05.04.2018 13:09:00

Swisscanto: Ausblick für den IT-Sektor trübt sich ein

Neben den allgemeinen Sorgen über die weitere globale Zentralbankpolitik und die Entwicklung im Handelskonflikt haben sich im Technologiesektor zusätzliche Herausforderungen ergeben.

Konjunktur

Das Leistungsbilanzdefizit der USA soll durch eine Neuausrichtung der Handelspolitik reduziert werden. Mit den auf Aluminium und Stahl erhobenen Zollgebühren wurde insbesondere China ins Visier genommen. Auch wenn es bei den beschlossenen Maßnahmen bleibt, sind die Auswirkungen auf den globalen Welthandel gering. Die Konjunkturrisiken haben dennoch zugenommen. Wie von den Marktteilnehmern erwartet, hat die US-Notenbank (Fed) die Zinsen im März um weitere 25 Basispunkte erhöht. Der Konjunkturausblick fiel nochmals besser aus als im Rahmen der Dezember-Sitzung. Wir rechnen mit zwei weiteren Zinsschritten im Jahr 2018. Die Konjunkturdaten aus der Eurozone liegen hinter den Erwartungen zurück. Die Indikatoren deuten zwar immer noch auf ein sehr robustes Wirtschaftswachstum hin. Es mehren sich jedoch die Anzeichen dafür, dass der konjunkturelle Höhepunkt in der Eurozone mittlerweile überschritten worden ist. Gemäß Vereinbarung mit der Europäischen Union (EU) tritt Großbritannien nicht bereits Ende März 2019 aus der EU aus, sondern bleibt bis Ende 2020 Mitglied. Die Einigung auf eine Übergangsregelung stellt ein positives Signal für die britische Wirtschaft dar.

Finanzmärkte

Nach einer vorübergehenden Erholung gingen die globalen Aktienmärkte wieder in den Korrekturmodus über. Auslöser war der von den USA in Gang gesetzte Handelskonflikt. Durch die steigende Risikoaversion der Finanzmarktteilnehmer haben die Renditen an den Anleihenmärkten im März einen Rückschlag erfahren. Getrieben durch die steigende US-Inflation dürfte das Renditeniveau der 10-jährigen Staatsanleihen insbesondere in den USA wieder leicht anziehen.

Rückläufige Renditen in Europa

Die US-Inflation ist im Steigen begriffen – und sie dürfte auch in den nächsten Monaten weiter zulegen, nicht zuletzt aufgrund von Basiseffekten. Zudem vermag die US-Konjunktur weiterhin positiv zu überraschen, die vorlaufenden Indikatoren zeigen kaum Ermüdungserscheinungen. Dies wird den 10-jährigen US-Renditen den benötigten Rückenwind geben, damit sie sich bald wieder der 3%-Marke nähern können. Demgegenüber sind die Renditen europäischer 10-jähriger Staatspapiere im März auf breiter Front gefallen. Die Inflation in der Eurozone notierte jüngst auf dem tiefsten Stand seit 15 Monaten. Zudem konnten die konjunkturellen Vorlaufindikatoren die in sie gesteckten hohen Erwartungen zuletzt nicht mehr erfüllen. Wir bleiben zuversichtlich, dass diese scheuen Anzeichen einer schwächeren Konjunkturdynamik noch nicht den Abschwung einläuten und die Inflation in der Eurozone in Zukunft wieder leicht höher notieren wird. Ein spürbarer, nachhaltiger Renditeanstieg ist im aktuellen wirtschaftlichen und politischen Umfeld hingegen nicht auszumachen.

Aktienmärkte im Korrekturmodus

Nach einer vorübergehenden Erholung gingen die globalen Aktienmärkte im März wieder in den Korrekturmodus über. Der MSCI Welt verlor rund drei Prozent. Auslöser waren die Eskalation des von den USA initiierten Handelskonflikts sowie schlechte Nachrichten aus dem IT-Sektor, unter anderem im Zusammenhang mit dem Datenskandal bei Facebook. Entsprechend gehörten US-Aktien, große international agierende Unternehmen sowie der IT-Sektor zu den Hauptverlierern. Auch japanische Aktien büßten in heimischer Währung gerechnet überdurchschnittlich ein. Europäische Titel entwickelten sich, von all diesen Problemen weniger belastet, relativ gut.

Ausblick für den IT-Sektor trübt sich ein

Vergangenen Monat wiesen wir darauf hin, der Technologiesektor sei zwar hoch bewertet, dies sei aufgrund des überdurchschnittlichen Gewinnwachstums aber gerechtfertigt. Die vergangenen Wochen haben allerdings Zweifel daran aufkommen lassen. Erstens zeigt der Datenskandal um Facebook, dass die sozialen Medien dringend einer stärkeren Regulierung bedürfen. Und zweitens hat ein tödlicher Unfall mit einem autonom gesteuerten Fahrzeug für Befürchtungen gesorgt, dass die Technologie möglicherweise noch nicht ganz so weit fortgeschritten ist wie erhofft. Neben den allgemeinen Sorgen über die weitere globale Zentralbankpolitik und die Entwicklung im Handelskonflikt haben sich also zusätzliche sektorspezifische Herausforderungen ergeben.

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