05.07.2019 22:13:45

MÄRKTE USA/Starker Jobbericht drückt Aktien, Gold und Anleihen

NEW YORK (Dow Jones)--Ein starker Arbeitsmarktbericht hat am Freitag an der Wall Street zu schwachen Aktienkursen geführt. Mit dem unerwartet hohen Jobaufbau wurden die hochgesteckten Erwartungen an eine Zinssenkungspolitik etwas vermindert. Dass zugleich die Arbeitslosenquote leicht anstieg, wurde nicht als Signal einer Verlangsamung gesehen. "Ein großer Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der nächsten Fed-Sitzung ist wohl vom Tisch", urteilte ein Börsianer.

Der Dow-Jones-Index gab 0,2 Prozent ab auf 26.922 Punkte. Der S&P-500 gewann fiel ebenfalls um 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Composite gab 0,1 Prozent nach. Dabei standen 1.311 (Mittwoch 2.100) Kursgewinnern an der Nyse 1.655 (792) Kursverlierer gegenüber. Unverändert schlossen 64 (131) Titel.

Allerdings holten die Aktien einen großen Teil der Verluste im Verlauf auf. Ein Händler meinte bereits kurz nach den Daten: "Die Märkte dürften schnell zur Tagesordnung zurückkehren". Zwar seien die Beschäftigtenzahlen auf den ersten Blick stark. "Der Mai ist aber runter revidiert worden, die Quote ist sogar gestiegen, und die Stundenlöhne legen langsamer zu als erwartet."

Am Rentenmarkt stürzten die Notierungen indes ab. Um die kurstreibende Zinssenkungsfantasie am Köcheln zu halten, dürfe der Stellenaufbau in den USA nicht zu positiv ausfallen, warnten Händler. Grundsätzlich liefert der Arbeitsmarktbericht wichtige Hinweise auf die Nachhaltigkeit der längsten wirtschaftlichen Expansion in der Geschichte der USA. In den vergangenen Monaten hatte sich der Stellenaufbau bereits verlangsamt und die ohnehin bestehenden Wachstumssorgen befeuert. Diese Befürchtungen ließen im Gegenzug die Zinssenkungsspekulationen ins Kraut schießen. Nun aber wurden im Juni mit 224.000 Stellen mehr geschaffen als mit 165.000 vorhergesagt.

Renten und Gold abwärts

Am Renten-, Devisen- und Goldmarkt wurden mit den unerwartet positiven Arbeitsmarktdaten Zinssenkungsfantasien etwas ausgepreist. Der Dollar zog an, im Gegenzug fiel der Euro auf 1,1225 Dollar nach Wechselkursen um 1,1250 Dollar vor den Daten.

Deutlicher fiel die Marktreaktion bei Renten und Gold aus. Die Notierungen der US-Anleihen brachen ein, im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 9,2 Basispunkte auf 2,04 Prozent.

Der Goldpreis, der auf Zinsspekulationen in jüngster Zeit heftig reagiert hatte, verlor 1 Prozent auf 1.400 Dollar. "Der übergeordnete Trend bleibt bullisch, weil die Preise sich klar über dem Schlüsselniveau von 1.380 US-Dollar halten", sagte Chefanalyst Carlo Alberto De Casa von ActivTrades.

Am Ölmarkt legten die Preise zu. US-Leichtöl der Sorte WTI stieg je Fass um 0,5 Prozent auf 57,61 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent gewann dagegen um 1,5 Prozent auf 64,25 Dollar. Die jüngste Verlängerung der Förderkürzung durch das Erdölkartell Opec sowie der Lagerabbau in den USA in Verbindung mit dem guten Arbeitsmarktbericht treibe die Preise, hieß es.

Am Aktienmarkt führten Pharmawerte die Verlierer an. US-Präsident Donald Trump kündigte eine Verordnung zur Senkung der Arzneimittelpreise an. Der Sektor gab 1,3 Prozent ab. Daneben gehörten auch die anderen in jüngster Zeit festen defensiven Sektoren zu den Verlierern, so die Sektoren Haushalt (-0,8%) und Lebensmittel (-0,4 Prozent).

Zu den schwachen Branchen gehörten auch Halbleiterwerte (-0,6 Prozent). Der koreanische Samsung-Konzern hat im zweiten Quartal einen massiven Gewinneinbruch erlitten.

Mit der Auspreisung von Zinssenkungsspekulationen waren dagegen Finanzwerte gesucht, denn Banken gelten als Verlierer des Niedrigzinsumfeldes: Goldman Sachs und JP Morgan zogen um 0,9 bzw 0,6 Prozent an. Der Sektor gewann 0,7 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.922,93 -0,16 -43,07 15,41

S&P-500 2.990,42 -0,18 -5,40 19,29

Nasdaq-Comp. 8.161,79 -0,10 -8,44 23,01

Nasdaq-100 7.841,30 -0,21 -16,39 23,88

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,86 10,6 1,75 65,7

5 Jahre 1,83 10,2 1,73 -9,2

7 Jahre 1,93 9,7 1,83 -32,2

10 Jahre 2,04 9,2 1,95 -40,4

30 Jahre 2,54 7,3 2,47 -52,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:28 Do, 18:04 % YTD

EUR/USD 1,1225 -0,53% 1,1276 1,1283 -2,1%

EUR/JPY 121,78 +0,09% 121,68 121,62 -3,2%

EUR/CHF 1,1133 +0,14% 1,1112 1,1115 -1,1%

EUR/GBP 0,8964 -0,10% 0,8960 0,8967 -0,4%

USD/JPY 108,48 +0,61% 107,92 107,80 -1,1%

GBP/USD 1,2523 -0,43% 1,2585 1,2583 -1,9%

Bitcoin

BTC/USD 11.136,00 -3,77% 11.120,50 11.787,00 +199,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,61 57,34 +0,5% 0,27 +21,0%

Brent/ICE 64,25 63,30 +1,5% 0,95 +16,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.400,34 1.414,55 -1,0% -14,21 +9,2%

Silber (Spot) 15,01 15,29 -1,8% -0,28 -3,1%

Platin (Spot) 809,50 835,00 -3,1% -25,50 +1,6%

Kupfer-Future 2,66 2,68 -0,6% -0,02 +0,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 05, 2019 16:14 ET (20:14 GMT)

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