COT-Report: Wachsende Zuversicht unter Goldspekulanten

von Jörg Bernhard

Mit der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), der das allgemeine Interesse an Gold-Futures zum Ausdruck bringt, ging es in der Woche zum 1. September allerdings deutlich bergab. Hier kam es zu einem überdurchschnittlich starken Rückgang von 432.154 auf 410.274 Kontrakte (-5,9 Prozent). Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten kam es auf Wochensicht hingegen zu einem markanten Anstieg von 62.636 auf 69.088 Kontrakte (+10,3 Prozent). Großspekulanten (Non-Commercials) haben innerhalb einer Woche ihre Netto-Long-Position von 70.733 auf 72.685 Futures (+2,8 Prozent) erhöht, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) die Netto-Short-Position (pessimistische Markterwartung) zurückgefahren wurde. Deren Pessimismus ließ zum zweiten Mal in Folge spürbar nach und kletterte von minus 8.097 auf minus 3.597 Kontrakte.

Gold ist weiterhin im Abwärtstrend gefangen

Das gelbe Edelmetall verbuchte zum zweiten Mal in Folge einen Wochenverlust. Diesmal ging es um ein Prozent auf 1.123 Dollar nach unten, obwohl die Europäische Zentralbank am Donnerstag weitere Anleihekäufe in Aussicht gestellt hat. Weil dies vor allem den Aktien und dem Dollar half, verlor der Krisenschutz Gold erheblich an Anziehungskraft. Die feiertagsbedingte Abstinenz chinesischer Investoren dürfte den Goldpreis ebenfalls belastet haben. Aus charttechnischer Sicht kann man dem Edelmetall derzeit ebenfalls wenig Positives abgewinnen, schließlich bewegt es sich seit drei Jahren in einem intakten Abwärtstrendkanal. Dessen obere Begrenzung verläuft im Bereich von 1.150 Dollar. Ein deutlicher Ausbruch darüber ließe sich als charttechnisches Kaufsignal interpretieren. Davon ist das Edelmetall aber noch ein gutes Stück entfernt.