23.10.2015 15:30:47
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AUSBLICK/BASF hat noch steinigen Weg vor sich
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)--Der weltgrößte Chemiekonzern BASF wird am Dienstag wohl schwache Zahlen für das dritte Quartal veröffentlichen. Das Unternehmen befindet sich unverändert in schwierigem Fahrwasser. Zu schaffen machen den Ludwigshafenern die anhaltend schwache Nachfrage in wichtigen Schwellenländern, Überkapazitäten in Asien und niedrige Verkaufspreise. Der stark gefallene Ölpreis belastet die Energiesparte. Zudem schmälern höhere Fixkosten, die dem Anlauf von neuen Produktionsanlagen geschuldet sind, die Profitabilität. Andererseits gibt es aber auch Rückenwind durch den schwachen Euro und niedrigere Rohstoffpreise. Zudem sollten dem Konzern im Quartal auch weitere Einsparungen geholfen haben.
WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN:
ENTWICKLUNG IN DEN CHEMIEGESCHÄFTEN: Im zweiten Quartal hatte lediglich die Sparte Functional Materials & Solutions, hauptsächlich dank guter Geschäfte mit der Automobilindustrie, für Ergebniswachstum gesorgt. In den übrigen Sparten hatte BASF einen Ergebnisrückgang hinnehmen müssen. Für die schon seit längerem in Restrukturierung befindliche Sparte Performance Products hatte BASF zuletzt angekündigt, weitere Ergebnisverbesserungs- und Wachstumspotenziale zu identifizieren.
AUSBLICK: Interessant dürfte vor allem sein, ob BASF seine Jahresprognosen beibehalten wird und wie die Aussichten für den Rest des Jahres eingestuft werden. Für das Gesamtjahr hat der Konzern bislang einen leicht steigenden Umsatz und ein um Sondereinflüsse bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) auf Vorjahreshöhe in Aussicht gestellt. Auch wenn das Erreichen der Jahresziele für BASF immer anspruchsvoller wird, rechnen Analysten mit einer Bestätigung der Prognosen. Das makroökonomische Umfeld bleibe zwar schwach. Es sei aber auch kein weiterer Abwärtstrend im Vergleich zum ersten Halbjahr zu erkennen, hieß es. Zudem könne BASF weiterhin den niedrigen Ölpreis zumindest teilweise mit günstigen Rohstoffkosten kompensieren.
Erst Ende September hatte der Chemieriese neue Mittelfristziele ausgegeben und erklärt, in den kommenden Jahren den Umsatz schneller und das operative Ergebnis EBITDA deutlich stärker zu steigern als die globale Chemieproduktion.
BASF hatte in den zurückliegenden Jahren vor allem auf die eigene Stärke gesetzt. Rund um den Globus wurden neue Anlagen aufgebaut. 2014 hat BASF so viel wie seit Jahrzehnten nicht mehr in Wachstum investiert. 2015 wird BASF in Summe aber deutlich weniger investieren, da einige Großprojekte abgeschlossen sind oder kurz davor stehen, in Betrieb zu gehen. In den Folgejahren will der Konzern bei den Investitionen noch kürzer treten und hat für die Jahre 2016 bis 2018 ein neues Sparprogramm angekündigt. Mit ihm will BASF einen jährlicher Ergebnisbeitrag von 1 Milliarde Euro von Ende 2018 an erzielen.
Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum dritten Quartal und den Neunmonatszeitraum 2015:
=== EBIT v. Erg 3. Quartal Umsatz EBITDA Sondereff. EBIT vSt MITTELWERT 18.390 2.543 1.680 1.681 1.504 Vorjahr 18.312 2.514 1.774 1.742 1.573 +/- in % +0,4 +1,2 -5,3 -3,5 -4,4MEDIAN 18.432 2.531 1.686 1.677 1.513 Maximum 18.746 2.674 1.784 1.748 1.593 Minimum 17.778 2.436 1.538 1.624 1.398 Anzahl (1) 8 4 8 4 4 Erg nSt Erg/ 3. Quartal u.Dritten Aktie MITTELWERT 1.012 1,11 Vorjahr 1.014 1,11 +/- in % -0,2 --
MEDIAN 1.004 1,11 Maximum 1.100 1,20 Minimum 948 1,03 Anzahl (1) 6 4 EBIT v. Erg 9 Monate Umsatz EBITDA Sondereff. EBIT vSt MITTELWERT(2) 57.535 8.427 5.793 5.715 5.222 Vorjahr 56.279 8.170 5.898 5.896 5.408 +/- in % +2,2 +3,1 -1,8 -3,1 -3,4
MEDIAN(2) 57.577 8.415 5.799 5.711 5.231
Erg nSt Erg/ 9 Monate u.Dritten Aktie MITTELWERT(2) 3.451 3,77 Vorjahr 3.737 4,07 +/- in % -7,7 -7,3
MEDIAN(2) 3.443 3,77 === - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro
- Bilanzierung nach IFRS
Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - angepasst.
(1) Enthält anonyme Schätzungen von einem weiteren Analysten.
(2) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das dritte Quartal und der bereits berichteten Halbjahreszahlen.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
DJG/hoa/smh
(END) Dow Jones Newswires
October 23, 2015 09:00 ET (13:00 GMT)
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