Optimistisch 22.07.2021 15:15:38

Amadeus FiRe hebt Gewinnprognose an - Aktie deutlich höher

Amadeus FiRe hebt Gewinnprognose an - Aktie deutlich höher

Der operative Gewinn soll im laufenden Jahr um mindestens 50 Prozent auf mehr als 60 Millionen Euro steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. Bislang hatte das Unternehmen ein Plus von 15 Prozent in Aussicht gestellt. Bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte sich der Vorstand aber bereits etwas optimistischer gezeigt und ankündigt, besser als prognostiziert abzuschneiden, dabei aber keine konkreten Zahlen genannt.

In den sechs Monaten bis Ende Juni zog der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) um 70 Prozent auf 29,5 Millionen Euro an. Der Umsatz legte um 30 Prozent auf gut 178 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Amadeus FiRe in den ersten sechs Monaten 15,5 Millionen Euro und damit 122 Prozent mehr als vor einem Jahr. "Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis haben sich positiver als angenommen entwickelt", hieß es im Quartalsbericht.

Entgegen den Erwartungen habe das Segment Personaldienstleistungen im ersten Halbjahr 2021 sogar im Vergleich zum Vorkrisen-Vergleichsjahr 2019 zugelegt. "Alle Dienstleistungen zeigten sich dynamisch in der Erholung. Eine Umkehr der performanten Situation und des normalisierten Marktumfeldes scheint aus heutiger Sicht unwahrscheinlich", hieß es weiter. "Der Ausblick auf das zweite Halbjahr ist entsprechend positiv."

Das kräftige Plus beim Umsatz und operativem Ergebnis ist auch auf eine Übernahme zurückzuführen. Ohne die erstmals einbezogene Tochter GFN wäre der Umsatz nur um ein Fünftel und das operative Ergebnis um 67 Prozent gestiegen. Amadeus FiRe hatte die Übernahme des Heidelberger Weiterbildungsspezialisten im September 2020 angekündigt und inzwischen abgeschlossen.

Die neue Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass zu keinen erneuten wirtschaftlichen Verwerfungen wie zu Beginn der Pandemie kommt. 2020 hatte die Corona-Krise das Unternehmen zeitweise schwer getroffen. Unter dem Strich war der Gewinn um mehr als ein Viertel eingebrochen. In der Weiterbildung hatte das Unternehmen etwa mit dem Ausfall von Veranstaltungen zu kämpfen sowie mit ausbleibenden Firmenkunden. In der Zeitarbeit lag das Auftragsvolumen in der Spitze fast ein Drittel unter dem Vorjahr. Zum Jahresende hin erholte sich das Geschäft allerdings schon wieder.

Amadeus FiRe-Aktien profitieren von Prognoseerhöhung

Dank einer erhöhten Gewinnprognose und einer starken Entwicklung im ersten Halbjahr haben die Aktien von Amadeus FiRe ihre Erholungsrally mit einem Rekordhoch gekrönt. Die Papiere des Personaldienstleisters schnellten am Donnerstag auf bis zu 171 Euro in die Höhe und erreichten damit eine historische Bestmarke.

Zuletzt notierten die Anteilsscheine noch rund acht Prozent im Plus bei 168 Euro. Damit waren sie mit Abstand der Favorit der Anleger im Nebenwerteindex SDAX. Dieser legte um gut ein Prozent zu.

Nach einem guten Geschäft in den ersten sechs Monaten erhöhte Amadeus Fire seine Gewinnprognose für das laufende Jahr kräftig. Der operative Gewinn soll 2021 um mindestens 50 Prozent steigen. Bereits bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte sich der Vorstand etwas optimistischer gezeigt und ankündigt, besser als prognostiziert abzuschneiden, dabei aber keine konkreten Zahlen genannt.

Ein Händler schrieb, Amadeus Fire habe seine Prognose signifikant erhöht. Mit dem nun angepeilten Gewinnanstieg auf mehr als 60 Millionen Euro habe der Personaldienstleister die Markterwartung übertroffen. Ein anderer Börsianer aber wollte den starken Kursanstieg nicht überbewerten und wies darauf hin, dass der Titel nicht im Fokus der Anleger stehe. Entsprechend sei auch der Handel mit den Aktien sehr dünn, so dass die Kurse recht stark nach oben oder unten ausschlagen können.

Der Analyst Andreas Wolf von der Investmentbank Warburg Research ergänzte, dass Amadeus Fire im zweiten Quartal auf den ersten Blick profitabler gewirtschaftet habe als von ihm erwartet. Der Experte betonte, dass in der Dienstleistung Zeitarbeit die Auftragszahlen Ende Juni erstmalig wieder an das Vorkrisenniveau anschließen konnten.

Auch die Anteilsscheine von Amadeus Fire haben mittlerweile die Corona-Krise hinter sich gelassen. Kurz vor deren Eskalation an den Aktienmärkten Ende Februar 2020 hatten die Papiere noch 157 Euro gekostet. Dann folgte innerhalb weniger Wochen ein steiler Absturz bis auf rund 69 Euro - das tiefste Niveau seit 2017. Von diesem Zwischentief aus erholten sich die Aktien dann peu a peu. Aktuell legt die Amadeus FiRe-Aktie noch 5,14 Prozent auf 163,60 Euro zu.

/zb/mis

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Amadeus Fire

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