Einfluss des Potus 13.08.2024 22:43:00

Wirtschaftliche Folgen eines Trump-Wahlsiegs - Gold im Fokus als sicherer Hafen

Wirtschaftliche Folgen eines Trump-Wahlsiegs - Gold im Fokus als sicherer Hafen

• USA-Präsidentschaftswahl findet im November statt
• Trump-Gewinn könnte einige Auswirkungen auf Wirtschaft haben
Gold als sicherer Hafen

US-Präsidentschaftswahl wirft Schatten voraus

Im November 2024 findet die Präsidentschaftswahl in den USA statt. Für die Demokraten tritt die derzeitige Vizepräsidentin Kamala Harris an, während die Republikaner den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, ins Rennen schicken.

Die US-Präsidentschaftswahl sorgte in diesem Jahr auch bereits für einige Schlagzeilen. Ob es dabei um den gesundheitlichen Zustand vom ehemaligen Kandidaten und noch amtierenden Präsidenten Joe Biden, dessen Rücktritt oder um das Attentat auf den Kandidaten und ehemaligen Präsidenten Donald Trump ging.

Dabei kommt natürlich auch immer wieder die Frage auf, welche Auswirkungen ein Gewinn von Trump auf die Wirtschaft habe.

Trump und China

Ein Punkt den es zu beachten gibt, wäre die Handelsbeziehung zu China. Falls Donald Trump die nächste Präsidentschaftswahl gewinnt, wird China wohl mit einer verschärften Handels- und Außenpolitik der USA rechnen müssen, wie CNBC berichtet. Bereits in seiner ersten Amtszeit führte Trump einen intensiven "Handelskrieg" gegen das Reich der Mitte, der durch hohe Zölle und eine aggressive Rhetorik geprägt war. Sollte er erneut ins Amt kommen, wird erwartet, dass Trump diese Politik nicht nur fortsetzt, sondern möglicherweise auch intensiviert, so CNBC.
Auch die Lage um Taiwan und China könnte die Spannungen weiter verschärfen, da Trump bereits mehrfach betont hat, im Falle seiner Wiederwahl die Verteidigung der Insel gegen mögliche chinesische Angriffe verstärken zu wollen. Ein solcher Schritt könnte die Spannungen in der Region zusätzlich anheizen und das ohnehin schon fragile Gleichgewicht zwischen den USA und China weiter destabilisieren. Eine damit verbundene Verstärkung der amerikanischen Militärpräsenz im asiatisch-pazifischen Raum könnte von China als direkte Bedrohung seiner nationalen Sicherheit interpretiert werden.

Trump: Kryptofreundlich?

Gegenüber dem Kryptomarkt sei der 45. Präsident der USA jedoch wohlgesonnen. So warb der ehemalige Präsident zuletzt intensiv um die Unterstützung von Krypto-Anhängern. Auf einer Branchenkonferenz kündigte er an, im Weißen Haus einen Bitcoin- und Kryptobeirat einrichten zu wollen, der in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit "transparente regulatorische Leitlinien zum Wohl der gesamten Branche" entwickeln werde, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Es werde zwar Vorschriften geben, doch diese sollen von Personen gestaltet werden, "die Ihre Branche lieben und nicht hassen", so Trump. Weiterhin erklärte er, dass er als Präsident am ersten Tag im Amt den Chef der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, entlassen wolle. Außerdem versprach der Ex-Präsident, dass die US-Regierung alle Bitcoin, die sie besitzt oder künftig erwirbt, zu 100 Prozent behalten werde. Trump verkündete, dass er der "Pro-Bitcoin-Präsident" sein werde, den Amerika brauche.

Trump und der Aktienmarkt

Auch auf den Aktienmarkt werde ein Sieg durch Trump Auswirkungen haben. Jim Cramer listete hierbei zuletzt potenzielle Gewinner- und Verlierer-Aktien auf.

Der "CNBC"-Moderator erwartet, dass der Republikaner in Bezug auf Fusionen und Übernahmen wohl großzügiger vorgehen werde als der derzeitige Präsident Joe Biden. Dies könnte dazu führen, dass Trump Übernahmen wie die von Albertsons durch Kroger oder von Capri durch Tapestry genehmigt, während die Biden-Regierung versucht, diese Deals zu verhindern. Cramer zufolge könnten auch große Investmentbanken von Trumps aufgeschlossener Haltung gegenüber Fusionen profitieren. Anleger sollten daher Unternehmen wie JPMorgan, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bank of America im Blick behalten, rät der ehemalige Hedgefonds-Manager.
Andererseits sollten Investoren Aktien von Unternehmen im Bereich Umweltschutz meiden. Cramer erinnerte daran, dass Trump während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 laut der "New York Times" mehr als 100 umweltpolitische Maßnahmen rückgängig gemacht habe. Sollte er erneut zum Präsidenten gewählt werden und staatliche Subventionen streichen, könnten Unternehmen wie Enphase, SolarEdge, Sunrun und Sunnova mit einem Gewinneinbruch rechnen, warnt Cramer.

