15.06.2012 09:48:26
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Skandinavien-Fonds in Topform
München (www.fondscheck.de) - Die nordischen Länder trotzen der Euro-Krise und untermauern ihre Stellung als sicherer Hafen auf dem Finanzmarkt, so die Experten von "FundResearch".
"Noch nie waren die Zinsen so niedrig. Gleichzeitig sind die Währungen europäischer Länder, die nicht zur Eurozone gehören, deutlich stärker geworden", sage Helge J. Pedersen, Chefvolkswirt bei Nordea. Grund dafür seien insbesondere die starken öffentlichen Finanzhaushalte sowie signifikante Zuwächse in der Außenbilanz von Dänemark, Norwegen und Schweden. Die Krise mache nach Ansicht von Pedersen vor Skandinavien zwar nicht halt. Doch hätten sich die Staaten aufgrund niedriger Arbeitslosen- und Inflationsrate als klarer Sieger im Wettbewerb mit den Euro-Staaten hervorgetan. Die Herausforderung liege jetzt darin, auch in den nächsten Jahren nachhaltig zu wachsen.
Im nordischen Wachstumsrennen bleibe Norwegen vorne. Starke Einkommenszuwächse hätten den Konsum angekurbelt. "Deshalb korrigieren wir unseren Ausblick für dieses Jahr nach oben", sage Pedersen. Die hohe Beschäftigungsquote begründe Nordea vor allem mit gestiegenen Einwanderungszahlen. Pedersen rechne damit, dass auch künftig die Arbeitslosenzahlen sinken würden. "Eine niedrige Arbeitslosenquote gepaart mit starken Wachstumszahlen deuten darauf hin, dass die norwegische Zentralbank Norges Bank den Leitzins anheben wird", gebe sich der Volkswirt überzeugt. Dies geschehe aufgrund der anhaltenden niedrigen Inflation jedoch noch nicht in diesem Jahr.
Die dänische Wirtschaft habe sich in den vergangenen Monaten einem kühlen Gegenwind ausgesetzt gesehen, den Nordea auf die Euro-Krise, den schwierigen Immobilienmarkt und einen zögerlichen Privatkonsum zurückführe. Nun scheine es aber wieder aufwärts zu gehen. Die Regierung habe ein Konjunkturprogramm aufgelegt und die Zinsen würden sich derzeit auf einem Rekord-Tiefstand befinden. "Diese Faktoren dürften dafür sorgen, dass die Wirtschaft in diesem Jahr moderat wachsen wird", so Pedersen. Für das kommende Jahr rechne der Experte mit einem beschleunigten Wachstum: "Der private Konsum, öffentliche Ausgaben sowie ein aktiver Investmentmarkt werden die Konjunktur ankurbeln."
Trotz eines im vergangenen Jahr sinkenden Bruttoinlandsprodukts, habe sich die schwedische Wirtschaft im internationalen Vergleich überraschend gut in der Krise geschlagen, finde Pedersen. Trotzdem: "Die schwedische Wirtschaft befindet sich eindeutig in einer Konjunkturdelle und das wird noch einige Zeit so bleiben", prognostiziere der Nordea-Chefvolkswirt. Die Arbeitslosenquote werde mit etwas Zeitverzögerung wieder steigen und das Inflationsniveau sei sehr niedrig. "Diese Faktoren werden die Schwedische Zentralbank Riksbank dazu veranlassen, ihre Finanzpolitik noch in diesem Jahr zu lockern."
Drei skandinavische Fonds hätten die Euro FondsNote "sehr gut" erhalten: Der Dankse Sweden A (Danske Invest - Sweden A), der Nordea Nordic Equity SmallC.BP EUR (Nordea-1 Nordic Equity Small Cap Fund BP-EUR) von Nordea und der SSgA Sweden Index Equity P (SSgA Sweden Index Equity Fund P) von State Street GA.
Fondsmanager Ulric Grönvall habe für seinen 58,72 Millionen Euro schweren Fonds Danske Sweden A im laufenden Jahr bisher ein Plus von 6,09 Prozent geschafft. In den vergangenen vier Jahren habe der Schweden-Fonds ein 17,62 Prozent Wertzuwachs verzeichnen können, seit seiner Auflegung im Jahr 1997 glatte 187 Prozent. Grönvall investiere aktuell zu 29,3 Prozent in den Industriesektor, zu 26,5 Prozent in die Finanzbranche und zu 18,2 Prozent in zyklische Konsumgüter. Die beiden größten Einzeltitel seien mit 7,5 Prozent Volvo und mit 6,2 Prozent die Nordea Bank Sweden AB.
Der Nordea Nordic Equity, gemanagt vom Nordic Equity Team, habe ein Volumen von 22,04 Millionen Euro. Seit Jahresstart habe er bisher ein Plus von 8,7 Prozent geschafft. Aufgelegt worden sei der Fonds im Januar 2007. Die drei größten Werte in der Branchenallokation seien mit 26,8 Prozent der Industrie-, mit 20,1 Prozent der Nicht-Basiskonsumgüter- und mit 15,4 Prozent der Informationstechnologiesektor. In der Länderallokation würden Schweden (64,6 Prozent) und Finnland (12,9 Prozent) die stärksten Werte ausmachen. Die größten Einzeltitel seien Meda AB (8,6 Prozent), Lundbergfortagen (6,2 Prozent) und der BMW-Motorrad-Partner Husqvarna (6,0 Prozent).
Street GA habe mit dem SSgA Sweden Index-Fonds einen vergleichsweise kleinen Fonds im Juli 2000 herausgebracht. Das aktuelle Volumen belaufe sich auf 13,59 Millionen Euro. Fondsmanager Frederic Jamet habe in diesem Jahr bisher ein Plus von 2,05 Prozent erreicht. Immerhin: Seit Krisenbeginn September 2008 habe der Fonds um 19,58 Prozent zugelegt. Der reine Schwedenfighter sei vorwiegend in den Branchen Industrie (30,6 Prozent), Finanzen (24,5 Prozent) und zyklische Konsumgüter (14,3 Prozent) engagiert. Die größten Einzeltitel seien das Modelabel Hennes & Mauritz mit 10,9 Prozent, der Technologieproduzent Ericsson mit 9,2 Prozent und mit sieben Prozent die Nordea Bank Sweden AB.
Alle drei Fonds hätten es in den letzten vergangenen vier Jahren geschafft, sowohl den Kategorie-Durchschnitt aller skandinavischen Aktienfonds als auch den Deutschen Aktienindex (DAX) klar zu schlagen. (Ausgabe vom 14.06.2012) (15.06.2012/fc/a/f)
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