06.11.2014 18:01:47

AKTIE IM FOKUS 2: Anleger geben Adidas nach ordentlichen Resultaten eine Chance

(neu: Schlusskurse und Kommentar von Independent Research)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die leidgeprüften Aktionäre von adidas haben am Donnerstag aufatmen können: Der Sportartikel-Hersteller hatte im abgelaufenen Quartal besser abgeschnitten als befürchtet. Der Kurs schnellte daraufhin hoch. Mit einem Plus von 4,02 Prozent auf 59,04 Euro ging die Aktie aus dem Handel. Der DAX legte zugleich um 0,66 Prozent zu.

Ob dies der Auftakt einer nachhaltigen Erholung ist, bleibt abzuwarten. Im bisherigen Jahresverlauf sind die Adidas-Titel mit einem Minus von rund 36 Prozent abgeschlagenes Schlusslicht im deutschen Leitindex.

SOLIDE ZAHLEN - ERTRAGSKRAFT NORMALISIERT SICH

Immerhin: Trotz der fortgesetzt negativen Entwicklung der Golfsparte habe Adidas solide Resultate vorgelegt, schrieb Analyst Ingbert Faust von der Investmentbank Equinet in einer Studie. Die Geschäfte in Westeuropa und Nordamerika hätten sich verbessert. Laut Analyst Zafer Rüzgar vom Analysehaus Independent Research zeige das dritte Quartal, dass sich die Ertragskraft des Unternehmen allmählich wieder normalisiere.

Neben dem schwächelnden Golfgeschäft hatten dem Nike-Konkurrenten (Nike) Probleme in Russland zu schaffen gemacht. Notwendig gewordene Umbaukosten sowie höhere Aufwendungen für Beschaffung und Marketing schlugen auf den Gewinn durch, der unter dem Strich um 11 Prozent auf 282 Millionen Euro zurückging.

Für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern seine gesenkte Prognose, mit der er im Sommer die Märkte geschockt hatte. Der Gewinn dürfte wegen des Umbaus im Golfgeschäft auf 650 Millionen Euro zurückgehen. 2015 erwartet Adidas dann einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Bereich, der Gewinn soll stärker zulegen.

AUSBLICK FÜR DEUTSCHE BANK KEIN GRUND ZUM JUBELN

Einen Grund zum Jubeln sieht Analyst Adrian Rott von der Deutschen Bank in diesem Ausblick aber nicht. Auch wegen der gesunkenen Bruttomarge könnte die Erleichterung der Investoren eventuell nur vorübergehend sein, schrieb der Experte in einer Studie.

Positiver gestimmt ist da Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank. Er stellte in einer ersten Reaktion auf die Lagerbestände des Konzerns ab. Bei deren Abbau habe Adidas vor allem in Russland deutliche Fortschritte gemacht.

Ein zuversichtliches Signal sendet Adidas derweil mit dem bereits angekündigten Aktienrückkauf, der nun beginnen soll. Dem Analysten Christian Schwenkenbecher von der Privatbank Hauck & Aufhäuser zufolge unterstreicht dieser Schritt die solide Entwicklung der liquiden Mittel. Zudem werde seine Einschätzung untermauert, dass die Titel unter ihrem fairen Wert gehandelt würden./mis/das/fbr/ck/he

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