04.03.2015 10:20:00
|
Goldman Sachs: Worauf Anleger bei Schwellenländer-Aktien achten sollten
Im aktuellen Emerging Markets Aktienkommentar diskutieren Prashant Khemka, CIO für Emerging Markets Aktien, und das Fundamental Equity Team von Goldman Sachs Asset Management die Kernthemen, die im Jahresverlauf die Märkte beeinflussen könnten.
Aktien der entwickelten Märkte haben 2014 um fast sieben Prozent besser abgeschnitten als ihre Schwellenmarkt-Pendants. In den vergangenen vier Jahren betrug der Performancevorsprung ungefähr 50 Prozent. Da in einigen entwickelten Ländern die Bewertungen jedoch nicht mehr ganz günstig sind, könnten die Emerging Markets (EM) für Anleger zunehmend attraktiver werden.
Wenn wir die Einflussfaktoren für die Unternehmen betrachten, in die wir investiert sind, sehen wir drei Kernthemen, die angesichts der möglichen unterschiedlichen Auswirkungen auf die Schwellenländer von den Anlegern ins Kalkül gezogen werden sollten: billiges Öl, ein Ende der lockeren Geldpolitik und der Einfluss von Reformen.
Auch wenn vielfach angenommen wird, dass die Schwellenmärkte von ölexportierenden Ländern dominiert werden, so machen diese insgesamt lediglich 14 Prozent des MSCI EM Index aus. Für die restlichen 86 Prozent der EM-Marktkapitalisierung, die die Netto-Ölimporteure stellen, können die niedrigeren Ölpreise unterm Strich als positiv angesehen werden.
Während in den USA die Liquiditätszufuhr gedrosselt wird, sind die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan sehr darum bemüht, die Märkte weiter mit Liquidität zu fluten. Die Zeit des „billigen Geldes“ ist somit noch nicht vorbei.
Angesichts der bereits vollzogenen Regierungswechsel in einigen EM-Ländern bestehen 2015 hohe Erwartungen, dass notwendige Strukturreformen angegangen werden. Der Fokus auf solche Reformen ist langfristig entscheidend, weil sie den Ländern helfen, wettbewerbsfähig und auf einem soliden Wachstumspfad zu bleiben.
China – Indien – Russland
Chinas Immobilienmarkt schwächelt weiter und der Luxusgüterkonsum präsentiert sich – teilweise reformbedingt – rückläufig. Wir bleiben daher vorsichtig gestimmt, weil es für das Land zunehmend schwierig werden könnte, sein ambitioniertes Wachstumsziel von 7,5 Prozent zu erreichen.
Indien hingegen bietet weiter interessante Anlageideen. Dies gilt vor allem für Unternehmen, die vom binnenwirtschaftlichen Aufschwung profitieren dürften. Dazu zählen insbesondere Industrie-, Zement- und Finanzwerte. Wir beurteilen die Aussichten Indiens nach wie vor sehr positiv und bekräftigen unsere Einschätzung, dass das Land zu einem Wirtschaftswachstum von 7-8 Prozent und einem Gewinnwachstum der Unternehmen in der Größenordnung von 20-22 Prozent zurückkehren kann.
In Russland sind wir uns der historisch niedrigen Bewertungen bewusst und suchen daher dort weiter nach qualitativ hochwertigen Unternehmen, in die wir investieren können.

Wenn Sie mehr über das Thema Fonds erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!