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18.02.2015 14:32:48

ANALYSE: Commerzbank sieht trübe Aussichten für Eon und RWE

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank sieht auch wegen der schwächelnden Strompreise in Deutschland weitere Kursrisiken für die Aktien der Energiekonzerne Eon und RWE. Die Perspektiven seien eher trist und die Markterwartungen erschienen zu optimistisch, schrieb Analystin Tanja Markloff in einer Studie vom Mittwoch.

Sie stufte die Papiere von Eon von "Hold" auf "Reduce" ab und senkte das Kursziel von 12,50 auf 12,00 (Kurs 13,44) Euro. Für die RWE-Aktien kappte sie das Kursziel bei einer unveränderten "Reduce"-Empfehlung von 26 auf 22 (Kurs 23,71) Euro.

Die Schwäche der deutschen Strompreise wird laut Markloff die Gewinne deutscher Versorger in den Jahren 2015 bis 2017 belasten. Die Großhandelspreise hätten ihren negativen Trend in den vergangenen Monaten unter anderem wegen einer geringeren Stromnachfrage sowie der gestiegenen Bedeutung Erneuerbarer Energien fortgesetzt. Daher habe sie ihre Gewinnprognosen bis 2017 reduziert. Ihre mittelfristigen Gewinnschätzungen lägen unter den Markterwartungen.

Zudem könnte es mit Blick auf Kohlekraftwerke zu erneutem Druck seitens der Politik kommen. Angesichts der ambitionierten Klimapläne der Bundesregierung könnten CO2-intensive Kohlekraftwerke eher abgeschaltet werden.

Auch die aktuellen Bewertungen sprechen nach Einschätzung der Analystin nicht unbedingt für die Eon- und RWE-Papiere. Im Vergleich zu den Aktien der größten europäischen Wettbewerber Electricite de France (EdF), GDF Suez und Enel seien sie nicht sonderlich attraktiv. Auch die Dividendenrenditen erschienen vergleichsweise niedrig.

Mögliches Aufwärtspotenzial für die Kursziele sieht Markloff im Fall eines für die Energiekonzerne positiven Ausgangs des Streits um die Brennelementesteuer sowie die Abschaltung von Atomkraftwerken nach dem Atomunglück im japanischen Fukushima. Mit Blick auf die Kernbrennstoffsteuer dürfte bis Jahresende Klarheit herrschen, während in puncto Kompensationsforderungen für die frühe Abschaltung von Atomkraftwerken noch für 12 bis 24 Monate Unsicherheit herrschen könnte.

Mit der Einstufung "Reduce" gehen die Analysten der Commerzbank davon aus, dass die Aktie ein Abwärtspotenzial zwischen 5 und 15 Prozent besitzt. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von sechs Monaten./mis/ag

Analysierendes Institut Commerzbank.

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