei Prozent Gewinn seit Jahresbeginn, fünf Prozent in den vergangenen zwölf Monaten, rund 70 Prozent in den vergangenen fünf Jahren: Der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen bringt hohe Renditen und trotzt selbst turbulenten Märkten. Weil zuletzt massiv Kapital in den Fonds floss, begibt das Management Anteile für Neuanleger nur noch mit einem Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent. Manager Frank Fischer investiert in Nebenwerte mit Schwerpunkt Deutschland und berücksichtigt dabei hohe Dividendenrenditen und Nachhaltigkeitskriterien. Er achtet auf Stimmungsindikatoren und steuert Risiken, indem er sich mit Derivaten gegen Crashs absichert. Der Fonds richtet sich an Privatanleger sowie Stiftungen und findet sich auch im Defensiven Musterdepot.Fazit: Lange investiert bleiben!
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