24.10.2014 07:15:33

AUSBLICK/BASF in schwierigem Fahrwasser

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Der weltgrößte Chemiekonzern BASF kämpft derzeit mit einem rauen Umfeld. Die schwache Weltkonjunktur, ungünstige Wechselkurse und der deutlich gefallene Ölpreis dürften den Pfälzern das dritte Quartal schwer gemacht haben. Analysten gehen davon aus, dass die Geschäftsbelebung nach dem üblichen Sommerloch im August im September dieses Mal ausgeblieben ist. Sie erwarten im Vorjahresvergleich einen rückläufigen Umsatz, verursacht durch ein schwächeres Absatzwachstum sowie ungünstige Währungs- und Preiseffekte.

   Für das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) sagen sie noch eine leichte Steigerung voraus. Wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes hatte die BASF-Aktie in den zurückliegenden Monaten deutlich an Wert verloren. Einige Analysten haben mittlerweile ihr Kursziel für BASF reduziert. Mit einer Absatzerholung im zweiten Halbjahr rechnet mittlerweile kaum noch jemand.

   Mit Bremsspuren kämpft BASF gleich in mehreren Geschäftsfeldern. Im Öl- und Gasgeschäft macht dem Konzern der gesunkene Ölpreis zu schaffen. Eine Ergebnisverbesserung in der Sparte sollte aber unter anderem Dank der im Vergleich zum Vorjahr einen Monat längeren Konsolidierung der vom norwegischen Energiekonzern Statoil übernommenen lukrativen Erdöl- und Erdgasfelder in der Nordsee aber erreicht worden sein. Für das Agrochemiegeschäft sind die Experten skeptisch und sagen eine schwächere Entwicklung voraus. Die Nachfrage nach Pflanzenschutzmittel in Nord- und Südamerika dürfte wegen der rückläufigen Agrarpreise kraftloser geworden sein.

   Große Wachstumssprünge sind auch in den meisten Chemiesparten nicht zu erwarten. Im Geschäftsbereich Performance Products, der Chemikalien für unterschiedliche Branchen wie die Kosmetik-, Pharma-, Papier- und Kunststoffindustrie herstellt, sollten sich die fortgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen aber weiter auszahlen und einen Ergebnisrückgang verhindert haben. In der Basischemikaliensparte Chemicals gehen Analysten davon aus, dass trotz der Konjunkturschwäche in Europa und Preisdruck in Asien BASF Dank einem guten US-Geschäft noch ein leichtes Ergebnisplus erreichen konnte. Einzig der Geschäftsbereich Functional Material & Solutions sollte getragen von einem guten Katalysatorengeschäft und Einsparungen eine deutliche Ergebnisverbesserung zeigen. Der Bereich stellt unter anderem Chemikalien für die Automobilindustrie her.

   Analysten rechnen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen damit, dass der Branchenprimus seine Ergebnisprognose, die eine leichte Steigerung des um Sondereinflüsse bereinigten operativen Ergebnisses vorsieht, am Freitag bestätigen wird. Die Anstrengungen zur Restrukturierung des Segments Performance Products führt BASF konsequent weiter fort. Erst in der vergangenen Woche hatte der Chemiekonzern die Trennung vom Geschäft mit Textilchemikalien angekündigt.

   Deutlicher soll der unbereinigte operative Gewinn zulegen. Der Konzern kann bei der im Herbst geplanten Abgabe des Gashandels- und Speichergeschäfts an Gazprom mit einem Sonderertrag rechnen. Das milliardenschwere Tauschgeschäft mit dem russischen Energieriesen war bereits im Dezember 2013 vereinbart worden. Zudem winkt ein Buchgewinn aus dem Verkauf des BASF-Anteils an dem Gemeinschaftsunternehmen Styrolution an Ineos im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum dritten Quartal und Neunmonatszeitraum 2014:

=== EBIT v. Erg 3. Quartal Umsatz EBITDA Sondereff. vSt MITTELWERT 17.269 2.444 1.739 1.577 Vorjahr 17.733 2.494 1.692 1.515 +/- in % -2,6 -2,0 +2,8 +4,1

MEDIAN 17.407 2.482 1.718 1.611 Maximum 17.791 2.563 1.890 1.706 Minimum 16.090 2.248 1.653 1.381 Anzahl (1) 10 4 10 4

Erg nSt Erg/ 3. Quartal u.Dritten Aktie MITTELWERT 1.106 1,21 Vorjahr 1.096 1,20 +/- in % +0,9 +0,4

MEDIAN 1.117 1,24 Maximum 1.161 1,26 Minimum 956 1,04 Anzahl (1) 9 6 === - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Enthält anonyme Schätzungen von einem weiteren Analysten.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   October 24, 2014 00:45 ET (04:45 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 45 AM EDT 10-24-14

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