18.04.2017 10:10:00

Swisscanto: Gespannte Ruhe im Finanzmarkt

Nachdem im vergangenen Jahr Umfragen zum Brexit in Großbritannien und den Präsidentschaftswahlen in den USA zu falschen Prognosen geführt hatten, zeigen sich die Finanzmärkte im europäischen Superwahljahr leicht verunsichert. Dabei sind die Aussichten vielversprechend.

(Foto: Jan Sobotta, Leiter Sales Ausland, Swisscanto Asset Management International S.A.)

Die Wahrscheinlichkeit für ein von den Finanzmärkten befürchtetes Szenario, wonach es zu einer Präsidentschaft von Marine Le Pen kommt, hat sich nach unseren Einschätzungen in den letzten Wochen reduziert. Bei den politisch links argumentierenden Kandidaten Benoît Hamon und Jean-Luc Mélenchon zeigt sich keiner bereit, zugunsten des anderen zurückzustehen. Dies würde die Chancen des linken Lagers jedoch deutlich erhöhen, einen Kandidaten in die Stichwahl zu bringen. Auch die Chancen des bürgerlichen Kandidaten, François Fillon, in die Endausscheidung zu kommen, haben sich aufgrund der bestehenden Korruptionsvorwürfe markant reduziert. Damit hat sich die Wahrscheinlichkeit auf eine Stichwahl zwischen Marine Le Pen und Emmanuel Macron Anfang Mai erhöht. In Erwartung einer üblich hohen Wahlbeteiligung von rund 80 Prozent gehen wir davon aus, dass der neue Staatspräsident Emmanuel Macron heißen wird. Dieses Ergebnis dürfte von den Finanzmärkten mit Wohlwollen aufgenommen werden. Dort herrscht bereits jetzt gespannte Ruhe. Im Vergleich zum Rest der Welt entwickeln sich französische wie auch europäische Aktien seit mehreren Wochen überdurchschnittlich gut. Die Renditedifferenzen zwischen französischen Staatspapieren und deutschen Bundesanleihen bewegen sich allerdings seit Monaten auf ungewöhnlich hohen Niveaus, sind aber in den vergangenen Wochen nicht weiter angestiegen. Obwohl sich die europäische Wirtschaft in einer Aufschwungsphase befindet, entwickelt sich das französische BIP-Wachstum unterdurchschnittlich. Dies liegt hauptsächlich an strukturellen Problemen. Dazu gehört eine relativ hohe Steuerlast für Unternehmen und Arbeitnehmer. Zudem sind Löhne und Arbeitsverhältnisse stark reglementiert und bieten Unternehmen wenig Spielraum, um auf Konjunkturschwankungen zu reagieren. Das hemmt die Schaffung von Vollzeitarbeitsplätzen und führt zu verstärkter Zeitarbeit, was zu einer Verzerrung der Arbeitslosenrate führt. Diese liegt über dem Durchschnitt der Währungsgemeinschaft. Die sozialen Sicherungssysteme sind vergleichsweise großzügig und teuer, so dass die Staatsverschuldung langsam aber stetig ansteigt.

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