13.03.2002 17:58:45

Schroders wöchentlicher Marktkommentar vom 08.03.2002

Konjunkturüberblick

  • In seiner zweiten Rede vor dem Finanzausschuß des US-Senats klang der amerikanische Notenbankchef Alan Greenspan optimistischer als Ende Februar. Dieses Mal wies er auf die starken Konjunkturdaten hin und räumte ein, daß die wirtschaftliche Erholung bereits auf gutem Wege sei. Seine Kommentare wurden durch den Arbeitsmarktbericht untermauert, der einen Anstieg der neugeschaffenen Stellen (ohne Landwirtschaft +66.000) und einen Rückgang der Arbeitslosenquote aufzeigte. Anfang der Woche vermeldete das regionale „Beige Book" der Fed eine allgemeine Flaute im verarbeitenden Gewerbe, jedoch mit guten Aussichten auf Verbesserung. Dagegen verzeichnete der Einzelhandelsumsatz im Januar und Februar einen moderaten Gewinn. In dem Bericht wurde außerdem festgestellt, daß der Lohn- und Preisdruck weiterhin gedämpft und die Situation auf dem Arbeitsmarkt schleppend geblieben sei, doch scheint die Talsohle erreicht. Anderen Meldungen zufolge konnte der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe im Februar mit seinem Gegenstück für das verarbeitende Gewerbe mithalten, was vor allem auf die starke Zunahme der Auftragseingänge zurückzuführen sei. Insgesamt stieg der Index auf 58,7% von 49,6% im Vormonat.
  • In Europa hielt die Europäische Zentralbank (EZB) im vierten aufeinanderfolgenden Monat die Zinsen unverändert bei 3,25%, wobei die Nachrichten aus den Ländern der Eurozone weiterhin uneinheitlich ausfielen. Die Inflation lag weiterhin über dem von der EZB gesteckten Zielgröße, und im produzierenden Gewerbe herrscht weiterhin Flaute, insbesondere in Deutschland. Dies läßt vermuten, daß die Zinssenkungsrunde möglicherweise noch nicht beendet ist. Das Geschäftsklima und die Verbraucherstimmung verbessern sich jedoch zunehmend, und die PMI-Indizes für den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe sind auf breiter Front gestiegen. Gleichzeitig ergaben auch die Umfragen der Europäischen Kommission im Februar wieder einen Anstieg des Verbrauchervertrauens, was darauf hinweist, daß sich die Lage im produzierenden Gewerbe und beim privaten Verbrauch wieder verbessern dürfte.
  • Wie erwartet schloß sich der geldpolitische Ausschuß der Bank of England der EZB an und ließ die Zinsen in Großbritannien unverändert bei 4,00%. Da in dieser Woche jedoch weitere positive Daten folgten, rechnen wir schon bald mit einer ersten Zinserhöhung. Die Preise für Eigenheime verzeichneten laut Halifax im Februar einen überraschenden Anstieg um 1,5% auf Monatsbasis, so daß die jährliche Preissteigerungsrate jetzt bei 16,9% liegt. Weitere Hinweise auf eine anhaltende Stärke des privaten Verbrauchs gingen aus den Berichten des britischen Industrieverbands (CBI) und den Einkaufsmanagerindizes hervor. Gemäß dem CBI-Bericht für Handel und Vertrieb stiegen die Erwartungen im Februar um 38%, was auf eine anhaltend starke Nachfrage schließen läßt. Gleichzeitig zeigten die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im Februar die stärkste Aktivitätszunahme seit Juni 2001.
  • In Japan gab es einige positive Nachrichten. Der Diffusionsindex der Frühindikatoren stieg im Januar auf 75 stark an und lag zum ersten Mal seit acht Monaten über 50, was darauf schließen läßt, daß sich die seit 16 Monaten anhaltende Rezession ihrem Ende nähern dürfte. Während in den USA die Erholung Fuß faßt und die Lagerbestände weiter angepaßt werden (diese befanden sich im Januar auf einem 11-monatigen Tiefstand), warten wir weiterhin auf eine Verbesserung der Industrieproduktion in den kommenden Monaten. Die inzwischen veröffentlichten Zahlen für das vierte Quartal zeigen einen Rückgang des realen BIPs um 1,2% auf Quartalsbasis, was insbesondere auf drastisch zurückgegangene Investitionen zurückzuführen ist.

Marktüberblick

  • Die Aktienmärkte erlebten eine weitere gute Woche. Der japanische Markt erzielte wiederholt die besten Wertentwicklung, insbesondere in USD ausgedrückt, da der Yen weiter an Wert zulegte. Die Erholung des Aktienmarkts in Japan fiel mit Verbesserungen weltweiter führender Konjunkturindikatoren zusammen.
  • Alle Regionen verzeichneten in dieser Woche absolute Gewinne. Der wachstums-defensivere britische Markt war unter den Märkten mit der schwächsten Wertentwicklung.
  • Die Erwartung einer weltweiten Konjunkturerholung machte sich weiterhin in den einzelnen Sektoren bemerkbar. Die beste Wertentwicklung erzielte der Informationstechnologiesektor, der auf einen Anstieg des weltweiten Wirtschafts-wachstums besonders stark reagiert. Finanzwerte verzeichneten ebenfalls eine überdurchschnittliche Entwicklung, da die Befürchtungen vor Unternehmens langsam abnahmen. Traditionell defensive Sektoren wie Gesundheitswesen und Massenkonsumgüter entwickelten sich weltweit unterdurchschnittlich.
  • Die nachlassende Risikoabneigung veranlaßte die Anleger zum Kauf von abgestuften und weltweit exponierten Aktien. Auch die Aktien großer Unternehmen entwickelten sich aufgrund der gestiegenen Liquidität auf den weltweiten Märkten gut.

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