MÄRKTE EUROPA/Aktien deutlich erholt dank Ölpreis

   Von Michael Denzin

   Gut erholt zeigen sich Europas Börsen am Mittwochnachmittag. Eine kräftige Erholung im Ölpreis treibt die Märkte nach oben. Sämtliche Sektoren in Europa springen darauf kräftig ins Plus. Vor allem bei Öl-Aktien geht es nach oben, und zwar um 1,4 Prozent. Zudem kommt der ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA gut an: Er deutet auf eine robuste Konjunktur. Der Euro-Stoxx-50 klettert um 1,2 Prozent auf 3.044 Punkte, der Dax legt um 1 Prozent zu auf 9.562 Zähler.

   Das Barrel der Nordseesorte Brent war am Morgen sogar noch unter die Marke von 50 Dollar gefallen, erholt sich seitdem aber auf nun 51,25 Dollar. Die US-Sorte WTI war bereits vor Tagen unter 50 Dollar gefallen und erholt sich nun fast einen Cent auf 48,76 Dollar.

   Innerhalb von nur sechs Monaten haben sich die Ölpreise mehr als halbiert; eine Bodenbildung in den Preisen könnte auch an den Aktienmärkten für eine kräftige Erholung sorgen. Denn an den Finanzmärkten schürt der Verfall auch Konjunktursorgen. Positive Konjunkturimpulse durch die niedrigen Ölpreise wurden dagegen bisher ausgeblendet.

   Nur beim Euro geht es weiter abwärts. Mit 1,1820 Dollar fällt er wieder auf ein Mehrjahrestief zurück. Die bislang nicht in den Griff zu bekommende Abwärtsspirale bei der Inflation befeuert Sorgen, dass das Problem auch zukünftig weiter bestehen könnte, ungeachtet der sich abzeichnenden Gegenmaßnahmen der EZB.

   Dazu passend sind die Verbraucherpreise in der Eurozone mit minus 0,2 Prozent im Dezember doppelt so stark gefallen wie von Volkswirten erwartet. Der Bund-Future sprang darauf kurz auf ein neues Rekordhoch, kommt nun aber wieder zurück. "Wie bereits die niedrigen Werte in Deutschland, Frankreich und Belgien vermuten ließen, haben die rückläufigen Öl- und Benzinpreise zur ersten negativen EWU-Inflationsrate seit 2009 geführt", sagt Viola Julien von der Helaba. Die Erwartungen an ein weiteres quantitatives Lockerungsprogramm der EZB dürften damit steigen.

   Neben den Ölwerten geht es bei Autoaktien um 1,1 Prozent und Telekom-Aktien um bis zu 1,7 Prozent nach oben. Im DAX springen Deutsche Telekom sogar um 3,7 Prozent. Händler führen dies auf die guten Abonnentenzahlen von T-Mobile US zurück. "Vor allem im hochmargigen Bereich konnten die Zahlen gesteigert werden", sagt ein Händler.

   Der Index der Reise- und Freizeitbranche, in dem die Aktien der Fluggesellschaften enthalten sind, legt um 1 Prozent zu. Airlines werden als Hauptprofiteure der geringeren Ölpreise gesehen. Lufthansa steigen um 2,5 Prozent, IAG um 1,7 Prozent. Die Ankündigung von CEO Michael O'Leary von Ryanair, den Marktanteil in Deutschland in den kommenden Jahren von 4 auf 15 bis 20 Prozent steigern zu wollen, bremst die Lufthansa-Aktie nicht. Das Ryanair-Papier zieht um 1,4 Prozent an.

   Air France-KLM fallen hingegen um 2,1 Prozent. Die Aktien der französisch-holländischen Airline leiden unter dem Terroranschlag auf eine Pariser Zeitung. Hier belastet die Sorge vor Einschränkungen im Reiseverkehr durch Sicherheitsmaßnahmen.

   Im TecDax springen Manz um 17 Prozent, nachdem das Unternehmen mehrere Großaufträge mit einem Volumen von rund 40 Millionen Euro im Geschäftsbereich Battery erhalten hat. "Mit 40 Millionen Euro gewinnt die Sparte im Unternehmen stark an Bedeutung", sagt ein Händler. Per Ende September 2014 hätten sich die Umsätze in diesem Geschäftsfeld noch auf lediglich 12 Millionen Euro summiert.

   Evotec legen 1 Prozent zu, nachdem das Unternehmen die Kooperation mit dem US-Unternehmen Padlock Therapeutics verlängert hat.

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9.02 Uhr Di, 17.27 Uhr EUR/USD 1,1815 -0,64% 1,1891 1,1927 EUR/JPY 141,11 -0,31% 141,55 141,40 EUR/CHF 1,2009 -0,01% 1,2010 1,2011 USD/JPY 119,44 0,36% 119,00 118,55 GBP/USD 1,5088 -0,42% 1,5151 1,5175 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   January 07, 2015 09:48 ET (14:48 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 48 AM EST 01-07-15