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26.02.2013 16:30:00

AUA will mit Piloten nun schon vor Gerichtsurteilen KV verhandeln

Das AUA-Management will mit den Piloten schon jetzt im März über einen Konzernkollektivvertrag verhandeln. Ein Verhandlungsbeginn möglichst noch im ersten Quartal wurde der APA am Dienstag von der AUA bestätigt. Damit wird nun nicht abgewartet, bis im KV-Streit erste Gerichtsurteile vorliegen.

AUA-Chef Jaan Albrecht hat in einem Schreiben an die Mitarbeiter angekündigt, dass der seit Anfang Februar amtierende neue Tyrolean-Chef Klaus Froese den Betriebsart in Kürze zu Verhandlungen einladen wird. Er, Albrecht, "glaube aber nicht, dass wir vor der Gerichtsentscheidung zu einem Verhandlungsergebnis kommen werden."

Voriges Jahr hat die AUA den Bord-KV aufgekündigt, um Kosten zu sparen. Daraufhin kündigte die Gewerkschaft den Tyrolean-KV. Seit dem Flugbetriebsübergang von AUA auf Tyrolean sind Unternehmensrichtlinien in Kraft, die im wesentlichen auf den Bestimmungen des (aufgekündigten) Tyrolean-KV basieren. Pilotenvertreter haben die AUA mit Klagen eingedeckt. Jetzt im März oder April erwartet die Gewerkschaft wie berichtet ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, ob der aufgekündigte AUA-Kollektivvertrag für das fliegende Personal weiter gilt oder nicht. Beim Arbeits- und Sozialgericht steht zusätzlich u.a. eine Entscheidung an, ob der im Juli 2012 vollzogene AUA-Flugbetriebsübergang auf Tyrolean rechtens ist oder nichtig.

Der Gewerkschaftsvorstoß, nach einem Konzern-KV als Zwischenlösung einen Branchen-KV als Ziel im Auge zu haben, wird von der AUA begrüßt. Auch AUA-Chef Albrecht glaubt, dass das seiner Gruppe Wettbewerbsvorteile bringt. Ein Argument der AUA-Vertreter: Damit hätten u.a. die Leiharbeitsstrukturen beim Konkurrenten Niki ("flynik") ein Ende.

Einen Kompromissvorschlag hat das AUA- bzw. Tyrolean-Management im neu aufgeflammten Senioritätsstreit angeboten, der sich an der Einstellung von 13 neuen Piloten zwischen alten "Austrian-" und "Tyrolean"-Crews wieder entzündet hat. An der offenen Frage, auf welchen Maschinen die Neuen eingesetzt werden, brachen alte Streitigkeiten wieder auf. Viele altgediente Piloten, die sich um ihre Karrieremodelle sorgten, wollten nicht zuschauen, dass die Neuen gleich auf den großen Flugzeugen anfangen. Sie verlangten, dass sich die Jungpiloten hinten anstellen und auf den kleinsten Flugzeugen anfangen sollten - also auf Dash bzw. Fokker. Voriges Jahr haben ja viele AUA-Piloten den Abgang gewählt, weil sie den Übergang auf Tyrolean ablehnten.

Deshalb bietet das Management nun eine Zwischenlösung (Drittellösung) an: Demnach sollen vier (jetzt schon angestellte) Piloten von Dash auf A320 umgeschult werden, ein weiteres Drittel wird neu aufgenommen und gleich auf A320 eingeschult und weitere drei bis vier neue Piloten sollen bereits für die Bedienung des A320 ausgebildet sein. Der Rest auf 13 würde neu auf die kleineren Dash-Maschinen rekrutiert.

Albrecht in seinem Mail: "Ich bin sehr dankbar, dass die AUA-Gruppe heute überhaupt in der Lage ist, neues Personal aufzubauen."

(Schluss) rf/phs

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