Goldpreis im Fokus 01.07.2017 15:00:18

COT-Report: Gold - Erneuter Ausverkauf unter Großspekulanten

von Jörg Bernhard

Beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures war hingegen ein leichtes Plus gemeldet worden. So nahm in der Woche zum 27. Juni die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 445.841 auf 453.144 Futures (+1,6 Prozent) zu. Die kumulierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten musste hingegen einen Rückschlag von 165.016 auf 149.863 Kontrakte (-9,2 Prozent) hinnehmen - den dritten in Folge. Ein kräftiger Ausverkauf war vor allem unter großen Terminspekulanten (Non-Commercials) zu beobachten, die ihre Long-Seite um über 16.000 Kontrakte reduziert und zugleich ihr Short-Exposure um fast 3.000 Futures erhöht haben. Dadurch ermäßigte sich deren Netto-Long-Position innerhalb einer Woche von 150.675 auf 131.672 Futures (-12,6 Prozent). Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind hingegen zum dritten Mal in Folge zuversichtlicher geworden und haben ihre Netto-Long-Position von 14.341 auf 18.191 Kontrakte (+7,5 Prozent) erhöht.

Gold: 200-Tage-Linie in Gefahr

An den Goldmärkten sorgen sich die Akteure mittlerweile auch um steigende Leitzinsen außerhalb der USA. Entsprechende Töne waren nämlich in der vergangenen Woche von den Notenbanken Europas (EZB und Bank of England) sowie Kanadas zu vernehmen. Dem Goldpreis bekam dies gar nicht gut. Vor dem Wochenende rutschte er gefährlich nahe in Richtung der langfristigen 200-Tage-Linie. Sollte sie markant verletzt werden, könnte chartinduzierter Verkaufsdruck aufkommen. Ruft man sich aber in Erinnerung, dass selbst der angebliche Eingabefehler am 26. Juni trotz enorm hoher Umsätze keinen Trendwechsel nach unten ausgelöst hat, darf man auf lange Sicht dem gelben Edelmetall weiterhin einiges zutrauen. Auch die Erhöhung der US-Leitzinsen "verdaute" der Krisenschutz recht gut. Seit dem ersten Zinsschritt im Dezember 2015 kletterte der Goldpreis schließlich um mehr als 17 Prozent.

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