29.10.2015 17:52:41
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AKTIE IM FOKUS 2: Deutsche Bank nach Dividenden-Wegfall tiefrot
(neu: Schlusskurse und Kommentar von Societe Generale)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine gestrichene Dividende hat den Anlegern der Deutschen Bank (Deutsche Bank) gerade noch gefehlt: Der komplette Wegfall der Ausschüttung für die Jahre 2015 und 2016 brachte am Donnerstag die Aktien des deutschen Branchenprimus erheblich unter Druck. Die Papiere gingen als zweitschwächster Werte im DAX mit einem Verlust von 6,88 Prozent auf 25,585 Euro aus dem Handel. Der Leitindex beendete den Handelstag hingegen mit einem moderaten Minus von 0,29 Prozent.
Von Marktteilnehmern war zu hören, dass die Dividendenstreichung zwar notwendig sei, dies den Aktien jedoch momentan nicht helfe. "Dieser Schritt tut erst einmal weh, wobei dies längerfristig sicherlich genau die richtige Strategie ist", sagte Händler Markus Huber von Peregrine & Black. "Denn sonst wäre irgendwann eine Kapitalerhöhung die Alternative."
'FONDS SPIELEN NICHT MIT'
Mit dem Dividendenwegfall im Zuge der Sanierung der Deutschen Bank setzt der neue Co-Chef John Cryan ein historisches Zeichen: Seit den 1950er Jahren hatte das Institut ihren Aktionären jedes Jahr eine Dividende gezahlt. Der Vorstand geht nun davon aus, dass erst für das Geschäftsjahr 2017 wieder eine "wettbewerbsfähige" Ausschüttungsquote vorgeschlagen werden kann.
Der aktuelle Dividendenschnitt führe zunächst dazu, dass Deutsche-Bank-Aktien verkauft würden, so Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Er verweist auf die Rolle von Fonds-Gesellschaften, die mit einem zusätzlichen freien Mittelzufluss in Form von Dividenden rechneten und sich deswegen von Papieren trennten, wenn dieser Zufluss versiege. "Zwei Jahre Dividendenverzicht ist auch schon eine ordentliche Ansage und lässt viel Raum über Spekulationen zur Situation im Unternehmen."
GEWINNMITNAHMEN NACH ZULETZT GUTEM LAUF
Wie erwartet hatte die Deutsche Bank wegen der harten Aufräumarbeiten in ihrer Bilanz im dritten Quartal einen Rekordverlust verbucht. Unter dem Strich war ein Minus von rund sechs Milliarden Euro zusammengekommen. Überrascht hatte dies auf dem Parkett jedoch niemanden mehr, hatte die Bank doch vor rund drei Wochen einen Verlust in dieser Größenordnung angekündigt. Für das hohe Minus waren vor allem milliardenschwere Abschreibungen auf das Investmentbanking und das Privatkundengeschäft mit der Tochter Postbank verantwortlich. Hinzu waren neue Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten gekommen.
Die Zahlen hätten auch ohne die hohen außerordentlichen Belastungen lediglich auf dem Niveau des schwachen Vorquartals gelegen, sagte Analyst Michael Seufert von der NordLB. Auch die angekündigten Maßnahmen sind nach Ansicht von Analyst Andrew Lim von der französischen Societe Generale eher kleine Verbesserungen als eine Revolution. Für den Aktienkurs sieht er durch die Strategie 2020 jedenfalls keine Impulse, sondern eher den Anlass für Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally.
Insgesamt sind Deutsche-Bank-Aktien im Oktober recht gut gelaufen, womit Anleger honoriert haben dürften, dass der neue starke Mann Cryan hart durchgreift. So verzeichneten die Titel in diesem Monat bis zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Dividendenausfalls ein Plus von 14 Prozent. Manche Aktionäre nutzten die Bekanntgabe der endgültigen Quartalszahlen auch einfach, um Gewinne mitzunehmen, sagte Händler Markus Huber./ajx/das/mzs/he
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