28.09.2009 14:58:41

Grüne Immobilienfonds - Assetklasse mit Zukunft?

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Wer investiert nicht gerne in eine überzeugende Investmentstory, so die Experten von DEGI in ihrem aktuellen "ImmobilienFOKUS".

Zumal, wenn diese nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und damit moralische Aspekte beinhalte. Dass "green" im Trend liege, sei offensichtlich. Es vergehe kaum ein Tag, an dem der Konsument nicht damit konfrontiert werde. Und das sei auch gut so - zumal die Erkenntnis reife, dass es in Sachen Rohstoffnutzung so sicherlich nicht weitergehen könne. Doch mit Erkenntnissen und Hoffnungen allein lasse sich keine Rendite erwirtschaften.

Deshalb möchten die Experten im aktuellen "ImmobilienFOKUS" der Frage nachgehen, was nach der Hoffnungsphase komme: die Rendite bzw. das Geldverdienen? Wer, wenn nicht Investoren und deren Fondsmanager, könne hierzu Auskunft geben? Im Mittelpunkt stünden dabei nicht die Gebäude selbst - in den letzten zwei Jahren sei dieser Themenschwerpunkt eingehend und vielfach überzeugend untersucht worden. Doch auch für Realismus sollte hier Platz sein: Bezogen auf den Gesamtmarkt und die Bauaktivitäten seien die Volumina bisher eher im Promille- als im Prozentbereich. Allein in Deutschland würde es ca. 15 Jahre dauern, bis der Bestand einen signifikanten Prozentanteil an diesem Objekttyp aufweisen werde.

Doch wo stehe man auf der Finanzebene mit dem Gedanken? Im Gegensatz zu der geringen Auswahl an nachhaltigen Immobilienfonds sei das Angebot an alternativen Investments anderer Assetklassen, wie nachhaltig gemanagte Aktienfonds, Ethik- oder Themenfonds, gewaltig. Nachhaltigkeit habe im Kapitalmarkt längst Einzug gehalten. Die Erwartungen an Green-Building-Fonds seien deshalb hoch: Man erhoffe eine verbesserte Rendite, ein positives Image und kalkuliere mit Baukosten, die lediglich 2 bis 4% über den Ausgaben einer herkömmlichen Immobilie liegen würden - so die Meldungen der letzten beiden Quartale.

Doch das Dilemma werde sichtbar bei der Neuauflage eines nachhaltig anlegten Green-Building-Fonds. Was könne oder habe er mehr als die Bestehenden? Woher komme die Rendite, was honoriere der Markt? Durch den reduzierten Energieverbrauch des Gebäudes oder den Verzicht auf Rendite, gerade weil man sich nachhaltig engagiere? Wer bezahle die Zertifizierungsgebühren, die für das jeweilige Label anfallen würden? Und überhaupt, welches Label denn?

Die Umfrage der Experten von DEGI unter deutschen Immobilienfondsmanagern ergab, dass dem Aspekt Nachhaltigkeit durchaus Interesse entgegengebracht wird, nur mangelt es bei den meisten Unternehmen an der konkreten Umsetzung. Dennoch sei der grüne Trend erkannt worden; nach Einschätzung der meisten Fondsmanager werde der Anteil an nachhaltigen Gebäuden in ihren Immobilienfonds in den kommenden fünf Jahren steigen. Für knapp 60% der Teilnehmer sei Nachhaltigkeit bereits ein integraler Bestandteil der Investitionsstrategie, auch wenn der Fokus dabei hauptsächlich auf Wirtschaftlichkeit und Marketingeffekte gerichtet sei.

Das Ergebnis der Umfrage der Experten spreche - wie immer in solchen Fällen - eine deutliche Sprache: hohe Erwartungshaltungen bei gleichzeitig noch geringer Beweiskraft. Und wie so oft würden sie deshalb erstmal eine kleine Welle der Entrepreneure erwarten - mehr aber auch nicht. Das große Geschäft und das Geldverdienen für Investoren sollte man gedanklich in die Mitte der nächsten Dekade legen. Dann seien die ersten Erfahrungen gemacht, das eine oder andere Geschäftsmodell werde spektakulär scheitern und erst dann finde es eine breite Basis. Diese werde dann auch den nötigen Schub mit sich bringen.

Die Frage nach "grünen" Immobilienfonds laute nicht mehr ob, sondern lediglich wann. Denn Green-Buildings seien für die Immobilienbranche das, was die Jeans für die Modebranche sei: ein Trend mit langer Anlaufphase, gefolgt von einem unaufhaltsamen Siegeszug. (Ausgabe Oktober 2009) (28.09.2009/fc/a/f)

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