11.04.2016 17:55:39

AKTIE IM FOKUS 2: SAP beunruhigt Anleger mit schwächelnden Software-Lizenzen

(neu: Schlusskurse, UBS, Deutsche Bank, Veritas Investment)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geschäfte von SAP (SAP SE) sind zu Jahresbeginn schlechter gelaufen als erwartet. Die Enttäuschung darüber hatte am Montag zunächst sehr stark belastet, konnte sich aber über den Tag etwas verflüchtigen. Im Handelsverlauf gaben die Aktien des größten europäischen Software-Konzerns zeitweise um mehr als zweieinhalb Prozent nach. Über den Mittag kämpften sich die Aktien zwar auf bis zu anderthalb Prozent ins Plus, beendeten den Tag aber letztlich mit Verlust von 0,13 Prozent auf 67,42 Euro als einer der schlechtesten Werte im freundlichen DAX.

Mohammed Moawalla von Goldman Sachs sprach wie andere Analysten auch von enttäuschenden Umsätzen mit Software-Lizenzen im ersten Quartal. Das sei besonders schwerwiegend, weil gerade diese Sparte im vergangenen halben Jahr für eine insgesamt positive Stimmung bei den SAP-Aktien gesorgt habe. Christian Riemann, Fondsmanager bei Veritas Investment, sagte hingegen, dass der Abschlag am Morgen übertrieben gewesen sei. Auf dem zweiten Blick seien die Zahlen gar nicht so schlecht ausgefallen. Unter anderem wachse die Datenbank Hana schneller als Konkurrenzprodukte.

FOKUS LIEGT AUF AUSBLICK

Die meisten Analysten richteten ihren Blick ebenfalls eher auf die Zukunft des Softwarekonzerns. UBS-Analyst Michael Briest nannte das erste Quartal zwar auch schwach. Er verwies aber auf den bestätigten Ausblick, der auf ein "starkes" zweites Quartal hinweise. Selbst Analyst Richard Nguyen von der französischen Großbank Societe Generale, der fast alle Kennziffern unter den Erwartungen liegen sah, notierte als positiven Punkt, dass die Walldorfer die Jahresziele bestätigt hätten.

Der Konzern ist seit einigen Jahren dabei, sein Geschäftsmodell umzustellen: Statt Lizenzen zu verkaufen, werden den Kunden vermehrt Programme zur Miete angeboten. Das bringt den Walldorfern stetigere und von der Konjunktur unabhängigere Einnahmen, belastet aber kurzfristig die Gewinne. Im Dezember war das Papier zudem auf ein Rekordhoch von 75,75 Euro gestiegen, mit der allgemeinen Marktschwäche zu Beginn dieses Jahres hatte aber auch die SAP-Aktie Federn lassen müssen.

EXPERTEN RELATIVIEREN ABSCHNEIDEN

SAP habe im vergangenen Jahrzehnt des Öfteren im ersten Quartal die Prognosen enttäuscht, dann aber im Gesamtjahr geliefert, relativierte auch Goldman-Analyst Moawalla das Abschneiden. Bei den Analystenprognosen erwartete er nur sehr geringe Anpassungen nach unten.

Die britische Investmentbank Barclays blieb genauso wie die Deutsche Bank bei ihrer Kaufempfehlung für die Aktie. Das schwächer als gedachte Abschneiden im Geschäft mit Software-Lizenzen im ersten Quartal sollte nicht überbewertet werden, schrieb Barclays-Analyst Gerardus Vos. Insgesamt schienen die Geschäfte des Software-Konzerns gut zu laufen. Alex Tout von der Deutschen Bank äußerte sich ähnlich und warnte davor, voreilige Rückschlüsse auf das Gesamtjahr 2016 zu ziehen. Das erste Quartal spiele eine untergeordnete Rolle und das letzte Quartal von 2015 sei zudem außergewöhnlich stark gewesen./fat/das/stb/mzs/he

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