18.07.2016 11:26:42
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ARM-Übernahme treibt auch andere Technologiewerte an
LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Übernahmefieber in der Technologiebranche hat am Montag auch die Anleger angesteckt. Anlass war der geplante Kauf des Chipdesigners ARM durch den japanischen Telekommunikations-Anbieter Softbank. Es wäre der bisher größte Deal in Europa im Technologie-Geschäft: Die Japaner wollen rund 24,3 Milliarden Pfund auf den Tisch legen.
Die Aktien von ARM Holdings schnellten dementsprechend in London um zuletzt knapp 43 Prozent nach oben, nachdem sie im Handelsverlauf bei 1752 Pence und einem Zuwachs von 47,35 Prozent ein Rekordhoch erreicht hatten. Der Stoxx 600 Technology setzte sich mit einem Plus von 3,69 Prozent an die Spitze des europäischen Branchentableaus.
INFINEON UND DIALOGSEMICONDUCTOR ZIEHEN AN
Hierzulande waren die Papiere des Halbleiterkonzerns Infineon (Infineon Technologies) mit plus 2,29 Prozent unter den Favoriten im deutschen Leitindex DAX. An der Spitze des Technologiewerte-Index TecDAX gewannen die Anteilsscheine des Apple-Zulieferers (Apple) DialogSemiconductor (Dialog Semiconductor) gut 5 Prozent.
Mit Softbank gebe es genau den Käufer, der ARM eine weitgehende Unabhängigkeit garantiere, hieß es bei den Experten der Investmentbank Liberum. Sie sei wichtig, um weiterhin für eine Vielzahl von Kunden in unterschiedlichen Industriebereichen als Zulieferer in Frage zu kommen. Chips auf der Basis der ARM-Technik treiben die meisten Smartphones und Tablet-Computer an.
ANALYST: GEGENANGEBOTE UNWAHRSCHEINLICH
Die geplante Übernahme von ARM Holdings ist derweil einem Händler zufolge eventuell nur der erste Schritt der Japaner, um den Chinesen bei ihrer Einkaufstour in Europa in die Quere zu kommen. Insofern hätten die Bewertungen der europäischen Technologieaktien noch Luft nach oben. Dabei spiele die Größe der Unternehmen keine Rolle, vielmehr könnten auch Konzerne wie SAP (SAP SE) oder ASML Holding (ASML) zum Übernahmeziel werden.
Dass indes die Chinesen bei ARM noch zum Zuge kommen könnten, hält Analyst Tammy Qiu von der Privatbank Berenberg für unwahrscheinlich, da sich die Kunden der Briten wie etwa Apple oder QUALCOMM wohl dagegen stemmen dürften. Auch ein Kauf durch Wettbewerber wie Intel hält Qui für nicht wahrscheinlich, weil in diesem Fall die anderen Rivalen wohl gegen eine zu starke Marktmacht protestieren würden. Insofern dürften die Briten wohl tatsächlich von den Japanern übernommen werden./la/das
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