13.07.2018 18:25:41

AKTIE IM FOKUS 2: Sorgen über Akorn-Prozess drücken Fresenius auf Mai-Tief

(neu: weiterer Analystenkommentar und Aktienkurs aktualisiert)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger von Fresenius (Fresenius SECo) haben am Freitag verschreckt auf die Nachricht reagiert, dass der Medizinkonzern ähnliche Probleme wie die US-amerikanische Akorn hatte. Dahinter steht die Sorge, dass die Bad Homburger deshalb womöglich doch noch zu der milliardenschweren Übernahme des Generikaherstellers verdonnert werden könnten.

Die Aktien von Fresenius waren Schlusslicht im Leitindex Dax (DAX 30) mit einem Verlust von gut 3 Prozent. Im Tief hatten sie sogar um fast 5 Prozent nachgegeben auf den niedrigsten Stand seit Ende Mai.

Fresenius-Manager Mats Henriksson hatte am Donnerstag vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware eingeräumt, dass Fresenius 2013 selbst mit ähnlichen Unregelmäßigkeiten bei Medizintests zu kämpfen hatte, wie der Konzern sie dem zunächst von ihm umgarnten US-Generikahersteller Akorn heute zum Vorwurf macht. Sollte nun Fresenius doch noch gezwungen werden, Akorn zu übernehmen, werden hohe Kosten befürchtet.

Müssten die Bad Homburger Akorn am Ende doch übernehmen, würden sie alle von Unregelmäßigkeiten betroffenen Produkte des US-Konzerns zurückrufen und dessen Betriebsprozesse überarbeiten, sagte Henriksson. Dies werde vier Jahre dauern und etwa 254 Millionen US-Dollar (218 Mio Euro) kosten.

Nach mehreren Verhandlungstagen habe Fresenius noch nichts Wesentliches vorgebracht, was ihren Rückzug aus der Übernahme rechtfertigen würde, sagte Analyst Randall Stanicky von der Bank RBC. Er rechne nicht damit, dass Fresenius letzten Endes aus dem Deal herauskomme.

"Fresenius hat sich aus dem Akorn-Deal zurückgezogen und das US-Unternehmen dafür kritisiert, dass es exakt die gleichen Tests genutzt hat", kritisierte ein Händler. Dass dies nun auf Fresenius zurückschlage und den Aktienkurs drücke, wundere ihn daher nicht.

Analyst Oliver Metzger von der Commerzbank hält die Kursreaktion der Fresenius-Aktie allerdings für übertrieben. "Gerade erst haben die Anhörungen begonnen und ein Ende des Rechtsstreits ist nicht vor 2019 zu erwarten", sagte er. Aktuell werde nur eine Facette näher beleuchtet, die womöglich für Akorn spreche, doch gebe es noch sehr viele andere. "Letztlich muss der Richter überzeugt werden, und da gibt es Punkte pro Fresenius und eben auch pro Akorn."

Zudem sieht Metzger durchaus Unterschiede im Vorgehen gegen die Unregelmäßigkeiten bei den Medikamententests der beiden Unternehmen. "Fresenius schritt rasch zur Tat und hat die Probleme behoben, während der Eindruck bei Akorn ein anderer ist."/ck/bek/he

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Fresenius SE & Co. KGaA (St.)mehr Analysen

11.02.25 Fresenius Buy UBS AG
05.02.25 Fresenius Buy Warburg Research
04.02.25 Fresenius Neutral Goldman Sachs Group Inc.
03.02.25 Fresenius Buy Deutsche Bank AG
03.02.25 Fresenius Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 36,59 0,83% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 410,27 -0,07%