02.12.2013 22:48:32

MÄRKTE USA/Gute Konjunkturdaten drücken Gold auf Fünfmonatstief

   Von Steffen Gosenheimer

   Überraschend gut ausgefallene Konjunkturdaten haben am Montag den US-Finanzmärkten ihren Stempel aufgedrückt. Während es bei Aktien und Gold zum Start in den Dezember abwärts ging, legte der US-Dollar ebenso zu wie die Renditen der US-Staatsanleihen. Der deutlich besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende US-Gewerbe nährte am Markt Spekulationen, dass es eher früher als später zu einer Drosselung der ultraexpansiven, konjunkturstimulierenden US-Geldpolitik kommen könnte.

   Die damit einhergehenden Erwartungen steigender Zinsen ließ am Anleihemarkt die Zehnjahresrendite um 5 Basispunkte steigen auf gut 2,80 Prozent. Das war der höchste Stand seit rund 10 Wochen.

   Der wichtige US-Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende US-Gewerbe hatte im November 57,3 Punkte erreicht. Erwartet worden waren lediglich 55,2. Auch die US-Bauausgaben vom Tage waren besser ausgefallen als geschätzt.

   Am Devisenmarkt legte der Dollar auf breiter Front zu, wenngleich die Gewinne zu Euro und Yen nur moderat ausfielen. Deutlich nach unten ging es aber mit dem Preisen von Gold und Silber. Sie sanken auf die niedrigsten Stände seit knapp fünf Monaten. An der New Yorker Warenterminbörse verbilligte sich die Feinunze Gold zum Settlement um 2,3 Prozent auf 1.221,90 Dollar. Zuletzt ging sie mit gut 1.118 Dollar um, verglichen mit Tageshochs am Freitag von über 1.250 Dollar.

   Die Preise der zinslos gehaltenen Edelmetalle bewegen sich meist in entgegengesetzter Richtung zu den US-Zinsen und zum Dollar. Zudem dürften mit einer weniger expansiven Geldpolitik die Inflationsrisiken abnehmen, was Gold als Schutz gegen steigende Inflationsraten weniger attraktiv macht.

   Am Aktienmarkt tat sich insgesamt wenig, wobei gegen Ende des Handels dann doch Verkaufsneigung zu beobachten war. Der Dow-Jones-Index gab um 0,5 Prozent nach auf 16.008 Punkte, der S&P-500 ermäßigte sich um 0,3 Prozent. Nasdaq-100 und Nasdaq-Composite verloren 0,2 bzw. 0,4 Prozent. Auf 871 (1.657) Kursgewinner kamen 2.210 (1.337) -verlierer, während 92 (119) Titel unverändert schlossen.

   Hauptthema war das am Wochenende eingeläutete Weihnachtsgeschäft. Während Aktien von Internetkaufhäusern tendenziell gesucht waren, gehörten die Papiere von traditionellen Kaufhäusern eher zu den Verlierern. Grund dafür ist der als Online-Einkaufstag zunehmend populäre sogenannte "Cyber Monday". Laut Verbandsschätzungen dürften am Montag 131 Millionen US-Konsumenten Onlinekäufe tätigen.

   Die Aktien von eBay legten um 1,6 Prozent zu. Amazon.com drehten nach einem positiven Start ins Minus und verloren 0,3 Prozent, obgleich das Unternehmen am Wochenende mit der Idee für Aufmerksamkeit sorgte, Pakete in Zukunft mittels Drohnen noch schneller ausliefern zu wollen.

   J.C. Penney gaben derweil um 1,8 Prozent nach, während Wal-Mart ein kleines Plus schafften. Branchenerhebungen zufolge sind am ersten großen Einkaufswochenende vor Weihnachten zwar mehr Menschen in die Läden gepilgert, haben dort im Durchschnitt aber weniger ausgegeben als vor einem Jahr.

   Mit Abstand größter Verlierer im Dow Jones Index waren die Aktien von 3M. Nach einer Abstufung durch Morgan Stanley auf "Underweight" verloren sie 4,4 Prozent. Bei 3M gebe deutlich weniger Spielraum für weitere Verbesserungen angesichts bereit sehr hoher Margen, kritisieren die Analysten.

   Stärkere Kursbewegungen gab es in der Chemiebranche. Als "positive Überraschung" bezeichneten die Analysten von Cowen die Pläne von Dow Chemical, die Produktionskapazität von Chlor und Ätzmitteln zu reduzieren. Die Aktie von Dow Chemical gewann 2,4 Prozent. Kräftig aufwärts ging es auch mit den Papieren von Chemikalienhändlern wie Axiall, Olin und Westlake Chemical.

   Am Rohstoffmarkt zogen die Ölpreise nach den guten Daten aus den USA, aber auch auf Expansion hindeutende Einkaufsmanagerindizes aus China an. Außerdem seien auch aus Großbritannien gute Zahlen gemeldet worden, hieß es. "Bessere Zahlen aus dem Verarbeitenden Gewerbe werden ein stärkeres Wirtschaftswachstum nach sich ziehen und eine höhere Ölnachfrage, "sagte Andy Lipow, Präsident vom Beratungsunternehmen Lipow Oil Associates.

   Öl der Nordseesorte Brent war im Tageshoch über 2 Prozent teurer als am Freitag und mit über 112 Dollar so hoch bewertet wie zuletzt Mitte September. Die US-Sorte WTI legte um 1,3 Prozent zu. Die Analysten der Deutschen Bank rechnen mit einem weiteren Auseinanderdriften der Preise von Brent und WTI und begründen dies unter anderem mit den marginalen Angebotskosten für WTI, die bei 75 Dollar lägen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.008,77 -0,48 -77,64 S&P-500 1.800,90 -0,27 -4,91 Nasdaq-Comp. 4.045,26 -0,36 -14,63 Nasdaq-100 3.481,15 -0,19 -6,67

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.29 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3539 -0,47% 1,3604 1,3610 EUR/JPY 139,3740 -0,01% 139,3885 139,4093 EUR/CHF 1,2304 -0,07% 1,2313 1,2305 USD/JPY 102,9440 0,45% 102,4800 102,4290 GBP/USD 1,6351 -0,34% 1,6408 1,6380 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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