06.08.2007 12:21:13

Listed Private Equity Fonds im Fokus

München (aktiencheck.de AG) - Weltweit finden sich etwa 300 listed Private Equity-Unternehmen oder Fonds auf den Kurszetteln, so die Experten von "Morningstar" zu dem Partners Group Invest - Listed Private Equity Fonds (ISIN LU0196152788/ WKN A0B61B).

Diese könnten Public Partnerships, Dachfonds, Business Development Companies (BDC) oder reine Vermögensverwalter sein. 80 gelistete Unternehmen kämen für das Partners Group-Team in die engere Wahl. Die Analyse von Listed Private Equity sei ein vielschichtiger Prozess. 2 Portfolio-Manager und 5 Analysten würden Geschäftsmodelle untersuchen und was sich hinter den Börsenmänteln der Listed Private Equity-Gesellschaften verberge. Immer auf der Suche nach börsennotierten Vehikeln, die mehr wert seien, als der Markt es sehe.

Die Aktien würden mit Blick auf den Net Asset Value (NAV) und die generierten Beratungs-, Verwaltungs- und Performancegebühren untersucht. Bei der Analyse des NAV würden die von den Unternehmen eingegangenen Investments oder Beteiligungen an nicht öffentlichen Private Equity-Fonds geschätzt (diese Fonds seien nicht börsennotiert). Man versuche einen aktuellen und zukünftigen Wert zu schätzen, wobei in die Analyse Finanzierungsstadien (Buyout, Venture, Mezzanine), regionale Verteilung der Investments oder das Lancierungsjahr (Altersstruktur von Investments) einfließen würden.

Auch Top Down-Überlegungen würden eine Rolle spielen, ob die Börse für Exits aufnahmefähig bleibe, ob Konsortialbanken Kreditlinien zu Verfügung stellen oder ob die Anleihenmärkten vertretbare Risikoaufschläge für die Refinanzierung von Übernahmen verlangen würden. Der Fonds sei aktuell mit 68% in Buyouts, 17% Spezialsituationen und 8% Venture Capital engagiert. Der Fonds halte Positionen in 3i Group, Eurazeo oder SVG Capital.

In den letzten drei Jahren habe die Rendite des Fonds 4% über der des MSCI World gelegen. Die Volatilität sei vergleichbar gewesen. Mit Blick auf die letzten 5 Jahre habe der Fonds eine niedrigere Volatilität als die globalen Aktienmärkte gezeigt. Langfristig würden Partners Group eine Schwankungsintensität anstreben, die die Hälfte der Aktienmärkte betrage.

Alleine drei den Experten von "Morningstar" bekannte Fonds würden von Partners Group gemanagt oder beraten: Partners Group Invest - Listed Private Equity, Deka-Private Equity (ISIN LU0134613685/ WKN 658786) und Spängler Private Equity Trust (ISIN AT0000A055R0/ WKN A0MNZH).

Zwei weitere Fonds würden einen marktkapitalisierungsgewichteten Index börsennotierter Listed Private Equity abbilden (LPX Composite). Der DB Platinum (ISIN LU0241442325/ WKN A0H07M) kassiere für den passiven Ansatz ansehnliche Gebühren von mehr als 2%. Der Swisscanto Equity Fund Listed Private Equity (ISIN LU0234852571/ WKN A0H02T) beziehe sich auf den gleichen Index und belaste dafür 1,8% jährliche Verwaltungsvergütungen. Es sei für die Experten von "Morningstar" nicht nachvollziehbar, warum Anleger für das passive Nachbilden einer Benchmark diese hohen Gebühren zahlen sollten.

Zwar seien die von Partners Group verwalteten Fonds nicht günstig (Partners Group Listed Private Equity: TER 2,36% und Deka-Private Equity: TER 2,16%), aber hier stehe aktives Management dahinter. Private Equity sei sicherlich eine sinnvolle Ergänzung für Portfolios (Diversifikation und im Falle nicht öffentlicher Fonds unkorrelierte Renditen zum Aktien- und Rentenmarkt).

Nur, dass der Otto-Normalverbraucher keine 100 Mio. zu Verfügung habe, um in die besten, nicht öffentlichen Fonds zu investieren. Diese Fonds würden Fondssparern verschlossen bleiben. Der zweite Weg sei über Private Equity-Fonds mit kleineren Tranchen von 10.000 Euro und einer Bindungsdauer von meist 10 Jahren, meist Dachfonds, die wiederum in Private Equity-Fonds anlegen. Gegen diesen Weg würden die hohen Abschlussgebühren von meist mehr als 10% und die lange Haltedauer dieser Vehikel sprechen. Nur die wenigsten Fondssparer seien bereit, ihr Geld so lange zu binden.

Damit scheine Listed Private Equity der beste Zugang für ein Exposure von Fondssparern in den Bereich Private Equity. Die Eintrittsbarrieren nicht öffentlicher Private Equity-Fonds - und mit diesen Renditen der besten nicht börsennotierter Vehikel werbe die Branche offen - würden Fondssparer abhalten. Listed Private Equity habe zudem den Vorzug täglicher Rückgabemöglichkeit der Anteile. Das sei mit nicht öffentlichen Private Equity-Fonds unmöglich, weil das Geld in Unternehmen investiert sei.

Der Preis für den Zugang zum Segment Private Equity, noch vertretbarer Einstiegs- und Verwaltungskosten und der täglichen Rückgabemöglichkeit (Liquidität), sei die relative Abhängigkeit vom Aktienmarkt und damit eine höhere Volatilität. Freilich verliere das Korrelationsargument dann seinen Charme. Aber die angestrebten Renditen sollten in den kommenden Jahren weniger schwanken als die der internationalen Aktienmärkte. (Ausgabe vom 03.08.2007) (06.08.2007/fc/a/f)

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