Goldpreis 20.12.2014 15:00:01

COT-Report: Große Goldspekulanten greifen wieder zu

von Jörg Bernhard

Mit dem allgemeinen Interesse, das sich an der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) ablesen lässt, ging es hingegen leicht bergab. Sie reduzierte sich in der Woche zum 16. Dezember von 375.323 auf 371.743 Kontrakte (-1,0 Prozent). Die Entwicklung war allerdings zweigeteilt. Während Großspekulanten (Non-Commercials) deutlich optimistischer wurden, nahm unter den Kleinspekulanten (Non-Reportables) die Skepsis zu. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten führte dies zu einem leichten Rücksetzer von 116.601 auf 115.091 Kontrakte (-1,3 Prozent). Bei den Großspekulanten kam es zu einer massiven Reduktion des Short-Exposure auf den niedrigsten Stand seit fast vier Monaten. Deren Netto-Long-Position erhöhte sich im Berichtszeitraum von 114.862 auf plus 118.408 Futures (+3,1 Prozent). Bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) kam es hingegen zu einem Meinungsumschwung, was an der Netto-Short-Position (pessimistische Markterwartung) ablesbar war. Von plus 1.739 Kontrakten drehte das "Pendel" auf minus 2.317 Futures.

Knapp unter 1.200 Dollar stabil

Der Goldpreis überzeugt weiterhin durch ein hohes Maß an relativer Stärke, wobei die Marke von 1.200 Dollar fast schon magnetische Kräfte zu entfalten scheint. Weder der starke Dollar noch die positive Tendenz an den internationalen Aktienmärkten vermochten dies zu ändern. Dass sich Gold bei Währungskrisen - allen Unkenrufen zum Trotz - als sicherer Hafen erweisen kann, dürften die Russen in dieser Woche erkannt haben. Während der Rubel angesichts seiner diesjährigen Halbierung gegenüber dem Dollar möglicherweise auf den Abgrund zurollt, konnten sich die Goldbesitzer trösten, schließlich entwickelte sich das Edelmetall stabil und wird an den Weltmärkten vor allem in Dollar gehandelt. Einziges Problem: An den Goldmärkten befürchtet man nun, dass Russlan bei einer weiteren Verschärfung der Krise zum Verkauf seiner Goldreserven gezwungen werden könnte. Dieses Szenario scheint aber etwas übertrieben zu sein.

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