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Schwache Börsenentwicklung |
07.11.2023 22:24:00
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Norwegischer Staatsfonds beendet Gewinnserie: Milliardenverlust im dritten Quartal
• Im ersten Halbjahr 2023 mit Gewinn
• Drittes Quartal erneut schwächer
Der norwegische Staatsfonds, offiziell "Government Pension Fund Global", hat es sich zum Ziel gesetzt, "eine verantwortungsvolle und langfristige Verwaltung der Einnahmen aus den norwegischen Öl- und Gasressourcen sicherzustellen, sodass dieser Reichtum sowohl heutigen als auch zukünftigen Generationen zugutekommt." Dabei investiert der Fonds in mehr als 9.200 Unternehmen in 70 Ländern. Der Großteil des Fonds wird, wie es auf der Webseite der Norges Bank Investment Management heißt, in Aktien investiert. Daneben investiert der Fonds in Anleihen und Immobilien und Infrastruktur für erneuerbare Energien.
Erstes Halbjahr 2023: Gewinn nach verlustreichem Jahr 2022
Nach einem Verlust von 1,637 Billionen Kronen (etwa 146 Milliarden US-Dollar) im Vorjahr, vor dem Hintergrund steigender Zinsen, hoher Inflation und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, konnte der Norwegische Staatsfonds, der größte Staatsfonds der Welt, im ersten Halbjahr 2023 einen Gewinn von 1,501 Billionen Kronen erwirtschaften. Die Rendite lag bei 10 Prozent und der Wert des Government Pension Fund Global stieg bis Ende Juni auf 15,299 Billionen Kronen (rund 1,4 Billionen US-Dollar).
Dabei profitierte der Fonds besonders von einem starken Aktienmarkt. Die Aktienanlagen erzielten im ersten Halbjahr eine Rendite von 13,7 Prozent. Besonders stark waren die Sektoren Technologie, zyklische Konsumgüter und Industrie, während der Energiesektor die schwächste Rendite lieferte. Unter den Aktien performten wiederum Technologieunternehmen mit einer Rendite von 38,6 Prozent besonders gut. "Der Sektor profitierte von der starken Nachfrage nach neuen KI-Lösungen seitens der größten Internet- und Softwareunternehmen und ihrer Halbleiterlieferanten", heißt es im Bericht zum ersten Halbjahr.
3. Quartal: Verluste auf breiter Front
Im dritten Quartal zeigte sich nun jedoch ein anderes Bild. Wie CNBC berichtet, verlor der Norwegische Staatsfonds im abgelaufenen Jahresviertel 374 Milliarden Norwegische Kronen (rund 34 Milliarden US-Dollar). Die Rendite sei bei minus 2,1 Prozent gelegen - damit jedoch immer noch um 0,17 Prozentpunkte über der Rendite des Referenzindex des Fonds.
Nachdem der Government Pension Fund Global in der ersten Jahreshälfte noch von den starken Aktienmärkten profitieren konnte, litt er im dritten Quartal also auch unter der schwachen Performance. "Der Aktienmarkt verzeichnete im Vergleich zu den beiden Vorquartalen ein schwächeres Quartal", zitiert CNBC Trond Grande, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Norges Bank Investment Management. "Vor allem die Sektoren Technologie, Industrie und Nicht-Basiskonsumgüter trugen negativ zur Rendite bei". Ende Juni hatte der Norwegische Staatsfonds laut CNBC 70,6 Prozent in Aktien investiert und damit etwas weniger als im Vorquartal.
Bei seinen Investitionen in nicht börsennotierte Immobilien habe der Fonds im dritten Quartal einen Verlust von 3,3 Prozent erlitten. Der Verlust bei Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien habe 2,4 Prozent betragen.
Bleibt abzuwarten, wie sich das vierte Quartal entwickelt und wie die Bilanz am Ende des Jahres aussieht.
Redaktion finanzen.at
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