Besser als prognostiziert |
22.04.2021 13:42:39
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Amadeus FiRe wird nach gutem Auftakt etwas optimistischer - Aktie klettert kräftig
Bislang hatte Amadeus FiRe erwartet, das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (operatives Ebita) des Vorjahres um gut 15 Prozent übertreffen zu können. Eine konkrete neue Prognose wagte die Gesellschaft wegen der anhaltenden Unsicherheiten durch die Corona-Krise zwar noch nicht. Amadeus FiRe geht aber davon aus, dass die Lage zum Halbjahr transparenter und Prognosen belastbarer sein dürften.
Bis dahin werde eine Neubewertung abgeschlossen sein und der Vorstand seine gesteigerten Erwartungen mit einer neuen Prognose konkretisieren, hieß es. Zur künftigen Umsatzerwartung äußerte sich das Unternehmen nicht. Bislang rechnet Amadeus FiRe für 2021 mit einem Umsatzwachstum von rund 20 Prozent.
Wegen der dritten Corona-Welle hatte das Management bereits Ende März von weiter hohen Ungewissheiten gesprochen. Amadeus FiRe verwies nun auf möglicherweise schrittweise noch schärfere Lockdown-Maßnahmen und eine große Unsicherheit beim Impffortschritt. Der Vorstand beobachte daher stetig den Markt und die Entwicklung der Pandemie.
Während der Umsatz im ersten Jahresviertel um rund 15 Prozent auf 87,6 Millionen Euro stieg, kletterte das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (operatives Ebita) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um rund 39 Prozent auf 14,8 Millionen Euro. Bei dieser Kennziffer rechnet Amadeus FiRe allerdings auch Wertminderungen auf Kaufpreisallokationen heraus. Unter dem Strich stand ein Überschuss von knapp 8 Millionen Euro nach 5 Millionen ein Jahr zuvor.
Die Geschäftsbereiche Personaldienstleistung und Weiterbildung trugen laut Mitteilung gleichermaßen zur positiven Entwicklung bei. Zudem profitierte das Unternehmen von Übernahmen. Der im vergangenen Jahr übernommene Bildungsanbieter GFN wird erstmals ganzjährig einbezogen. Wie bereits 2020 spielte den Hessen auch im ersten Jahresviertel die Comcave-Übernahme in die Karten, mit der das Fort- und Weiterbildungsangebot bei Amadeus FiRe ausgebaut werden soll.
Sowohl im Segment Personalvermittlung als auch im Interim- und Projektmanagement konnte Amadeus FiRe beim Umsatz klar zulegen, während das Segment Zeitarbeit deutliche Rückgänge verzeichnete. Eine weitere Erholung der Dienstleistung Zeitarbeit ist laut Mitteilung durch den erneuten Lockdown im Januar gebremst worden. Seit Februar sei die positive Dynamik jedoch wieder zurück. Zudem sei der üblicherweise im ersten Quartal durch Grippe- und Erkältungswellen hohe Krankenstand in diesem Jahr niedriger ausgefallen, was zu einer verbesserten Auslastung im Zeitarbeitsbereich geführt habe.
Im Segment Personaldienstleistungen konnten alle Dienstleistungen trotz der andauernden Corona-Krise im Vergleich zu den pandemiebelasteten Vorquartalen gut in das neue Geschäftsjahr starten, hieß es weiter. Die Vertriebsorganisation wurde den Angaben zufolge in unveränderter personeller Stärke durch die Corona-Krise geführt. Ein sich verbesserndes Marktumfeld habe zudem genutzt werden können.
2020 hatte die Corona-Krise Amadeus FiRe schwer getroffen. Unter dem Strich war der Gewinn um mehr als ein Viertel eingebrochen. In der Weiterbildung hatte das Unternehmen etwa mit dem Ausfall von Veranstaltungen zu kämpfen sowie mit ausbleibenden Firmenkunden. In der Zeitarbeit lag das Auftragsvolumen in der Spitze fast ein Drittel unter dem Vorjahr. Schwierigkeiten etwa bei der Durchführung persönlicher Interviews ließen die Umsätze in der Personalvermittlung mehrere Monate lang einbrechen, vor allem im Schlussquartal kam dann aber wieder Schwung in das Geschäft.
So reagiert die Amadeus FiRe-Aktie
Der gestiegene Optimismus von Amadeus FiRe für das laufende Jahr hat den Aktien des Personaldienstleisters am Donnerstag auf die Sprünge geholfen. Mit zuletzt plus 6,09 Prozent auf 146,40 Euro rückten sie dicht an ihr zu Wochenbeginn erreichtes Hoch seit dem Corona-Crash von 148 Euro heran.
Das SDAX-Unternehmen verbreitete nach einer anhaltenden Markterholung und guten Geschäften im ersten Quartal mehr Zuversicht. Derzeit geht der Vorstand davon aus, das Gesamtjahr besser als prognostiziert abschließen zu können.
Analyst Andreas Wolf von Warburg Research sprach von einem starken Jahresstart. Er stellte eine Überarbeitung seiner Schätzungen in Aussicht. Seine Aktien-Einstufung beließ Wolf auf "Buy" mit einem Kursziel von 170 Euro.
Das bisherige Rekordhoch von 162,60 Euro datiert von Februar 2020 vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Inmitten des Corona-Crashs waren die Titel im März 2020 bis auf unter 69 Euro abgestürzt.
/eas/stk
FRANKFURT (dpa-AFX)
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