COT-Report: Großspekulanten deutlich bullisher

von Jörg Bernhard

Mit der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), welches das allgemeine Interesse an Gold-Futures zum Ausdruck bringt, ging es hingegen leicht nach unten. In der Woche zum 18. August reduzierte sich diese von 435.489 auf 432.728 Kontrakte. Doch wieder einmal gab es unter den großen und kleinen Spekulanten keine einheitliche Tendenz zu vermelden. Summa summarum hat sich zwar auf Wochensicht die kumulierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten von 24.458 auf 29.948 Kontrakte (+17,6 Prozent) deutlich erhöht, dies war aber ausschließlich den Großspekulanten (Non-Commercials) zu verdanken. Sie haben nämlich auf Wochensicht ihre Netto-Long-Position von 32.442 auf 41.659 Futures (+28,4 Prozent) kräftig ausgebaut. Die Kleinspekulanten (Non-Reportables) waren hingegen die fünfte Woche in Folge netto short (pessimistische Markterwartung). Im Berichtszeitraum nahm dieser Pessimismus sogar von minus 7.984 auf minus 11.711 Kontrakte zu.

Rebound par excellence

Just zu einem Zeitpunkt als sich besonders negative Analystenkommentare häuften, drehten die Stimmung und der Goldpreis nach oben. Die Angst vor einem Währungskrieg erinnerte viele verunsicherte Investoren an die Fähigkeit von Gold, Vermögen zu schützen. Auch unter den Chinesen nahm der Appetit auf Gold zu - wenn auch nur leicht. An der Shanghai Gold Exchange wurden bei den besonders liquide gehandelten Ein-Kilogramm-Barren in der vergangenen Woche 147.337 kg umgesetzt. Damit wurde das Niveau der Vorwoche um immerhin 2,5 Prozent übertroffen. Aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage ebenfalls deutlich aufgehellt, schließlich eroberte das Edelmetall seine im Bereich von 1.150 Dollar angesiedelte Unterstützungszone wieder zurück. Vom in der zweiten Julihälfte markierten Fünfeinhalbjahrestief ist das gelbe Edelmetall mittlerweile acht Prozent entfernt.