Dow Jones
11.08.2022 20:07:39
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Aktien New York: Standardwerte weiter im Plus - Nasdaq gibt Gewinne ab
NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt hat die Kauflust im tags zuvor sehr starken Technologiesektor am Donnerstag nachgelassen. Der NASDAQ 100 gab zwei Stunden vor dem Börsenende mit plus 0,03 Prozent auf 13 381,90 Punkte seine Auftaktgewinne ab. Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) rückte dagegen um weitere 0,49 Prozent auf 33 472,77 Punkte vor. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,45 Prozent auf 4229,16 Zähler. Alle drei Indizes bewegen sich damit auf dem Kursniveau von Anfang Mai.
Weiterhin stützt der zuletzt etwas geringere Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten die Kurse. Daten von diesem Donnerstag passten in das Bild. Sie zeigten, dass sich im Juli der Preisauftrieb auf Herstellerebene stärker als erwartet abgeschwächt hat.
Wie bereits am Mittwoch bekannt wurde, schwächte sich die Inflation im Juli unerwartet deutlich auf 8,5 Prozent ab. Im Juni hatte die Teuerung in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bei 9,1 Prozent gelegen und damit auf dem höchsten Stand seit über 40 Jahren. Dies hatte die Hoffnung geweckt, dass die US-Notenbank Fed bei der Straffung ihrer Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation kein allzu hohes Tempo mehr an den Tag legt.
Die jüngsten Inflationsdaten hätten ein ermutigendes Signal gesendet in Richtung seines Szenarios einer weichen Landung der US-Wirtschaft, schrieb der Anlagestratege der UBS-Vermögensverwaltung, Mark Haefele. Anleger sollten aber weiterhin vorsichtig agieren, riet er. Nach wie vor sei nicht ganz klar, in welche Richtung die Wirtschaft sich entwickeln werde und wie die Haltung der US-Notenbank Fed dann aussehe. Die Zeit für eindeutige Positionierungen am Markt sei noch nicht da.
Vertreter der Fed sagten außerdem in Reaktion auf die Verbraucherpreisdaten vom Vortag, diese änderten nichts daran, dass die Notenbank für dieses und das kommende Jahr höhere Zinsen anstrebe. Zuletzt war die Fed Ende Juli mit einer Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die hohe Teuerung vorgegangen. Die Inflation bleibe "inakzeptabel hoch", sagte etwa der Chef der regionalen Notenbank von Chicago, Charles Evans.
Unter den Einzelwerten bauten die Aktien von Walt Disney ihren Vortagesgewinn aus. Der Unterhaltungsriese holte mittlerweile mit seinen Streaming-Angeboten den langjährigen Marktführer Netflix ein. Das Geld für das Entertainment-Imperium verdiente unterdessen im dritten Geschäftsquartal das klassische Geschäft mit der TV-Kabelsparte sowie Filmstudios, Themenparks, Ferienanlagen und Kreuzfahrtschiffen. Insgesamt übertraf Disney mit dem bereinigten Gewinn je Aktie die Markterwartung. Die Disney-Papiere zogen an der Spitze im Dow um 5,6 Prozent an. Die Anteile von Netflix standen moderat höher.
Einen Kurseinbruch von einem Viertel mussten die Anleger des Lautsprecher-Anbieters Sonos verarbeiten. Der Konzern sieht ein so schlechtes Umfeld für sein Geschäft, dass er den Start eines neuen Produkts verschiebt. Sonos habe seit Juni eine Abschwächung der Nachfrage in seinen Geschäftsfeldern verzeichnet, sagte Firmenchef Patrick Spence in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er führte es teilweise darauf zurück, dass Verbraucher ihr Geld aktuell eher für Dienstleistungen und Reisen statt für Waren ausgäben.
Die Onlinedating-Plattform Bumble verfehlte mit der Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal die Erwartungen am Markt. Die Papiere sackten um 7,4 Prozent ab.
Gesundheitswerte hatten insgesamt das Nachsehen. Johnson & Johnson (JohnsonJohnson) etwa standen am Dow-Ende 1,4 Prozent tiefer. Pfizer verloren im S&P 500 3,7 Prozent. Marktteilnehmer brachten die Verluste von Pfizer auch mit den laufenden Produkthaftungsklagen zum zurückgerufenen Medikament Zantac in Verbindung. Diese hatten im europäischen Handel bereits den Aktien von Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) schwer zugesetzt.
Laut dem Analysten Chris Schott von JPMorgan dürften die Folgen für Pfizer beherrschbar sein. Zantac war ein einst beliebtes Medikament zur Unterdrückung der Magensäureproduktion bei Sodbrennen. In den USA behaupten Kläger schon eine Weile, dass das Mittel bei ihnen angeblich Krebs verursacht hat. Schott wies darauf hin, dass in den vergangenen 25 Jahren mehrere Unternehmen, darunter Boehringer, Sanofi und Pfizer, die Rechte in den USA für einen rezeptfreien Verkauf des von GSK Anfang der 1980er-Jahre auf den Markt gebrachte Mittel gehabt hätten./ajx/he
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S&P 500 | 5 998,74 | -0,38% |