Trump und der Goldpreis - ein sicherer Hafen?

Ein Wahlsieg Trumps könnte zudem einen positiven Effekt auf den Goldpreis haben. Wie das Manager Magazin in Berufung auf Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei der Bank UBS berichtet, könnten die von Trump angestrebten Steuersenkungen das Haushaltsdefizit der USA vergrößern. Dies würde den Status des US-Dollars schwächen und die Käufer in als sicher erachtete Anlagen wie Gold treiben.

Auch Kitco erklärt in Berufung auf eine Bloomberg-Umfrage, dass Gold für Anleger wohl die beste Absicherung sei, sollte der Republikaner tatsächlich erneut ins Weiße Haus einziehen. "Unter den 480 Befragten waren die Befürworter des Edelmetalls als sichere Anlage im Falle von Trumps Wiederwahl im Verhältnis zwei zu eins zahlreicher als diejenigen, die den US-Dollar favorisierten", so die Nachrichtenagentur. "Etwas mehr als 60 % der Befragten gehen davon aus, dass der Greenback letztlich schwächer wird, sollte der republikanische Kandidat eine weitere Amtszeit als Präsident gewinnen."

Bloomberg betonte demnach auch, dass ihre positive Einstellung zum Edelmetall durch historische Entwicklungen untermauert werde. So verlor der Dollar während Trumps Amtszeit über 10 Prozent an Wert, während der Spotpreis für Gold um mehr als 50 Prozent anstieg. "Trumps Programm mit Steuersenkungen, Zöllen und schwächerer Regulierung wird an der Wall Street als inflationär angesehen und könnte die Federal Reserve sogar zu erneuten Zinserhöhungen zwingen", schrieben sie. "Eine rote Welle im November, die den Republikanern die Kontrolle über den Kongress einbringt und Trump mehr Spielraum bei der Umsetzung umfassender Wirtschaftspolitiken gibt, könnte dem Edelmetall weiteren Auftrieb geben, da die Preise nahe Allzeithochs schweben."

Auch JPMorgan-Analyst Gregory Shearer erklärt laut Kitco, dass sich das gelbe Metall in einer hervorragenden Ausgangsposition für eine Rallye befinde. Er hob hervor, dass geopolitische Spannungen, ein steigendes Defizit, die Diversifizierung der Zentralbankreserven und die Absicherung gegen hohe Inflation die Goldpreise bereits auf Rekordniveaus getrieben hätten. "Diese Faktoren bleiben wahrscheinlich unabhängig vom Wahlergebnis bestehen, könnten aber im Rahmen eines Trump 2.0- oder ‚Rote-Welle‘-Szenarios noch verstärkt werden", fügte er hinzu.

Auswirkungen auf den Dollar

Während Gold als klarer Gewinner in Zeiten von Unsicherheit galt, herrschte unter den Umfrageteilnehmern Uneinigkeit über die Auswirkungen einer möglichen Trump-Rückkehr auf den Dollar.

Der Umfrage zufolge glauben zwei Drittel der Befragten, dass eine zweite Präsidentschaft Trumps "den Status des Dollars als Reservewährung der Welt untergraben" werde. Einige erwarteten eine Schwächung des Dollars, unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt. "Dauerhaft hohe Defizite und niedrigere Zinsen werden eine weitere Entdollarisierung vorantreiben und eine Staatsschuldenkrise auslösen", meinte einer der Befragten. "Dasselbe Szenario wird auch eintreten, wenn Kamala Harris gewinnt."
Der US-Dollar und US-Staatsanleihen gelten traditionell als sichere Häfen in geopolitisch unsicheren Zeiten, doch die Umfrageergebnisse "deuten darauf hin, dass der Greenback möglicherweise nicht von der hausgemachten politischen Volatilität profitiert."
"Wenn die USA aufgrund einer möglicherweise ungeordneten Wahl und der fiskalischen Auswirkungen einer Trump-Präsidentschaft ihre eigene Risikoprämie schaffen, wird der Dollar im Jahr 2025 zu einem Risiko", erklärte Kathleen Brooks, Forschungsleiterin bei XTB.

Redaktion finanzen.at

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