Prognose bestätigt |
05.12.2024 16:41:40
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Aurubis-Aktie schießt hoch: Dividende soll angehoben werden
"Aurubis hat das Geschäftsjahr mit einem robusten Ergebnis in einem volatilen Marktumfeld abgeschlossen", kommentierte der neue Konzernchef Toralf Haag. Das Unternehmen profitierte im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) unter anderem von leicht gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen sowie einem signifikant höheren Metallergebnis. Zudem wirkten sich gesunkene Energiekosten und die Erlöse aus der Veräußerung des Standorts in Buffalo in den USA positiv auf das Gesamtergebnis aus.
Der Umsatz blieb mit 17,1 Milliarden Euro nahezu unverändert. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern erhöhte sich von 349 auf 413 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg deutlich von 141 auf 416 Millionen Euro.
Bei seinen Investitionsprojekten kommt das Unternehmen voran: "Wir haben bereits mehr als die Hälfte der insgesamt 1,7 Milliarden Euro für strategische Projekte in unser internationales Hüttennetzwerk investiert", erklärte Haag. Im vergangenen Geschäftsjahr hätten die Investitionen dabei ihren Höhepunkt erreicht. Aurubis verspreche sich durch die Projekte, wie etwa das erste Multimetall-Recycling-Werk in den USA sowie weiteren Recycling-Projekten unter anderem in Belgien und Hamburg, einen zusätzlichen Beitrag zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 260 Millionen Euro jährlich in den nächsten drei bis vier Jahren. Allein die neue Anlage in den USA soll dazu rund 170 Millionen Euro beitragen, hieß es.
Trotz der hohen Investitionen sei die starke Barmittel-Generierung des bestehenden Aurubis-Geschäfts "weiterhin gegeben, unsere Ambition ist es, das Free-Cashflow-Profil mittelfristig deutlich zu stärken", so der Konzernchef.
Haag hatte die Führung von Aurubis im September übernommen. Der Kupferkonzern hatte Mitte des Jahres nach Betrugs- und Diebstahlfällen mit Schäden im Millionenbereich seinen Vorstand neu aufgestellt. Die Probleme hatten Aurubis im vorvergangenen Geschäftsjahr 2022/23 die Bilanz verhagelt. 2023/24 habe es keine Belastungen mehr in diesem Zusammenhang gegeben, sagte der ebenfalls neue Finanzvorstand Steffen Hoffmann.
Aurubis hatte bereits Ende September vorläufige Zahlen vorgelegt und wegen technischer Probleme über ein schwächer als gedachtes viertes Quartal berichtet. Dazu legte das Unternehmen bereits einen Ausblick für das neue Geschäftsjahr vor, der nun bestätigt wurde. Im Geschäftsjahr 2024/25 soll das bereinigte Ergebnis vor Steuern zwischen 300 und 400 Millionen Euro liegen. Die Aussichten bei den Preisen auf den Beschaffungsmärkten trübten sich ein, dazu kämen nochmals hohe Anlaufkosten für strategische Projekte, hatte es damals geheißen.
So reagiert die Aurubis-Aktie
Eine überraschend hohe Dividende hat am Donnerstag die Anleger von Aurubis entzückt. Der Aktienkurs des Kupferkonzerns legt zeitweise um 9,74 Prozent auf 83,40 Euro zu.
Gut an kam, dass mit 1,50 Euro je Aktie zehn Cent mehr an die Aktionäre ausgeschüttet werden sollen als im Vorjahr. Analyst Christian Obst von der Baader Bank sieht darin eine positive Überraschung, da der Analystenkonsens lediglich bei 1,33 Euro gelegen habe und damit eine Senkung erwartet worden sei. Obst selbst hatte mit einer Bestätigung der Dividende aus dem Vorjahr gerechnet. Warburg-Experte Stefan August schrieb, er sei von einem Rückgang auf 1,20 Euro ausgegangen.
Die höhere Auszahlung kommt auch dem Großaktionär Salzgitter AG (Salzgitter) zugute, der gut 30 Prozent der Anteile an Aurubis hält. Entsprechend stieg auch die Nachfrage nach den Aktien des Stahlkonzerns, die am Donnerstag im Nebenwerte-Index SDAX etwa sechs Prozent an Wert gewannen. Erstmals seit gut einem Monat hatten sie zeitweise wieder über der 18-Euro-Marke notiert. Über die 21-Tage-Linie, der Relevanz für den kurzfristigen Trend nachgesagt wird, kehrten sie damit vorerst zurück.
Die von Aurubis vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr bestätigten die Eckdaten, und die Aussagen zum Ausblick wiederholten jene vom September. Diese Nachrichten des Kupferkonzerns wurden daher am Markt nicht als Kurstreiber angesehen. Ein Händler resümierte, Aurubis habe im abgelaufenen Geschäftsjahr ein ordentliches Ergebnis erzielt - trotz gewisser Herausforderungen, die es im Schlussquartal gegeben habe. Auch er hob die positive Überraschung bei der Dividende als Hauptthema hervor.
Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank schrieb in einem ersten Kommentar, er erwarte zunächst keine größeren Anpassungen der Konsensschätzungen. Diese seien bereits deutlich nach unten korrigiert worden, seitdem Aurubis im September die Eckdaten vorgelegt habe.
/nas/niw/jha/
HAMBURG (dpa-AFX)
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