AUSBLICK/Analysten erwarten solides Quartal bei BASF

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Die europäische Chemieindustrie befindet sich noch immer in unruhigem Fahrwasser und kämpft mit Nachfrageschwächen. Das hat zuletzt auch das durchwachsene erste Halbjahr der deutschen Chemiebranche gezeigt. Auch für den Rest des Jahres rechnet der Verband der Chemischen Industrie mit keiner großen Belebung. Wie der weltgrößte Chemiekonzern BASF mit dem schwierigen Konjunkturumfeld zurechtkommt und wie der Konzern die Perspektiven für das zweite Halbjahr einschätzt, sollte am Donnerstag bei der Vorlage der Zweitquartalszahlen deutlich werden. Große Wachstumssprünge sind dabei nicht zu erwarten.

   Analysten rechnen aber insgesamt mit soliden BASF-Quartalszahlen und erwarten im Vorjahresvergleich mehr Umsatz und Gewinn. Dabei kommt dem Chemiekonzern seine Aufstellung mit einem eigenen Rohstoffstandbein zugute. Die Beobachter gehen davon aus, dass der Branchenchampion dank eines starken Öl- und Gasgeschäfts sowie erneuter Ergebnisverbesserungen in der Pflanzenschutzsparte Rückgänge in einigen Industriesegmenten wird wett machen können.

   Das große Fragezeichen bleibt allerdings die Entwicklung der Industriesparten Chemicals, Functional Materials & Solutions sowie Performance Products. Ihre Geschäfte werden im zweiten Quartal von Analysten unterschiedlich eingeschätzt. Ergebnisverbesserungen werden - bedingt durch eine schwache Vorjahresbasis - noch für die Sparte Functional Material & Solutions vorausgesagt, die unter anderem Produkte für die Automobil, Elektro- und Bauindustrie produziert.

   Auch für das um Sondereinflüsse bereinigte operative Konzernergebnis (EBIT) sagen die Marktbeobachter im Mittel ein kleines Plus voraus. Das berichtete operative Ergebnis (EBIT) sollte dagegen deutlich höher ausfallen, da der Vorjahreszeitraum von Restruktrurierungsaufwendungen und Wertberichtigungen stark belastet war. Auch das Nettoergebnis sollte sich klar verbessert haben, wegen einer höheren Steuerquote dürfte es allerdings nicht an die operative Ergebnisverbesserung heranreichen.

   Analysten rechnen am Donnerstag auch mit einer Bestätigung der Jahresprognosen. Der Konzern hat für das Gesamtjahr einen Umsatzanstieg und ein höheres operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) in Aussicht gestellt. Dazu beitragen sollen eine höhere Nachfrage und Kosteneinsparungen.

   Analyst Markus Mayer von Kepler Cheuvreux geht davon aus, dass BASF möglicherweise zusammen mit dem schweizer Chemiekonzern Clariant und Industriegasekonzernen wie Linde und Air Liquide zu den wenigen Chemiekonzernen mit soliden Quartalszahlen in dieser Berichtssaison gehören wird.

   Die bislang veröffentlichten Zahlen einiger Wettbewerber verheißen nichts Gutes. Der weltgrößte Farbenhersteller Akzo Nobel hatte in der vergangenen Woche mit schwachen Quartalzahlen enttäuscht. Mit einem weiteren Sparprogramm das jetzt auf die Spezialchemie ausgedehnt wird, will der niederländische Konzern jetzt gegensteuern.

   Wenig erfreulich waren auch die Zweitquartalszahlen von DuPont. Der US-Konkurrent von BASF musste in der Berichtsperiode wegen niedrigerer Umsätze bei Performance Chemicals einen Gewinnrückgang um 12 Prozent hinnehmen. Für die schwächelnde Sparte prüfen die Amerikaner jetzt strategische Alternativen und schließen dabei auch einen Verkauf nicht aus.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum zweiten Quartal und ersten Halbjahr 2013:

EBIT Erg Erg nSt Erg/ 2Q 2013 Umsatz EBITDA berein. EBIT vSt u.Dritt. Akt

MITTELWERT 18.363 2.727 1.974 1.948 1.759 1.302 1,40 Vorjahr 17.836 2.510 1.937 1.676 1.531 1.208 1,32 +/- in % +3,0 +8,6 +1,9 +16 +15 +7,8 +5,7

EBIT Erg Erg nSt Erg/ 1H 2013 Umsatz EBITDA berein. EBIT vSt u.Dritt. Akt

MITTELWERT(2) 38.101 5.581 4.188 4.117 3.802 2.748 2,97 Vorjahr 36.676 5.814 3.947 4.274 3.971 2.911 3,17 +/- in % +3,9 -4,0 +6,1 -3,7 -4,3 -5,6 -6,5 === Kontakt zur Autorin: heide.oberhauser@dowjones.com

   DJG/hoa/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   July 25, 2013 00:45 ET (04:45 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 45 AM EDT 07-25-13