Christian Scheid-Kolumne |
26.06.2018 09:37:45
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Europäische Biotechbranche: 30 Wachstumspakete in einem Index
Wer gebündelt in die Aktien der europäischen Biotechbranche investieren wollte, hatte bisher das Nachsehen. Abhilfe schafft nun UniCredit onemarkets mit dem Zertifikat auf den European Biotech Index (ISIN DE000HX28ET5). Er bildet die Wert¬ent¬wick¬lung der 30 größten in Europa notierten Biotechnologie¬firmen ab. Um den Index zu ermitteln, werden zunächst Gesellschaften ausgewählt, deren Heimatbörse in einem Land der EU angesiedelt ist. Zweitens kommen nur diejenigen Unternehmen ins Auswahl¬universum, die nach Angaben des Finanzdienstleisters Bloomberg den Subsektoren Biotechnologie und Life Science Tools & Services zugeordnet sind.
Um sich für den Index zu qualifizieren, muss die Marktkapitalisierung mindestens 100 Mio. Euro und das tägliche Handelsvolumen in den vergangenen drei Monaten mindestens 100.000 Euro betragen. Erfüllen zum Startzeitpunkt bzw. bei der fortlaufenden Anpassung mehr als 30 Aktien diese Kriterien, so werden diejenigen Unternehmen mit der geringsten Marktkapitalisierung herausgefiltert, bis nur noch 30 Aktien übrig bleiben. Unter diesen Voraussetzungen haben es neben den bereits erwähnten Firmen CRISPR und Cellectis unter anderem auch Galapagos (Belgien), Genmab (Dänemark), Genus (Großbritannien) in den Index geschafft.
Die Aktien sind zum Startzeitpunkt des Index gleichgewichtet. Ordentliche Anpas¬sungen erfolgen quartalsweise jeweils am ersten Handelstag der Monate Januar, April, Juli und Oktober. Auch außerplanmäßige Anpassungen sind möglich. Sollte nämlich ein Indexmitglied durch eine andere Firma übernommen werden, ein zu geringes Handelsvolumen an der Heimatbörse aufweisen oder die Aktien einer der Firmen nicht mehr zu handeln sein, so wird die Gewichtung des jeweiligen Unternehmens auf die verbleibenden Referenzwertmitglieder zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Ein wichtiger Punkt: Beim European Biotech Index handelt es sich um einen Net-Return-Index, dessen Berechnungsmethodik die Wiederanlage von Dividenden und sonstigen Einnahmen abzüglich Steuer berücksichtigt. Die Teilnahme an der Wertentwicklung des Index über das Zertifikat erfolgt eins zu eins, allerdings abzüglich einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent p.a. Anleger sollten zudem beachten, dass ein gewisses Wechselkursrisiko besteht, da auch Unternehmen von außerhalb des Euroraums im Index vertreten sind.
Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria
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