27.02.2015 07:15:34

AUSBLICK/BASF in schwierigem Fahrwasser

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Der weltgrößte Chemiekonzern hat es derzeit nicht leicht. Mit Gegenwind kämpfen die Ludwigshafener seit geraumer Zeit gleich an mehreren Fronten: Neben der schwachen Weltkonjunktur und dem schärferen Wettbewerbsumfeld macht dem Konzern der drastisch gefallene Ölpreis in seinem Energiegeschäft zu schaffen. Die BASF-Tochter Wintershall ist der größte deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent. I

   Im vergangenen Dezember ist zudem der lang geplante Asset-Tausch mit Gazprom geplatzt. Der daraus eingeplante Sonderertrag bleibt jetzt aus. BASF wollte das margenschwache Gashandels- und Speichergeschäft vollständig an den russischen Partner abgeben und sollte dafür im Gegenzug Anteile an großen Erdgasfeldern in Sibirien erhalten. Wegen der Absage des Tauschgeschäfts muss BASF nun im Jahresabschluss 2014 Aufwendungen von 211 Millionen Euro verbuchen.

   Zudem musste der Konzern seine EBIT-Prognose für 2014 einkassieren. Statt eines "deutlichen" Anstiegs wurde jetzt wegen des Wegfalls des eingeplanten Sonderertrags aus dem Tauschgeschäft nur noch mit einer "leichten" Zunahme des operativen Ergebnisses gerechnet. Bereinigt um Sondereinflüsse hat der Konzern aber bislang an seiner Prognose, die einen "leichten" Anstieg vorsieht, festgehalten. Analysten gehen davon aus, dass die Prognose noch erreicht wurde.

   Im vierten Quartal erwarten die Beobachter einen leichten Umsatzrückgang und wegen des Ölpreisverfalls deutliche Gewinneinbußen. Profitiert haben dürfte BASF von den niedrigen Rohstoffpreisen in den Chemiesparten. Auch die Euro-Schwäche gegenüber dem Dollar und Sparmaßnahmen sollten sich positiv ausgewirkt haben.

   Auch im laufenden Jahr, in dem die BASF ihr 150-jähriges Bestehen feiert, sind die Aussichten bislang eher trübe. Der drastische Ölpreisverfall sollte die Gewinne in der Öl- und Gassparte weiter kräftig schmälern.

   Wegen des schwächer als erwarteten Wirtschaftswachstums hatte BASF schon im Herbst die ehrgeizigen mittelfristigen Finanzziele aufgegeben. Sie hatten für 2015 einen Umsatz von 80 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (EBITDA) von 14 Milliarden Euro vorgesehen. BASF rechnet jetzt für 2015 nur noch mit einem EBITDA von zehn bis zwölf Milliarden Euro. Für den Umsatz hatte der Konzern noch keine neue Prognose für 2015 veröffentlicht.

   Mit welchen Prognosen und Annahmen für Ölpreis und Wechselkurs BASF ins neue Jahr gestartet ist, wird der Konzern am Freitag mit der Vorlage des Jahresabschlusses bekannt geben.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum vierten Quartal und Gesamtjahr 2014:

=== EBIT v. Erg 4. Quartal Umsatz EBITDA Sondereff. EBIT vSt MITTELWERT 17.598 2.280 1.319 1.377 1.226 Vorjahr 18.149 2.590 1.452 1.649 1.544 +/- in % -3,0 -12 -9,2 -17 -21

MEDIAN 17.463 2.333 1.311 1.397 1.244 Maximum 18.600 2.472 1.663 1.458 1.334 Minimum 16.715 1.983 1.102 1.256 1.065 Anzahl 12 4 12 5 5

Erg nSt Erg/ 4. Quartal u.Dritten Aktie MITTELWERT 922 1,00 Vorjahr 1.143 1,24 +/- in % -19 -19

MEDIAN 974 0,99 Maximum 1.194 1,30 Minimum 625 0,68 Anzahl 7 7

EBIT v. Erg Gj 2014 Umsatz EBITDA Sondereff. EBIT vSt MITTELWERT(1) 73.877 10.468 7.354 7.455 6.816 Vorjahr 73.973 10.427 7.190 7.273 6.713 +/- in % -0,1 +0,4 +2,3 +2,5 +1,5

MEDIAN(1) 73.742 10.521 7.346 7.475 6.834

Erg nSt Erg/ Gj 2014 u.Dritten Aktie MITTELWERT(1) 4.741 5,16 Vorjahr 4.842 5,27 +/- in % -2,1 -2,0

MEDIAN(1) 4.793 5,15 === - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das vierte Quartal und der bereits berichteten Neunmonatszahlen.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   February 27, 2015 00:45 ET (05:45 GMT)

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