15.01.2020 12:39:51

An der Wall Street wächst die Sorge um T-Mobile US und Sprint

Von Drew FitzGerald

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street wächst offenbar die Nervosität über das Schicksal der milliardenschweren geplanten Fusion von T-Mobile US mit dem Wettbewerber Sprint. Die Anwälte beider Konzerne bereiten sich darauf vor, dem Bundesrichter Victor Marrero am Mittwoch ihre abschließenden Argumente für das Zustandekommen des Deals bei dem laufenden Gerichtsprozess in Manhattan darzulegen. Eine Gruppe von 14 Generalstaatsanwälten, angeführt von New York und Kalifornien, hatte Klage gegen die Fusion der Nummer 3 und der Nummer 4 in der Branche eingereicht. Sie wollen, dass das Vorhaben untersagt wird, weil sie negative Folgen für die Verbraucher befürchten. Von diversen Behörden haben die Unternehmen indes bereits grünes Licht erhalten. Ihre Bedenken waren durch Zugeständnisse ausgeräumt worden. Marrero will am Berichtstag ebenfalls die Schlussargumente der Klägerseite hören und könnte innerhalb von Wochen sein Urteil bekannt geben.

"Der Markt wird immer pessimistischer", sagte Ric Prentiss, Analyst bei der Investmentbank Raymond James. Er führte weiter aus, die Investoren würden aufwachen und das Risiko erkennen, dass "wenn dieser Deal nicht zustande kommt, der Sprint-Kurs wohl erheblich an Wert verlieren wird." Die Aktien von Sprint werden derzeit mit einem Abschlag von mehr als 40 Prozent auf den Wert im geplanten Aktientausch-Deal mit T-Mobile US gehandelt. Nach den stetigen Kursgewinnen von T-Mobile habe der Deal jetzt einen Wert von rund 34 Milliarden Dollar. Die aktuelle Diskrepanz ist die größte, seitdem beide Mobilfunkanbieter vor fast zwei Jahren ihre Fusion ankündigten. Sowohl Sprint als auch T-Mobile US wollten sich dazu nicht äußern.

Die Sprint-Aktien verabschiedeten sich am Dienstag bei 4,86 Dollar und T-Mobile bei 79,80 Dollar aus dem Handel. Die japanische Softbank hält mehr als 80 Prozent der Aktien von Sprint. Die Deutsche Telekom kontrolliert dagegen T-Mobile US. Die relativ geringe Anzahl der Sprint-Aktien, die im freien Markt gehandelt werden, hat die jüngste Kursschwäche noch verstärkt. T-Mobile US und Sprint argumentieren, mit der Fusion soll ein stärkerer und effizienterer Wettbewerber zu den Marktführern Verizon Communications und AT&T entstehen. Nach Einschätzung von Beobachtern sollte T-Mobile US durch den Zusammenschluss zwar Milliarden von Dollar an Marktwert gewinnen, allerdings steht der Konzern auch ohne Sprint gut da. Das Unternehmen hatte im vierten Quartal mehr als eine Million Mobilfunkteilnehmer als Kunden hinzugewonnen und baut die Marktanteile weiter aus.

Bei der Braut Sprint sieht die Sache dann schon wieder anderes aus: Sprint hat zwar noch nicht über die Ergebnisse des vergangenen Quartals berichtet, aber der Konzern kämpft darum, seine lukrativsten Kunden zu halten. In vier der vergangenen fünf Geschäftsjahre hat Sprint Geld verloren.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/cbr/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 15, 2020 06:40 ET (11:40 GMT)

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